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Die Terranauten 089 - Der Kaiser von Berlin

Die Terranauten 089 - Der Kaiser von Berlin

Titel: Die Terranauten 089 - Der Kaiser von Berlin
Autoren: Robert Quint
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Befriedigung zeigte sich in ihnen.
    Sie waren Werkzeuge.
    Und Opfer Valdecs – wie so viele schon vor ihnen.
    Mit flammenden Triebwerken nahm die Fähre Kurs auf den Talkessel, in dem der Urbaum wuchs.
     
    *
     
    Max von Valdec saß auf der Empore im unterirdischen Riesensaal der Berliner Kaiser-Zentrale und lauschte mit starrem Antlitz der rauhen Stimme, die aus dem Lautsprecher drang.
    »… eine schmutzige Welt. Nur Unrat und Wahnsinn. Bevölkert von häßlichen Primitiven. Und an der Spitze eine Kreatur namens Valdec. Kaiser Valdec, Herr über eine Welt aus Dreck und Moder …«
    Die Übertragung der Kameras war einwandfrei.
    Der Außerirdische – von dem man inzwischen wußte, daß er sich wahlweise als »Purer Halvcwar« oder als »Sheyatsche« bezeichnete – näherte sich mit einer Geschwindigkeit von knapp fünfhundert Stundenkilometern der Halbinsel Krim.
    Er hinterließ eine Spur der Verwüstung.
    »Ein Vibrationsfeld«, sagte Frost heiser. »Ein Vibrationsfeld, das alles in Staub verwandelt.«
    Fabrikkomplexe, Mikrowellen-Kollektoren, Hochstraßen, Flugplätze … Alles zerbröckelte, wenn der Pure sich ihnen näherte.
    Das Kraftfeld, das seine purpurfarbene Gestalt umhüllte, dehnte sich immer wieder aus und zermalmte alles, was sich ihm in den Weg stellte.
    »Er tötet keine Menschen«, murmelte Valdec. »Seltsam, nicht wahr?«
    Cosmoral Yazmin, die zusammen mit Valdec, Frost und Zarkophin die Übertragung verfolgte, räusperte sich.
    »Dies ist kein Angriff«, stellte sie fest. Es klang ein wenig irritiert. »Dies ist eine Demonstration der Macht. Unsere extraterrestrischen Gegner wollen uns lediglich zeigen, was sie tun könnten, wenn sie wollten.«
    Valdec schnaubte.
    Er verfolgte, wie das Energiefeld einen schlauchförmigen Ausläufer bildete. Der Ausläufer dehnte sich zu einer Länge von fast zwölf Kilometern und zertrümmerte eine abgelegene Basis der Kaiser-Garden.
    »Wir müssen verhindern, daß er die Krim erreicht«, sagte er. »Unter allen Umständen!«
    Yazmin drehte den Kopf.
    »Der Konterschlag der Starcruiser erfolgt in vier Minuten«, informierte sie ihn. »Dreihundert Jäger. Er wird sie nicht alle vernichten können.«
    Valdec sagte nichts.
    Er dachte an Berlin, die eingestürzten Protoptürme und die Legionen der Garden, die binnen kürzester Zeit von dem Puren in die Flucht geschlagen worden waren.
    Und an die Clons, die noch immer dahindämmerten, Opfer des PSI-Duells mit dem Sheyatschen.
    Der Lordkaiser fröstelte.
    Was für eine Macht! sagte er sich. Und der Fremde ist allein. Was geschieht, wenn hundert oder tausend seiner Artgenossen auf der Erde erscheinen?
    »Die Starcruiser!« stieß Zarkophin hervor.
    Valdec beugte sich nach vorn.
    Wie ein metallener Wespenschwarm stürzten die Starcruiser aus den Wolken.
    Der Pure flog zweihundert Meter über den Wipfeln eines ausgedehnten Waldgebietes dahin und hielt noch immer Kurs auf die Halbinsel Krim, auf die Ziolkowski-Werft.
    Die Starcruiser verringerten ihre Geschwindigkeit.
    Von allen Seiten näherten sie sich dem Fremden.
    Ihre Lasergeschütze flammten auf.
    Raketen lösten sich von ihren MHD-Katapulten und rasten mit ungeheurer Beschleunigung auf das Kraftfeld zu, das den Puren wie eine Blase umhüllte.
    Wirkungslos zerfaserten die Laserstrahlen an dem Energieschirm.
    Die Raketen detonierten nicht einmal.
    Sie verschwanden einfach.
    Frost fluchte.
    Zarkophin ballte die Fäuste und sah Valdec an. »Aber er darf die Werft nicht erreichen …«
    Es klang beschwörend.
    Plötzlich begannen die Starcruiser auszuscheren. Eine Kamera schwenkte um und übertrug eine Großaufnahme der kleinen Gefechtsschiffe.
    Die Starcruiser … Sie lösten sich auf.
    Zerfielen einfach zu Staub.
    Die Piloten sprengten sich mit ihren Schleudersitzen ab. Merkwürdigerweise blieben sie von dem vernichtenden Einfluß verschont.
    Immer mehr Starcruiser wurden von dem unheimlichen Einfluß erfaßt.
    Zwanzig, fünfzig, dann hundert … Das Geschwader verlor Maschine um Maschine.
    »Rückzug«, befahl Valdec. »Es ist sinnlos.«
    Yazmin gab den Befehl über ihren Armbandcommuner weiter. Die Starcruiser drehten nur Sekunden später ab und suchten ihr Heil in der Flucht.
    Aber es war schon zu spät.
    Nur Augenblicke nach dem Rückzugsbefehl war auch das letzte der Gefechtsschiffe dem Vibrationsfeld zum Opfer gefallen.
    Und der Pure huschte weiter über das Land.
    »Und nun?« fragte Zarkophin. Schweiß glänzte auf seiner Stirn. »Wenn der Pure die Werft
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