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Die Terranauten 081 - Treiber-Piraten

Die Terranauten 081 - Treiber-Piraten

Titel: Die Terranauten 081 - Treiber-Piraten
Autoren: Michael Roberts
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verrieten sie auf Anhieb.
    Himmelswächter!
    Ruckartig fuhr ich hoch.
    Das waren die Kerle, die Jelina in ihrer Gewalt hatten und sie töten wollten.
    Feinde! schrie es in mir.
    Feinde, die nun auch mich gefangengenommen hatten und …
    Meine erste Aufregung legte sich. Ich begriff, daß die Himmelswächter überhaupt keine feindselige Haltung an den Tag legten. Tatsächlich lächelten sie mich sogar freundlich an. Außerdem erkannte ich jetzt, daß sie mich auf eine weiche Felldecke gelegt hatten, was sie ja wohl kaum getan hätten, wenn sie mir Böses wollten.
    Jetzt beugte sich einer von ihnen zu mir herunter und hielt mir eine Wasserflasche hin.
    »Hier, Bruder, trink das«, sagte er. »Es wird dir guttun!«
    Zögernd nahm ich die Flasche entgegen.
    Gleichzeitig wurde mir bewußt, wie verhältnismäßig wohl ich mich fühlte. Keine Atembeschwerden mehr, keine Schwindelgefühle und nur noch ganz leichte Kopfschmerzen. Keine Frage, ein kleines Wunder war geschehen.
    »Trink, Bruder.«
    Ich trank.
    Es befand sich kein Wasser in der Flasche, sondern irgendeine Flüssigkeit, die ich auf Anhieb nicht erkannte. Das Getränk hatte einen leicht bitteren Geschmack, war aber nicht übel.
    Ich fühlte mich stark genug, um aufstehen zu können. Und das tat ich dann auch. Es klappte bemerkenswert gut. Das Schwindelgefühl kehrte auch nicht zurück, als ich wieder auf den Beinen stand.
    Schnell warf ich prüfende Blicke nach allen Seiten. Allem Anschein nach befand ich mich immer noch an derselben Stelle, an der ich zusammengebrochen war.
    Wo war Falk?
    Ich sah ihn. Die Wächter des Himmels hatten ihn ebenfalls auf eine Decke gelegt. Er war noch nicht wieder bei Bewußtsein, aber ich erkannte, daß sich seine Brust gleichmäßig hob und senkte. Ohne jeden Zweifel waren auch seine Atembeschwerden gewichen.
    »Wie fühlst du dich, Bruder?« fragte mich der Kuttenträger, der mir die Flasche gegeben hatte.
    »Ausgezeichnet«, antwortete ich, »ich fühle mich ganz ausgezeichnet.«
    »Das freut uns.«
    Es hörte sich so an, als ob er sich wirklich freute. Die Verrückten schienen es tatsächlich gut mit mir und Falk zu meinen.
    »Wie kommt es, daß ihr mich und meinen Clanbruder hier gefunden habt?« erkundigte ich mich.
    »Oh, diese Frage läßt sich ganz leicht beantworten«, entgegnete der Kuttenträger. »Die Tochter der Weissagung hat es uns gesagt.«
    Ich zuckte zusammen.
    Tochter der Weissagung!
    Ich wußte sofort, wer damit gemeint war. Niemand andere als Jelina nämlich. In meiner Vision vom Scheiterhaufen war sie von den Himmelswächtern so genannt worden.
    Es kostete mich einige Mühe, mir nicht anmerken zu lassen, was ich wußte.
    »So, so«, sagte ich deshalb nur.
    Und woher hatte Jelina gewußt, daß wir hier hilflos auf der Straße gelegen hatten? Eigentlich gab es dafür nur eine Erklärung: Sie hatte eine Vision gehabt und uns darin gesehen.
    Kurz darauf erwachte auch Falk aus seiner Bewußtlosigkeit. Er war genauso verblüfft wie ich, fand sich aber sehr schnell mit der unerwarteten Situation ab.
    »Wir freuen uns, daß ihr gekommen seid, um euch unserer heiligen Sache anzuschließen«, erklärte uns der Wortführer der sieben Kuttenträger, der sich inzwischen als Morlog vorgestellt hatte. »Ihr trefft gerade zum richtigen Zeitpunkt ein. Uns wurde geweissagt, daß die Söhne des Himmels nahen und bald bei uns sein werden!«
    Bei diesen Worten strahlte er wie ein Zweijähriger, dem man einen Feuerstein geschenkt hatte.
    Unendliche Erleichterung durchflutete mich. Mit seiner Erklärung hatte Morlog indirekt den Beweis dafür geliefert, daß Jelina noch lebte. Das Schiff von den Sternen war also noch nicht gelandet. Aus meiner Vision wußte ich aber, daß die Himmelswächter den Scheiterhaufen erst dann anzünden würden, wenn die Besucher von den Sternen in der Stadt auf dem Krakata angekommen waren. Falk und ich kamen also noch nicht zu spät.
    Daß uns die Gelbkutten für Anhänger ihres verrückten Kults hielten, konnte uns nur recht sein. Und es spielte auch keine Rolle, ob ihnen Jelina das eingeredet hatte oder ob sie von sich aus zu dieser Überzeugung gelangt waren. In jedem Fall sahen sie uns als Freunde an, und würden uns mit in ihre Stadt nehmen. Besser hätten wir es gar nicht antreffen können.
    Wenig später traten wir alle gemeinsam den Weg zum Gipfel an. Vorher drückte Morlog Falk und mir eine brennende Fackel in die Hand.
    »Legt sie niemals aus der Hand«, sagte er eindringlich. »Und laßt auch
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