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Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch

Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch

Titel: Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch
Autoren: Andreas Weiler
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rechts und neigte sich dabei auch noch zur Seite. Ein pochender Schmerz breitete sich in. Gunthers Händen aus.
    Luftwiederaufbereitungssystem überlastet. Ausfall … Jetzt.
    Gunther konzentrierte sich, schwang dann sein linkes Bein hinauf. Im gleichen Augenblick hatte er das Gefühl, als reiße der Sturm das Bein fort. Glühender Schmerz floß durch die Nerven, trieb ihm die Tränen in die Augen. Aber dann fand sein linker Fuß wieder Halt. Rasch zog er das rechte Bein nach. Eine Ewigkeit später lag er wieder einigermaßen sicher auf dem Orkansegler und konnte es sich leisten, seine Hände für ein paar Augenblicke zu entlasten. Der Schmerz ließ nicht nach.
    Und die Ebene kam näher.
    Gunther wußte plötzlich, daß sich sein Flieger nicht mehr länger in der Luft halten konnte. Sein Gewicht belastete ihn zu sehr. Er würde abstürzen – und mit ihm die menschliche Last auf seinem Rücken.
    »Komm, Junge«, preßte er zwischen den Zähnen hervor. »Noch ein Stück. So weit ist es nicht mehr …«
    Aber die Schwingen schlugen vergeblich. Eine weitere Bö drückte sie noch tiefer hinab, und als der Orkansegler. Bodenkontakt bekam, wurde Gunther endgültig von der Außenschale geschleudert.
    Der Flieger überschlug sich mehrmals und blieb dann mit durch die Reibungshitze verbrannten Schwingen liegen. Gunther flog noch ein Stück allein weiter, und als er den Boden berührte, verlor er sofort das Bewußtsein. An mehreren Stellen riß der Druckanzug auf, aber zwischen den einzelnen Isolierschichten zirkulierte noch genug Abdichtmaterial, um die Lecks wieder dicht zu machen.
    Aber die wenigen Sekunden der Undichtigkeit hatten genügt, um den wertvollen Sauerstoff mit Spuren von Methan und Ammoniak zu verunreinigen.
    Und die Lufterneuerungsanlage war ausgefallen.
     
    *
     
    Ein Zischen ertönte. Dann berührte etwas Kühles seine Haut. Frischer Sauerstoff drang in seine Lungen, die sich sofort aus einem Reflex heraus ausdehnten und das lebensspendende Gas in sich hineinsaugten.
    Gunther schlug die Augen auf.
    »Das ist Unsinn«, sagte eine kalte Stimme, die aus den Lautsprechern drang. »Sie hätten ihn liegenlassen sollen. Wir verschwenden nur Sauerstoff.«
    »Noch eine solche Bemerkung«, entgegnete eine andere Stimme, »und Sie werden wie eine Mücke zerquetscht!«
    »Sie nehmen den Mund ganz schön voll, Treiber …«
    »Er kommt zu sich.«
    Eine Gestalt beugte sich über ihn, und hinter der Helmscheibe glänzten dunkle Augen. Ariane terWilson.
    »Was …?«
    »Du hast Glück gehabt, mein Junge«, knurrte Goliath. »Unverschämtes Glück sogar. Der Absturz hätte dich das Leben kosten können. Und wenn wir dich nicht gerade noch rechtzeitig gefunden hätten …«
    »Verdammt! Hier stinkt was.«
    »Schwefelwasserstoff, mein Lieber«, sagte Ariane. »Du wirst dich daran gewöhnen müssen. Oder ist dir Ammoniak lieber?«
    »Igitt.«
    Mühsam kam er wieder auf die Beine. Seine Knie waren noch weich und zitterten.
    »Was ist mit meinem Flieger?«
    »Tot«, sagte Vangralen. »Meiner auch.«
    Ein anderer Orkansegler kam auf seinen Fortsätzen näher gekrochen. Auf der borkigen Außenschale saß Kuschelmutz.
    Gunther sah sich um. Sie befanden sich dicht vor den ersten Ausläufern des Höhenzugs, den sein Flieger nicht mehr hatte erreichen können. Um sie herum heulte der Sturm. Und es konnte nicht mehr lange dauern, bis aus dem Sturm ein Kristallzyklon wurde. Wenn dann hier auf der Oberfläche auch noch Kristallteufel auftauchten …
    »Wir müssen weiter«, sagte Goliath bestimmt.
    »Wohin denn?« Eine fließende Bewegung, und Hauptmann Lumis hatte dem Hünen den Strahler aus dem Holster gerissen. »Ja, so gefällt mir das ganze schon besser.« Er grinste. »Dann ist hier also Endstation.«
    »Machen Sie keinen Quatsch«, brachte Prime hervor und trat einen Schritt auf den Grauen zu. Ein Strahlblitz fraß sich dicht vor seinen Füßen in den Fels.
    »Wir haben keinen Sauerstoff mehr, falls Ihnen das entgangen sein sollte«, entgegnete Lumis. »Die letzte Reserve haben Sie ja gerade an den Treiber verschwendet. Und selbst darin ist nur noch Atemluft enthalten, die vielleicht eine halbe Stunde oder etwas mehr ausreicht. Begreifen Sie endlich, daß wir erledigt sind?«
    »Sie spielen gern mit Ihrem Laser, was?« brummte Goliath. »Vergessen Sie nicht, daß in dem Augenblick, in dem Sie das Feuer auf uns eröffnen wollen, mein kleiner Freund dort aktiv wird.« Und er deutete auf Kuschelmutz, der sich mit dem Orkansegler, auf
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