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Die Terranauten 075 - Raumschiffjagd

Die Terranauten 075 - Raumschiffjagd

Titel: Die Terranauten 075 - Raumschiffjagd
Autoren: Henry Roland
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Zentralgewalt auf Terra richtet. Oder sehe ich das falsch?
    B. NILSSON: Nein, keineswegs.
    ASEN-GER: Außerdem werden die abgelegenen Kolonien bezüglich der Grundnahrungsmittel inzwischen fast ausnahmslos durch den Bund versorgt, der ja bekanntlich nicht mit Kaiserkraft fliegt. Oder?
    B. NILSSON: Auch das ist richtig.
    LLEWELLYN: Dann brauchen wir, finde ich, auf ihr Interesse oder Desinteresse an kosmischen Vorgängen keine Rücksicht zu nehmen. Auf Industriegüter und Plunder können sie im Namen der Menschheit durchaus einmal eine Zeitlang verzichten, bis die Treiberraumfahrt wieder vollständig rekonstruiert ist. (Gemurmel.) Indem wir die Gefahren der Kaiserkraft abwenden, schützen wir auch die Kolonien und sichern ihre Zukunft. (Unruhe.)
    ASEN-GER: Llewellyn hat vollkommen recht.
    D. MOW: Das ist auch meine Meinung.
    LLEWELLYN: Warum lachst du, David?
    DAVID tERGORDEN (DtG): Es amüsiert mich, wie freimütig du hier deine Rücksichtnahme auf anderer Leute Lebensqualität gewährst und entziehst. Wäre es nicht besser, mit den Kolonisten zusammen für gemeinsame Ziele aktiv zu werden?
    LLEWELLYN: David! Du weißt doch so gut wie wir, daß uns keine Zeit bleibt, um wie Missionare von Planet zu Planet zu ziehen und Aufklärung zu betreiben!
    DtG: Gewiß. Aber ich habe den Eindruck, daß du leichtfertig dazu neigst, die Notwendigkeiten eines Ausnahmefalls, der keine Wahl läßt, bequemlichkeitshalber zu verallgemeinern und bloß noch über die Köpfe der Menschen hinweg zu handeln. (Unruhe.)
    LLEWELLYN: Das ist eine Unterstellung.
    ASEN-GER: Geht es etwa nicht darum, daß sie das nackte Leben behalten dürfen? Und da fängst du plötzlich vom Lebensstandard an?
    DtG: Ihr nehmt mir sicherlich ab, daß kaum jemand über die Bedrohung, die von den Superzivilisationen und Kaiserkraft-Katastrophen ausgeht, besser als ich auf dem laufenden ist. (Unverständliche Zwischenrufe.) Aber wir Terranauten stehen im Sternenreich ganz allein im Kampf gegen diese Bedrohung, und daher sollten wir alles vermeiden, was es der Cosmoralität ermöglicht, uns bei den Kolonien in Verruf zu bringen und wieder direkt gegen uns vorzugehen. Wenn die ökonomischen Verhältnisse vieler Kolonien sich laufend verschlechtern, wird die Cosmoralität die ganze Schuld uns zuschieben. Und auf der Erde selbst kann sie uns auf diese Weise zum Volksfeind Nummer eins abstempeln. (Unruhe.) Dir wißt, daß das Konzil alle Kaiserkraft-Frachter außer Dienst gestellt hat, außer auf den Routen des Notdienstes zu den Rohstoff-Welten. Die meisten KK-Schiffe fliegen für die Garden. Außerdem rüstet Valdec offenbar in seiner versteckten Basis … (Rufe: Valdec, Valdec! Der große Buhmann! Valdec ist tot!) Deswegen würde ich an eurer Stelle eine bewaffnete neue Konfrontation mit den Garden nicht riskieren, ehe ich mich nicht eines gewissen Rückhalts wenigstens auf den Kolonialwelten versichert hätte.
    LLEWELLYN: Was soll das heißen, an eurer Stelle? Hast du die Absicht, dich aufgrund meiner Vorschläge von uns loszusagen?
    DtG: Keineswegs. Allerdings werde ich von meinem Recht auf Stimmenthaltung Gebrauch machen. (Aufruhr)
    Protokoll der 1. Terranautischen Konferenz, Sarym, Teil 3,
    SK-Code Dv 325 792
     
    *
     
    Mit Kalia kam Llewellyn als einzigem Mitglied von Janas Loge ohne die geringsten Schwierigkeiten zurecht. Vermutlich lag das an ihrer altersbedingt ernsten Natur. Kalia war das älteste Logenmitglied und besaß nicht nur graues Haar, sondern auch einen ungewöhnlich scharfen, analytischen Verstand. Sie hatte die früheren Aktionen der Piraten-Loge geplant und die bisherigen Erfolge zum Großteil zu verantworten. Llewellyn arbeitete mit ihr an der Planung der Finstermann-Operation zusammen. Überdies verband die beiden ein gemeinsames Interessengebiet: das Buch Myriam, Myriams Person und Geschichte und alles, was damit zusammenhing. Die zwei hatten darüber bereits ausgedehnte Gespräche geführt, doch ohne eine Teilnahme David terGordens an solchen Unterhaltungen mußten sie in mancherlei Beziehung rein spekulativ bleiben.
    Gegenwärtig ließ der akute Zeitdruck ihnen keinen Raum für Spekulationen.
    Lem Odebreit, Janas einziges männliches Logenmitglied, war ein junger, unerfahrener Treiber, aber ein glühender Verehrer der Terranauten. Eine andere Eigenart jedoch gewährleistete Lem eine Sonderstellung in der Loge. Ihm war die Fähigkeit gegeben, die während der Logentätigkeit zusammengefaßten PSI-Kräfte der Logenmitglieder zu verstärken.
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