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Die Terranauten 089 - Der Kaiser von Berlin

Die Terranauten 089 - Der Kaiser von Berlin

Titel: Die Terranauten 089 - Der Kaiser von Berlin
Autoren: Robert Quint
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Kommunikation.«
    »Dann«, stellte Straightwire fest, »wissen Sie also nicht, ob die Gefahr für den Urbaum schon abgewendet ist?«
    »Nein«.
    Schweigen. Das Flimmern der Sterne und das Flackern des Regenbogenfeldes.
    Schließlich wieder Straightwires Stimme.
    »Informieren Sie mich über jede Änderung der Situation«, bat er Cloud. »Meine Aufgabe hier wird mich noch einige Zeit von der Milchstraße fernhalten.«
    »Ich melde mich, sobald es notwendig wird«, versprach der Psyter.
    Die Verbindung brach ab.
    Zurück blieb Sterngefunkel.
     
    *
     
    Die Gebäude waren häßlich, angeberisch, bedrückend.
    Die Flugkörper in der Luft und die technische Ausrüstung der Krieger, die sich um den Energiedom des Puren versammelt hatten, strahlten funktionelle Kälte aus.
    Lediglich der Himmel wirkte auf eigentümliche Weise schön.
    Der Pure Halvcwar knurrte.
    Eine primitive, barbarische Welt war dieser Planet Erde. Bevölkert von dummen, verdrehten Kreaturen, deren psychische Ausstrahlung ihm Unbehagen bereitete.
    Irrte er sich – oder waren die Angehörigen der menschlichen Kriegerkaste tatsächlich emotional blockiert?
    Seine Erinnerung lieferte ihm die Antwort.
    Kaiser-Gardisten – durch Drogen und Gehirnoperationen mental konditioniert.
    Er schüttelte sich.
    Dann entsann er sich seines Auftrages – und der Rolle, die er zu spielen hatte.
    Er schritt bis an den Rand der Kuppel und betrachtete mit seinem Sehkranz die Gardisten, die Lasergeschütze und die mobilen Raketenlafetten.
    »Hübsche Spielzeuge habt ihr da«, brüllte er ihnen in der Sprache der Menschen zu. »Könnt ihr überhaupt damit umgehen?«
    Er spürte die dumpfe Unruhe der Gardisten.
    Befriedigung erfüllte den Puren.
    Bald würden sie mit dem Angriff beginnen.
    Nur Augenblicke später feuerten die Lasergeschütze.
    Vier, fünf armdicke Blitze aus konzentriertem Licht vereinigten sich auf der Kuppel und wurden von dem Feld mühelos aufgesogen.
    Der Pure produzierte Laute, von denen er wußte, daß die Menschen sie als »Gelächter« verstehen würden.
    Weitere Geschütze nahmen den Beschuß auf.
    Der Pure lachte lauter.
    Dann setzte er seine PSI-Kräfte ein. Wind kam auf und wurde zu einem heulenden, zerrenden Sturm.
    Der Sturm packte die Gardisten, schleuderte sie zu Boden und ließ die schweren Geschütze wie Blätter davonwirbeln.
    Die Gleiter in der Luft wurden hin und her geworfen und versuchten, dem Unheil zu entkommen.
    Der Sturm wurde heftiger.
    Das ferne Podest brach zusammen, und wie Ameisen quollen die Menschen, die sich auf ihm aufgehalten hatten, in Richtung Doppelturm davon. Der Sturm packte auch sie. Wie ein Mahlstrom pfiff und heulte er über den großen Platz.
    Der Pure Halvcwar stand in der Sicherheit seines Energiedomes und lachte.
    Er wußte, daß die Kameras, die er bewußt verschonte, sein Verhalten aufzeichneten.
    Sehr gut, dachte der Sheyatsche. Die Varen Navtem werden zufrieden sein.
    Mit seinen PSI-Kräften intensivierte er den Sturm.
    Die aufgewühlten Luftmassen fegten den Platz leer.
    Gardisten, Geschütze, Raketenlafetten, gepanzerte Schweber und hastig errichtete Barrikaden aus Panzerprotopplatten – alles wurde von der brutalen Gewalt des Orkans davongewirbelt.
    Der Pure Halvcwar lachte noch immer.
    Dann – von einem Moment zum anderen – legte sich der Sturm.
    Gespenstische Stille kehrte ein.
    Der Pure wartete. Er wußte, was jetzt kommen würde. Die Varen Navtem hatten ihn darauf vorbereitet.
    Und es geschah.
    Eine Wellenfront konzentrierter PSI-Energie schlug über dem Energiedom zusammen.
    Der Pure spürte die immense Kraft seiner Gegner – seiner sechs Gegner, wie er wußte.
    Behutsam verfolgte er die Wellenfront bis zu ihrem Ursprung zurück. Da waren sie – sechs menschliche Bewußtseine, deren psionische Potenz sie von ihren Artgenossen unterschied.
    Aber der Pure war ein Sheyatsche und selbst die geballte Macht jener sechs Psioniker war im Vergleich zu seinen Fähigkeiten ein Nichts.
    Wie das Plätschern eines Baches gegen die gurgelnden, schäumenden Fluten eines Wasserfalls.
    Der Pure blockte den Angriff ab.
    Er hörte sechs stimmlose Schreie, und er wußte, daß die sechs Psioniker für den Rest seines Aufenthaltes auf der Erde keine Gefahr mehr darstellten.
    Der Pure lachte wieder.
    Der Klang des Gelächters war perfekt – höhnisch, überlegen, grausam.
    Der Pure lachte hinein in die lauschenden Mikrofone der schwebenden elektronischen Kameras.
    Und dann schrie er: »War das alles, was ihr mir
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