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Die Terranauten 087 - Labyrinth des Schreckens

Die Terranauten 087 - Labyrinth des Schreckens

Titel: Die Terranauten 087 - Labyrinth des Schreckens
Autoren: Andreas Weiler
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werden uns das Paradies zurückgeben, das sie uns einst nahmen.«
    Klicken. Verneinung. Zorn. »Sie werden das Chaos vollenden, so, wie es die alten Legenden berichten. Du wirst dich am Untergang unseres Volkes schuldig machen, Kadir.«
    Der Hautlappen zog sich nun wieder enger um ihn zusammen. Janan konnte die sieben Fremden erkennen, ebenfalls von Trägem eingehüllt. Er vernahm ihre undeutlichen Gedanken, die so unverständlich waren. Er vernahm ihre Sorge.
    »Kann er es überleben?« fragte der eine Fremde.
    »Dein Hortbruder, den du David nennst?« Trauer und Melancholie. »Bisher hat es niemand überlebt. Dein Hortbruder hat eine besondere Ausstrahlung. Aber ich weiß nicht, ob ihm das was nützt …«
    Kadir kroch unruhig hin und her. Er fuhr seine Spähaugen weit aus, betrachtete die Traumstatt und zog sie dann vor der grellen Helligkeit zwischen die Schutzschlitze zurück. Eine Verwerterin näherte sich ihm und krächzte undeutlich: »Einige Klippenstürzer sind zurückgekehrt, Kontakter. Ihre Fangmembranen sind so leer wie beim Aufstieg. Keine Drihs- Schwärme mehr in der Nähe. Die Hitze verbrennt sie. Was sollen wir tun, Kontakter!«
    Kadirs Tastarme waren noch immer verfärbt, Zeichen seines Zorns und seiner Unruhe. Offenbar hatte er den kurzen gedanklichen Kontakt zwischen Janan und den Fremden wahrgenommen.
    »Der Fremde, den wir in die Traumstatt schickten, hat offenbar ebenfalls versagt«, klickte er. Suven und Vircho näherten sich ihm. Ebenso einige andere Verwerterinnen und zwei Mehrmütter mit prall gefüllten Gedeihkammern.
    »Wir werden die anderen Fremden hineinsenden. Und Janan, den Ketzer. Vielleicht haben sie mehr Erfolg.«
    Janan empfand kalte Wut, nur unvollständig betäubt von den Pseudopodien des Trägers.
    »Du brichst dein Wort, Kadir. Du verletzt deine eigene Ehre.«
    »Ehre ist ein Teil des Gemeinsamen Hortes«, intonierte Kadir. Janan bemerkte, wie auch Suven und Vircho sofort ihre Kontakt fähigkeiten einsetzten, um die anderen, die in der Nähe waren, von der Richtigkeit ihrer Worte zu überzeugen. Klickende Zustimmung. Natürlich. »Die Fremden sind nicht Teil des Hortes. Also kann ich auch nicht meine Ehre verletzen, wenn ich mein ihnen gegebenes Wort breche. Außerdem steht die Zukunft dieser Lebensoase auf dem Spiel, wie du selbst gesagt hast, Janan.« Ironie.
    »Was hat er vor?« fragte der Kontaktfremde unruhig.
    »Er will nicht abwarten«, gab Janan erbost und traurig zurück. Der Endgültige Tod war nun doch nahe. »Er will uns ebenfalls in die Traumstatt hineinschicken.«
    »Aber er hat doch mit David …«
    »Ich weiß, Kontaktbruder, ich weiß.«
    Die Träger bewegten sich und schlossen gleichzeitig die Hautmembranen enger um ihre Gefangenen. In einem Meer aus Hitze und Licht in Richtung der Traumstatt.
    Janan erreichte die erste Altersphase. Und damit kam die Schwäche. Sein Kontaktbruder wollte ihm etwas mitteilen, doch er konnte ihn nicht mehr verstehen.
    Kadir verlor keine Zeit mit zeremoniellen Worten. Er hob nur die Tastarme, die jetzt blaugrau verfärbt waren – Zeichen seines Triumphes.
    »Ihr werdet untergehen«, krächzte Janan müde. »Ihr alle. Wir sterben einen schnellen Tod. Und vielleicht werden wir zu den Schöpfern einkehren und mit ihnen zusammen den Langen Schlaf träumen. Ihr aber … Die Sonne wird euch ausdörren. Eure Leiber werden aufquellen, wenn ihr keine Nahrung mehr habt. Ihr …« Seine Stimme brach ab. Nur noch Müdigkeit.
    »Ihr habt es gehört!« rief Kadir.
    »Wir haben es gehört«, tönte es zurück.
    Die Hautmembranen lösten sich.
    Finsternis und Kühle empfingen sie. Die Stimme Kadirs blieb hinter ihnen zurück.
     
    *
     
    »Unsere PSI-Kräfte«, brachte Narda überrascht hervor. »Sie kehren zurück.«
    Der vor ihnen liegende Gang war in ein goldgelbes Licht getaucht, das von knollenartigen Verdickungen in den Wänden ausging.
    »Wie an Bord des Sammlers«, murmelte Narda, während sie mechanisch einen Fuß vor den anderen setzte. David? Keine Antwort. Etwas schnürte ihr die Kehle zu.
    »Und wie das Pflanzenkonglomerat«, sagte Suzanne Oh leise, »das uns von der subplanetaren Knospenanlage auf Sarym hierher abstrahlte.«
    Goliath knurrte etwas Unverständliches und sah sich immer wieder mißtrauisch um.
    »Vielleicht«, flüsterte Aschan Herib, »vielleicht ist dies ebenfalls nur eine Transportstation. Vielleicht können wir damit nach Sarym zurückkehren.«
    Etwas Fremdes berührte ihre Gedanken. Ein kalter, telepathischer
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