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Die Terranauten 095 - Treffpunkt Sternenstadt

Die Terranauten 095 - Treffpunkt Sternenstadt

Titel: Die Terranauten 095 - Treffpunkt Sternenstadt
Autoren: Andreas Weiler
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kontrollierten und zielgerichteten Einsatz unserer PSI-Kräfte unmöglich machen. Ich habe mit Morgenstern eine entsprechende Analyse versucht, aber selbst unsere Fähigkeiten reichen nicht dazu aus, um zu einem Ergebnis zu kommen.«
    Llewellyn fragte sich einen Augenblick lang, welche Fähigkeiten sie infolge der Symbiose mit den Grünen Partnern besaßen.
    »Vielleicht«, meldete sich Jana leise zu Wort, »hat dieser Frost den Blitzableiter-Effekt des KK-Triebwerks gegen uns ausgerichtet.«
    Farrell nickte. »Da bin ich sogar ziemlich sicher.«
    »Es ist zu einer Emissions-Verästelung gekommen«, meinte Morgenstern. »Frost hat mit der Aktivierung des KK-Antriebs offenbar mehr ausgerichtet, als er selbst zu hoffen wagte. Jetzt sitzen wir hier fest, und Frost holt die wartende Eingreifflotte. Wann mag Valdec hier sein?«
    »Kommt«, knurrte Llewellyn. »Wir dürfen keine Zeit verlieren. Wenn die Außenzone der Pyramide instabil wird, möchte ich mich weiter drinnen befinden.«
    Silent Chorp?
    Ja, ich passe auf. Du kannst dich auf mich verlassen.
    Ich weiß.
    Sie hasteten den Gang entlang. Mal schimmerten die Wände in einem funkelnden, metallenen Blau, dann waren sie wieder matt und von einem nüchternen Grauweiß. Mal verzweigte sich der Korridor in eine Vielzahl von Nebengängen, mal verjüngte er sich, so daß nur noch zwei Personen nebeneinander gehen konnten.
    »Ich frage mich«, sagte Angila Fraim, »wie die Entitäten wohl darauf reagieren werden, wenn ihre Sternenstadt durch KK-Emissionen zerstört wird.«
    Eine Zeitlang sagte niemand etwas. Nur ihre Schritte hallten von den Wänden wider. Hastige Schritte. Und unsichere. Sie näherten sich erneut der Außenzone. Der Schmerz in ihren Gedanken nahm wieder zu. Schmerz, der von Auflösung und entropischem Zerfall kündete. Sie hatten es gerade noch geschafft, vor dem ersten größeren Kaiserkraftausbruch in die Pyramide des Wissens hineinzugelangen, ins eigentliche Archiv der Entitäten. Niemand von ihnen konnte sagen, wie es jetzt draußen aussah. Llewellyn dachte an die Städte auf der von den Entitäten geschaffenen Kunstwelt. Ihn schauderte.
    Jetzt nach rechts, meldete Silent Chorp, als sie an eine Gangzweigung kamen. Sonst kommen wir der Außenzone zu nahe. Der junge Treiber, der niemals sprechen gelernt hatte, war der einzige, der nicht der von den psionischen Bannschwellen im Innern der Pyramide induzierten PSI-Zerstreuung unterlag. Sein telepathischer Sinn war so stark, daß er ihn auch jetzt noch bewußt und kontrolliert einzusetzen vermochte. Nur dann, wenn sie in einen Bereich der Pyramide gerieten, den Scanner Cloud mangels einer besseren Formulierung »Nullzone« genannt hatte, konnten sie ihre PSI-Fähigkeiten voll einsetzen. Offenbar aber waren Nullzonen nur spärlich gesät.
    Nach ein paar Dutzend Metern gelangten sie in einen bizarr eingerichteten Raum. Wände und Decke bestanden aus einzelnen Segmenten, die zueinander alle möglichen Winkel aufwiesen und wiederum aus Facetten zusammengesetzt waren. Auch die Möbel waren verwinkelt und dienten Zwecken, die den Treibern und Terranauten nicht ersichtlich waren.
    Vorsicht, meldete Silent Chorp. Wir sind nicht allein.
    Offenbar hatte auch Jana diesen kurzen Gedankenimpuls aufgefangen, denn sie fragte zynisch: »Wie sollen wir Kontakt mit den Entitäten aufnehmen, wenn wir uns vor jedem Allen fürchten?«
    »Da hat sie nicht ganz unrecht«, stimmte Dime Mow mit verkniffenem Gesicht zu.
    Irgendwo bewegte sich etwas, und aus einer Wandnische kroch ein Geschöpf hervor, das wie eine Synthese aus Schlange, Wurm und Tausendfüßler wirkte. Es betrachtete sie mit einer Vielzahl von Augen, glitt dann überraschend flink zu einem anderen Spalt in der Winkelwand und schob dort zwei Körperauswüchse hinein.
    Das Denken ist zu fremdartig, als daß ich es verstehen könnte, gestand Silent Chorp ein. Es tut mir leid.
    Es ist kein Versagen, beruhigte ihn Llewellyn. Er versuchte, die Gedanken an ihre verzweifelte Lage zu verdrängen. Es war nicht leicht.
    Der Spalt in der Wand erweiterte sich. Mehrere amorphe Geschöpfe krochen daraus hervor, orientierten sich kurz und glitten dann mit bemerkenswertem Tempo auf die Treiber zu. Angila Fraim gab einen dumpfen Laut von sich und wich unwillkürlich zurück, als eines der Lebewesen sich ihr zielstrebig näherte. Dime Mow tastete in einem Reflex zur Waffe in der Halfter.
    Ich glaube … Ja, ich glaube, uns droht von diesen Dingern keine Gefahr. Llewellyn warf Silent
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