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Die Terranauten 069 - Die Bio-Invasion

Die Terranauten 069 - Die Bio-Invasion

Titel: Die Terranauten 069 - Die Bio-Invasion
Autoren: Andreas Weiler
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Stimme aus dem Helmlautsprecher. »Das sind Dutzende! Und wenn diese Schoten tatsächlich für die Ausschaltung von Plato III verantwortlich sind, dann Mahlzeit!«
    »Ich habe hier im Hangar ein KK-Schiff gefunden«, sagte Kruschen ruhig, während hinter ihm auf dem Schott weiße Flecken entstanden. Er stieß sich ab und segelte auf das Trichterschiff zu. Die Hauptschleuse stand offen. Drei Minuten später befand er sich in der Zentrale. Er betätigte eine Taste – und die Sensoren und Kontrollen glühten auf.
    »Es ist intakt«, fuhr er fort. »Speicherenergie fünfundsechzig Prozent. Damit komme ich gerade hier weg und kann in den Transit gehen.« Er atmete tief durch. »Ich fliege den nächsten bewohnten Planeten an und hole Hilfe – das ist«, er berührte einen Sensorpunkt, woraufhin sich ein Bildschirm erhellte, »das ist Zeuben im Andrak-System.«
    »Zeuben gehört zum Bund der Freien Welten.«
    Kruschen fluchte. »Mann, Rilla, das ist mir doch egal. Maranyn braucht Hilfe. Wenn nicht innerhalb der nächsten Monate umfangreiche Nachschublieferungen für IWF eintreffen, dann kann Tarley LeMaire den Laden dichtmachen. Und können Sie sich vorstellen, was geschieht, wenn die Siedler nicht mehr genug zu essen haben? Wir haben mit dieser Planetenkommissarin schon genug am Hals. Eine Revolution ist das letzte, was wir brauchen. Also«, er atmete tief durch, »Sie drehen ab und kehren nach Maranyn zurück. Landen Sie nicht unbedingt im Vorgarten von Marinas Villa, klar? Verständigen Sie LeMaire über die Lage hier.« Er sah auf einen der Monitoren und erschrak. Das Doppelschott hatte sich aufgelöst, und durch die Öffnung quoll eine grünlich schimmernde Masse in den Hangar hinein.
    »Ich muß mich jetzt verabschieden, Kollegen. Freund Grün hat noch immer Hunger.«
    Rasch führte er einige Schaltungen durch und leitete damit zehn Prozent der noch vorrätigen Speicherenergie auf die Systeme des Gravikatapults, dann zwei Prozent auf die Servomotoren des Außenschotts. Langsam glitten die beiden Hälften auseinander. Eine grüne Wand türmte sich davor auf.
    Roger Kruschen ließ sich im Pilotensessel nieder und injizierte sich ein Dämpfungsmittel, unter dessen Einwirkung auch ein nicht PSI-Begabter wie er den Flug durch Weltraum II geistig gesund überstehen konnte. Dann feuerte er die Buglaserkanone ab. Die Feuerlohe verbrannte die grüne Wand in Sekundenbruchteilen. Kruschen zögerte nicht und betätigte den Auslöser für das Katapult. Ein harter Ruck – und er war im freien Raum.
    Auf dem Außenbildschirm wuchs eine der Schoten an. Deutlich konnte Kruschen die dicken Stränge erkennen, die sie mit dem gewaltigen Segel verbanden, das sich unter dem Druck des Sternenwindes aufgebläht hatte. Ein weiterer Tastendruck – das Schwellenfeld baute sich auf.
    Ein kurzer Ruck, als die Schote den Trichterstutzen des Kurierschiffes streifte.
    Dann – ein kurzer, unangenehmer Entzerrungsschmerz, und das KK-Schiff raste im zweiten Weltraum auf sein programmiertes Ziel zu: Zeuben.
     
    *
     
    COSMODROM Plato III fiel rasch hinter ihnen zurück, als die Hilfstriebwerke des Ringos auf Vollschub gefahren wurden.
    »Energiespeicher noch siebenunddreißig Prozent. Schwund nimmt zu«, meldete Consy Reid.
    »Kurs?«
    »Kurs steht auf Grün 1414, Tangentialkurs in Richtung Tordrig-System. Computerprogrammierung abgeschlossen. Automatische Aktivierung der MHD-Generatoren in Bahnhöhe dritter Planet.«
    Rilla nickte. »Gut. Das wird uns die nötige Geschwindigkeit geben, um Maranyn tatsächlich in knapp zwei Monaten erreichen zu können. Alle durchgecheckt?«
    »Check positiv. Alle Systeme einwandfrei.« Consy sah auf. »Wir könnten nur etwas mehr Energie gebrauchen.«
    Als wären diese Worte der Auslöser gewesen, flackerten auch die Fluoreszenzplatten. Die Kontrollen vor ihnen wurden blind. Dunkelheit hüllte sie ein.
    Und dann kam der Schmerz. Er war wie glühende Messer, die in die Augenhöhlen stachen, die Gehirnwindungen durchschnitten. Eine imaginäre Hand wischte den Ringo aus dem Kurs. Hart wurden sie in ihren Gurten hin und her geworfen.
    »Kaiserkraftschockwelle«, stöhnte Enrique Rilla. Nur langsam ließ der Schmerz wieder nach. Consy war bereits damit beschäftigt, neue Daten in den Computer einzugeben. Die Fluoreszenzplatten glühten wieder auf. Rilla schaltete den Heckbildschirm ein.
    »Sehen Sie sich das an!« brachte er hervor.
    Das dunkelgrüne Gewächs, das Plato III vollkommen eingehüllt hatte, erstrahlte nun
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