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Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner

Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner

Titel: Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner
Autoren: Erno Fischer
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letzten Jahrmillionen vielfältiger als im gesamten übrigen Universum. Alle Möglichkeiten wurden ausgeschöpft, und alles Leben endete auch hier mit dem Tode. Auf Genessos jedoch war es immer eine Änderung des Zustandes. Das Leben entstand auf dem Planeten im Weltraum I, entwickelte sich, vermehrte sich, und während Millionen starben, wurden Millionen geboren – um später auch zum Tafelberg zu wandern, wie wir sagen. Im Tode zerfallen die Körper, die nur durch PSI leben, denn jedes Lebewesen auf Genessos ist nichts anderes als eine PSI-Insel. Und der denkende Geist geht über, passiert den Tafelberg und wird in die Entität eingegliedert. Begreift, ihr Menschen, wie es vorgeht! Es ist einmalig, phantastisch, und hätte ich es euch erzählt, bevor ihr diese andere Welt kennengelernt habt, hättet ihr mir nicht folgen können. Eure Phantasie hätte gestreikt. Ihr hättet mich einen Lügner geschimpft.
    Begreift, was es bedeutet, wenn sämtliche Variationen des Lebens, ob intelligent oder nicht intelligent, sich zu einer Entität vereinen, die somit alle Variationen zu einer einzigen komprimiert.
    Für diese Entität, die man niemals ein Lebewesen nennen kann, ein Bewußtsein oder eine Intelligenz, weil man damit der Wirklichkeit nicht einmal annähernd gerecht wird, gibt es keine Beschränkungen des Denkens. Sie denkt nicht nur in Weltraum I, aus dem sie ständig gespeist wird und dem sie dafür die Impulse zur Verfügung stellt, die ständig neue Variationen sich entfalten lassen. Sie denkt auch nicht nur in Weltraum II. Diese Entität denkt in allen Räumen.
    Wisset, ihr Menschen, es ist selbst für uns Genessaner unerklärlich, bis wir eines Tages selber ein Bruchteil der Entität sind.
    Und wisset, was zur Zeit geschieht: Die Katastrophe, die Weltraum II und Weltraum I teilweise vereint hat, um das Chaos zur Entladung zu bringen, hat den Kern der Entität hinübergetrieben in die anderen Räume. Dadurch entstand der Sog: Das Massensterben auf Genessos, weil die ständigen Impulse jetzt das Verderben mitbringen, und die Auswirkungen auf die Banshees. Die Entität wird alles mit hinübernehmen und diesen Raumsektor schließen. In ihrem Sog wird sie eine furchtbare Katastrophe über die Galaxis bringen. Wie es sich im einzelnen auswirken wird, kann ich nicht sagen. Lineasker weiß es auch nicht. Wir sind nicht einmal in der Lage, es zu vermuten.
    Die Entität denkt nicht mehr in Weltraum I und Weltraum II. Für sie hat es keine Bedeutung, was hier geschieht. Es ist völlig untergeordnet, denn die Räume sind so vielfältig wie das Leben.«
    »Wo sind diese Räume?« schrie ich, als könnte Cantos mich sonst nicht hören. »Was sind sie?«
    »Es ist unvorstellbar und geht selbst über das Wesen des Schwarzen Universums hinaus. Solange wir Leben des Weltraums I sind, wird es unbegreiflich bleiben, denn es gibt keine Verbindung zu den Räumen, die wir nutzen könnten.«
    Cantos schaute Lineasker an.
    Sie sagte tonlos: »Nur die Eremitin vom Berge ist in der Lage, die Räume zu spüren. Dies ist meine Hauptaufgabe. Und wenn der Moloch, wie wir den Sog der schwindenden Entität genannt haben, mich angreift, dann ist das nicht wirklich ein Angriff. Der Raum in diesem Sektor wird mehr und mehr instabil. Es gibt Verbindungsbrücken zu den anderen Räumen – allerdings immer einseitig in eine Richtung. Das heißt, es können keine möglicherweise vernichtenden Energien der anderen Räume zu uns kommen, sondern unsere Energien gelangen hinüber, vom Sog getragen. Und wenn wir PSI anwenden, wird sie sofort abgesaugt, denn sie ist ein Wesen von Weltraum II und wird in Weltraum I angewendet. Ergo wirkt der Sog in doppelter Stärke.«
    Ich sagte erschrocken: »Aber dann können wir möglicherweise nicht zurückkehren in unsere Welt?«
    »Möglicherweise!« bestätigte Lineasker.
    Thor 51 mischte sich ein: »Welch ein Frevel, einen solchen Vorgang aufzuhalten zu versuchen. Aber dennoch:
    Wären wir mit der JAMES COOK geflohen, hätte es uns nichts genutzt. Ich wollte die Bestätigung dafür, und hier sehe ich sie nun.
    Ihr habt gesagt, Lineasker und Cantos, daß ihr nicht wißt, was wir tun könnten, und jetzt sehen wir einen Giganten, der alle Vorstellungskraft übersteigt.«
    »Selbst die eines Supertreibers!« bemerkte Jana gehässig.
    Thor 51 wandte sich ihr zu. »Jetzt ist nicht die Zeit, gegenseitig Krieg zu spielen«, sagte er nachsichtig. »Bedenke, was Lineasker gesagt hat: Möglicherweise gibt es keine Rückkehr
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