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Die Terranauten 095 - Treffpunkt Sternenstadt

Die Terranauten 095 - Treffpunkt Sternenstadt

Titel: Die Terranauten 095 - Treffpunkt Sternenstadt
Autoren: Andreas Weiler
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fliederfarbene Leuchten intensivierte sich.
    Und dort lag er. Der Konnexkristall. Die konzentrierte präkosmische Schlacke. Der Speicher des Alten Wissens. David bückte sich, und seine rechte Hand schloß sich ganz von allein um das Juwel. Wärme breitete sich in ihm aus.
    Du hast mich gefunden. Endlich!
    Ja, gab David zurück. Ich habe dich gefunden. Die Wärme umschmeichelte jede einzelne Zelle seines Körpers. David spürte die gewaltige Macht des Kristalls, der nicht aus dieser Welt stammte. Und er registrierte, wie die gedankliche Kapsel in ihm, die die Schlafende Information der Lenker einhüllte, aufzubrechen begann.
    »David!« rief Narda. »Llewellyn und die anderen. Wir müssen ihnen helfen …«
    Das Alte Wissen …
    Der Konnexkristall löste sich auf.
    Bald wirst du alles wissen, sagte die Flüsterstimme, die David nun deutlich verstehen konnte. Du wirst alles erfahren.
    Aber David spürte auch noch etwas anderes. Wenn er den Kristall absorbierte, gewann er zwar das Alte Wissen, doch gleichzeitig verlor der Kristall die Fähigkeit, Verbindungen zwischen erstem und zweitem Weltraum zu unterbrechen. Noch vermochte er entropiebeschleunigende Kraft zu tilgen. Aber wenn er sich aufgelöst hatte, war es damit vorbei. Und ebenso mit einer Reihe von anderen Eigenschaften.
    »David! Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren!«
    Er erwachte wie aus einer Trance. Der Konnexkristall schimmerte auf seiner Handfläche, real und massiv. David nickte Narda zu.
    »Fast wäre es zu spät gewesen«, sagte er leise. Er orientierte sich kurz, deutete dann in die dunkle Öffnung eines weiteren Ganges zu ihrer Linken und setzte sich in Bewegung. Der Kristall schimmerte hell. Ein irisierendes Licht in der Dunkelheit. Ein Licht der präkosmischen Welt.
    Und dann …
    Dreizehn Schlichter umringten elf Gestalten. Llewellyn 709 lag am Boden. Der Glanz seiner goldenen Riemen war nur noch ein Schimmerschatten. Die Grünen Partner Morgensterns und Scanner Clouds raschelten. Sie waren nicht mehr grün, sondern von einem stumpfen Grau. Silent Chorp wimmerte. Und die Schlichter sangen den Gesang der Strafe und Frevelsühne. Claude Farrell blickte ihnen entgegen. Mit weit aufgerissenen Augen. Unfähig, auch nur ein Wort zu sagen. Selbst seine Gedankenstimme schwieg.
    Der Konnexkristall schien in der Hand Davids zu explodieren. Die Glanzaura verbreiterte sich, sickerte durch die Halle, säte Helligkeit dort, wo vorher Finsternis gewesen war. Glieder aus fliederfarbenem Licht tasteten zu den Schlichtern und glitten wie Elmsfeuer über die transparente Haut.
    Der Frevelgesang brach abrupt ab.
    Die Schlichter wichen zurück.
    Claude Farrell gab ein undeutliches Stöhnen von sich und sank langsam zu Boden.
    Ich töte nicht, sagte der Konnexkristall in Davids Gedanken. Ich absorbiere. Die Schlichter werden leben. Aber in einer anderen Welt.
    Und die dreizehn Transparentkörper lösten sich auf. Sekunden nur, und sie waren verschwunden. Das Leuchten des Kristalls ließ nach. David spürte das Verlangen, ihn zu absorbieren und das Alte Wissen in sich aufzunehmen. Aber er wußte auch, daß noch nicht alles vorbei war.
    »Der Sphärentunnel!« rief der Archivverwalter. »Die energetische Struktur löst sich auf. Wenn wir uns nicht sofort zur Zentralwelt der Entitäten transferieren, sind wir hier im Archiv gefangen.«
    Die Außenbereiche lösen sich auf! rief Silent Chorp. Er lag noch immer am Boden. Arme und Beine zitterten wie in einem epileptischen Anfall. Die beiden Fastlenker wandten sich David zu. Die Grünen Partner hatten sich binnen weniger Sekunden von den Auswirkungen der kurzzeitigen Schnellalterung erholt.
    »Der Zeitpunkt ist noch nicht gekommen«, sagte Scanner Cloud. »Wir müssen zum Sphärentunnel. Du darfst das Alte Wissen noch nicht in dich aufnehmen.«
    David nickte. »Ich weiß«, sagte er nur. Die Müdigkeit war aus ihm gewichen. Er spürte die Wärme, die er während des Quasikontakts mit dem Einzigen Urbaum wahrgenommen hatte.
    Die Wände der Halle begannen, sich aufzulösen. Sie wurden transparent, dann semimateriell.
    »Es ist soweit!« kreischte Rehan. »Es ist soweit! Wir schaffen es nicht mehr …«
    »Wo ist er?« fragte Narda hastig. »Der Sphärentunnel. Wo befindet er sich, Archivverwalter?«
    »Es ist zu spät. Es ist zu spät.«
    Aber Rehan setzte sich in Bewegung, gefolgt von David und Narda und den anderen Treibern und Terranauten. Der Konnexkristall glühte.
    Durch einen schmalen, sich jetzt zusammenziehenden
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