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Die Terranauten 089 - Der Kaiser von Berlin

Die Terranauten 089 - Der Kaiser von Berlin

Titel: Die Terranauten 089 - Der Kaiser von Berlin
Autoren: Robert Quint
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und Frauen des Rettungsteams …
    Reglos, mit grotesk verdrehten Köpfen lagen sie auf dem Boden. Ihre Augen waren gebrochen.
    Tot, durchfuhr es Talblud. Bei den Sternen, sie sind tot!
    Angstschweiß brach ihm aus.
    Sein Blick glitt weiter.
    Zu den Liegen an der Rückwand.
    Die fünf Treiber … Sie hockten auf den gepolsterten Liegen, und sie starrten ihn an.
    Ihre Gesichter waren weiß wie frischgefallener Schnee. Sie hatten die Augen geöffnet, doch ihre Blicke waren seltsam leer und ziellos.
    Wie Leichname, die ein Fluch zu einer gespenstischen Halbexistenz verdammt hatte.
    Instinktiv griff Talblud nach seinem Laser.
    Mitten in der Bewegung erstarrte er. Alle seine Muskeln waren mit einemmal gelähmt. Sein Atem ging schwer.
    Talblud wollte schreien, aber kein Laut löste sich von seinen trockenen Lippen.
    Die Treiber starrten ihn mit ihren toten Augen an, und Talblud begriff, daß sie einen Fehler gemacht hatten.
    Sein Herzschlag setzte aus.
    Ihm wurde schwarz vor Augen.
    Er fiel, und als er auf dem Boden aufprallte, war das Leben bereits aus ihm gewichen.
    Die fünf Treiber blieben reglos sitzen.
    Einst hatten sie zur Loge des Frachters MARTIN LUTHER KING gehört. Eines Frachters, der im Auftrag des Bundes der Freien Welten und unter der Leitung der Logenmeisterin Ynes, die Handelsverbindungen zwischen den abgeschnittenen Kolonien des zerbröckelnden Sternenreiches aufrechterhielt.
    Die MARTIN LUTHER KING hatte eine Ladung vollautomatischer Algensammler von Aqua nach Ginger im Kashmir-System bringen sollen.
    Bei einer Zwischenlandung auf dem Planeten Irven hatte man sie gebeten, CC-238 anzufliegen – einen Planeten mit umfangreichen Erzvorkommen, der von einer Prospektorengruppe des ASK-Konzerns vermessen wurde.
    Als die MARTIN LUTHER KING CC-238 erreichte, fand sie Chaos vor.
    Die fünfzigköpfige Prospektorengruppe war an der Kalten Fäulnis erkrankt, einer tödlichen Seuche, gegen die es nur auf Luna, in der Kosmomedizinischen Klinik der Garden, Behandlungsmöglichkeiten gab.
    Die Loge hatte sich entschlossen, die Erkrankten an Bord zu nehmen und das irdische Sonnensystem anzufliegen.
    Ohne zu wissen, daß man sie als Werkzeuge benutzte.
    Ohne zu ahnen, daß die Prospektoren bewußt mit der Fäulnis infiziert worden waren und daß sich unter ihren Opfern Max von Valdec und die sechs Supertreiber befanden.
    Die MARTIN LUTHER KING erreichte mit letzter Kraft Luna, und die Treiber wurden unter Quarantäne gestellt, das Schiff selbst aus Sicherheitsgründen in die Sonne gestürzt.
    Und die Clons hatten mit der psionischen Übernahme Lunaports begonnen.
    In der anschließenden Auseinandersetzung starben zwei der Treiber – die Logenmeisterin Ynes und Junk.
    Ihre fünf, Gefährten blieben Gefangene Valdecs in der Lunaporter Kosmoklinik.
    Nach Valdecs Machtübernahme erinnerte man sich wieder an sie.
    Frost hatte einen tödlichen Plan erdacht.
    Einen Plan, mit dem man den Urbaum von Adzharis auszuschalten und die Macht der Treiber und Terranauten zu brechen hoffte.
    Die MARTIN LUTHER KING wurde nachgebaut und präpariert.
    Die fünf Treiber überließ man den Clons.
    Die Clons zerstörten die Persönlichkeiten der bedauernswerten Menschen und füllten ihre Gehirnzellen mit konzentrierter PSI-Energie.
    Ein Reservoir, das sich erst bei der Ankunft auf Adzharis entleeren sollte.
    Und nun war es soweit.
    Die Treiber, die keine Menschen, sondern nur noch Werkzeuge waren, erhoben sich wie auf einen lautlosen Befehl hin.
    Sie ignorierten den toten Talblud, stiegen über ihn hinweg und traten in die Zentrale.
    Brik fuhr herum.
    Seine Augen weiteten sich vor Überraschung. Er öffnete den Mund und wollte etwas sagen, doch bevor das erste Wort seine Lippen verließ, starb er einen schnellen, schmerzlosen Tod.
    Auf den Bildschirmen konnte man mehrere Gestalten erkennen, die sich mit weiten Sätzen der Raumfähre näherten.
    Die Treiber verrieten keine Nervosität.
    Sie zerrten Brik aus seinem Sitz, und einer von ihnen, der einst den Namen Farfir getragen hatte, nahm Briks Platz ein.
    Die Triebwerke der Fähre sprangen an.
    O’Hale und seine Leute blieben überrascht stehen.
    Im Funkempfänger knackte es. »Was, bei Yggdrasil, hat das zu bedeuten? Talblud, melden Sie sich! Was haben Sie vor? Sind Sie verrückt geworden? Hier spricht O’Hale. Talblud, melden …«
    Die Fähre startete.
    Die Treiber, die keine Treiber mehr waren, sahen sich mit ihren toten Augen an. Ihre Gesichter waren ausdruckslos. Weder Triumph, noch
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