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Die Terranauten 087 - Labyrinth des Schreckens

Die Terranauten 087 - Labyrinth des Schreckens

Titel: Die Terranauten 087 - Labyrinth des Schreckens
Autoren: Andreas Weiler
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Klippenstürzer, Errichter und Verwerterinnen hatten den eigenartigen Hort der Fremden inzwischen erreicht und schnüffelten neugierig. Kadir rief sie mit seiner Gedankenstimme zurück. Suven, Vircho und einige andere Kontakter traten an seine Seite.
    »Wir dürfen nicht zu lange warten«, krächzte Suven und gestikulierte mit seinen Tastarmen. »Hier ist kein Hort. Hier ist keine Lebensinsel. Wir dürfen uns nicht zu lange hier aufhalten.«
    Zustimmung. Kadir wußte es ebenfalls. Dieses Stinkland war gefährlich. Selbst die Kontakter vermochten nur wenige der Lebensformen zu kontrollieren, wie etwa die Nachtblumen. Nein, sie durften sich nicht länger als unbedingt nötig hier aufhalten. Die ersten Verwerterinnen wurden bereits unruhig, und ihre Gedankenströme sehnten sich nach den hohen Klippen des Felsentals zurück. Und zur Traumstatt.
    »Sie können dir nichts nützen«, behauptete Janan eindringlich. Er hatte etwas gespürt. Zumindest in einem der Fremden. Etwas Seltsames, etwas, das ihn zutiefst beunruhigte und gleichzeitig eine undefinierbare Hoffnung in ihm nährte.
    »Suven hat versagt«, knurrte Kadir. »Vielleicht versagen diese beiden Fremden nicht.« Seine Spähaugen funkelten den Ketzer an. »Sieh dich vor, Janan. Wenn wir durch deine Schuld keinen Erfolg haben …«
    Janan klickte mit seinen Kiefern. Er verstand. Er verstand nur zu gut …
    Zwei Träger krochen an den Fremdhort heran und bereiteten sich vor. Eine der Verwerterinnen fuhr die Scharfklauen aus und setzte zu einem Hieb an.
    Kadir gab das Zeichen.
    Der Hieb zerstörte eine der Großflächen des Fremdhortes. Seltsame Stimmen drangen aus dem Innern. Betäubung, Verwirrung, Bestürzung.
    Einer der Fremden taumelte auf zwei langen Laufbeinen aus dem gemeinsamen Hort heraus und gab einen seltsam dumpfen Laut von sich, als er die Klippenstürzer, die Kontakter und die beiden Träger sah. Seine Laufbeine vibrierten, als er sich umwandte, doch die Träger waren schneller.
    Einer warf sich auf seinen Sprungbeinen nach vorn, umfaßte den Fremden mit einem der weiten Hautlappen und bohrte sofort seine Pseudopodien in die Außenhaut. Der Fremde gab einen spitzen Schrei von sich, dann hatte sich der Hautlappen des Trägers um ihn gelegt und hüllte ihn vollkommen ein. Rasch kroch der Träger davon und machte somit Platz für den zweiten.
    Nicht, rief Janan mit der Gedankenstimme. Bleib, wo du bist.
    Kadir warf ihm einen mißtrauischen Blick zu, und Janan wandte sich ab.
    Vielleicht war es Janans Stumme Warnung gewesen, vielleicht war der zweite Fremde auch widerstandsfähiger als sein Hortbruder. Er taumelte nicht betäubt aus dem Hort heraus. Er sprang über den bereitstehenden Träger hinweg, landete zwischen den Nachtblumen und kam rasch wieder auf die seltsam langen Laufbeine.
    Vier Klippenstürzer duckten sich und katapultierten sich in seine Richtung …
     
    *
     
    David terGorden vernahm Nardas Schrei und war sofort hellwach. Da war sie wieder, die seltsame Stimme, nicht der Ruf, nach dessen Ausgangspunkt sie unterwegs waren. Eine warnende Stimme. Schwach, undeutlich, diffus. Er kam auf die Beine, sah die zerrissene Zeltplane und vernahm den zweiten Schrei Nardas.
    Gefahr!
    David duckte sich und sprang aus dem Zelt hinaus. Noch während er auf den Boden prallte, sich abrollte und wieder auf die Beine kam, sah er die dunklen Schatten von mehreren Dutzend gedrungenen Körpern. Seine rechte Hand tastete ganz automatisch zum Holster. Leer. Die Waffe lag noch im Zelt.
    Vier der Schatten jagten ihm entgegen. David sah weit aufgerissene Mäuler ohne Zähne, mit dünnen Häuten, die sich von Kiefer zu Kiefer zogen.
    Er warf sich zur Seite.
    Knarren und Krächzen. Dumpfes Klatschen, als die vier massigen Körper auf den Boden prallten und sich auf einer Vielzahl von Beinen, sofort umwandten und ihn aus dunkel glänzenden Augenpunkten musterten.
    Narda. Wo war Narda?
    David sah ein unförmiges Geschöpf, ein dicker, organischer Teppich, der sich auf Dutzenden von Körperfortsätzen davonschleppte und auf dessen Oberseite sich eine Ausstülpung von humanoider Form zeigte.
    »Narda!« rief David und stürzte hinterher. Einer der Springer verfehlte ihn nur knapp.
    Hilf … mir, vernahm er Nardas schwachen telepathischen Ruf. Da … bohrt sich etwas … durch meine Haut … Schwäche … Ich …
    David bekam den Rand des davonkriechenden Geschöpfes zu fassen. Einige Körperfortsätze lösten sich vom Boden und schlugen in seine Richtung. Als sie seine Haut
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