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Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch

Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch

Titel: Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch
Autoren: Andreas Weiler
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dem er hockte, angeregt zu unterhalten schien. »Außerdem sind wir noch nicht erledigt. Nur dann, wenn wir noch lange hier herumstehen.«
    »Wie meinst du das?« fragte Larissa.
    »Wir haben unsere PSI-Sinne verloren. Kuschelmutz aber nicht. Und der hat Kontakt zu Oinji. Der Orkansegler weiß genau, wo sich die PSI-Aura befindet. Sie ist gar nicht einmal so weit entfernt. Erinnert euch an Sarym, Freunde. Dort existieren zwei Korallenstädte, von denen eine zerstört ist. Dort existiert ein Kontinent, dessen ökologisches System von den Knospen des Baumes, den Erbauern der Korallenstädte, umgeformt worden ist. Wir können also davon ausgehen, daß die Knospen eine Sauerstoffatmosphäre bevorzugt haben.«
    Gunther V. nickte langsam und ließ dabei die Grauen nicht aus den Augen. »Ich verstehe langsam. Du glaubst, daß innerhalb der Korallenstadt hier auf Arioch, in der Nähe der PSI-Aura also, ebenfalls eine Sauerstoffatmosphäre existiert.«
    »Du hast es erfaßt, Hochwohlgeboren. Wenn die Korallenstadt unversehrt ist, haben wir eine Chance. Und das Aktivwerden der PSI-Aura spricht dafür.«
    Goliath wandte sich den Grauen zu. »Hoffentlich habt ihr jetzt endlich kapiert, daß ihr auf uns angewiesen seid. Oder wißt ihr vielleicht, wo die Aura zu suchen ist? Na?«
    »Ein Waffenstillstand also«, sagte Lumis und ließ den Strahler wieder im Holster verschwinden.
    »So ist es. Mehr haben wir auch nicht erwartet.«
    »Laßt uns gehen«, sagte Larissa Wong leise. »Meine Luft wird auch schon schlechter …«
     
    *
     
    Der Aufstieg war nicht eben leicht. Zuerst ging es noch relativ sanft bergauf, doch dann nahm der Steigungswinkel der Hänge zu. Der Boden war mit Spalten und Rissen durchzogen, aus denen verschiedenfarbene Dämpfe quollen. Einige dieser Dämpfe waren hochgradig radioaktiv, und sie mußten zeitraubende Umwege wählen, um diese Gefahr zu umgehen. Manchmal rumpelte die Erde. Offenbar spuckte der jetzt ferne Vulkan noch immer Hölle und Verderben in den Himmel Ariochs, und die Explosionserschütterungen pflanzten sich bis hierher fort. Felsbrocken lösten sich und rollten mit Donnergrollen auf die Kolonne aus Menschen und Orkanseglern nieder. Oftmals entgingen sie nur um Haaresbreite dem sicheren Tod.
    Schließlich entdeckten sie einen Paß.
    Er war wie ein tiefer Einschnitt in dem Berg, von Trümmern übersät, scharfkantigen Felssplittern, die leicht die Druckanzugsisolierung durchtrennen konnten, paßte man einen Augenblick lang nicht auf. Und er erstreckte sich schnurgerade durch den Höhenzug hindurch.
    »Ob er künstlichen Ursprungs ist?« fragte Gunther V. leise. Ariane terWilson, die sich neben ihm vorwärts kämpfte, zuckte nur mit den Achseln.
    Die sieben Orkansegler, die sie begleiteten, hoben sich von Zeit zu Zeit in die Lüfte, kreisten dort eine Weile und ließen sich dann wieder nieder, um auf den stummelartigen Fortsätzen über Felsen und Staubsand zu kriechen. Es war ein eigenartiges Bild, zumal sie jetzt wußten, daß diese Geschöpfe zumindest halbintelligent waren. Kuschelmutz hockte noch immer auf der Außenschale Oinjis. Über welche Dinge mochten sich die beiden so verschiedenen Lebewesen wohl unterhalten?
    Larissa Wong war die erste, die zu Boden sank. Gunther war mit einigen raschen Schritten an ihrer Seite, verband seine Überwachungsautomatik mit ihrem Druckanzug und stellte eine akute Anoxämie fest. Rasch wechselte er die Sauerstoffpatronen, und nach einigen Minuten ging es ihr wieder besser. Die Graugardisten sahen unterdessen unbeteiligt zu. Niemand von ihnen machte Anstalten, hilfreich einzugreifen.
    Zehn Minuten später war Gunther selbst an der Reihe. Es kam plötzlich. Erst die Müdigkeit, dann das Gefühl zu schweben, dann Übelkeit.
    »Wir müssen unsere Sauerstoffkapseln in einem ständigen Wechsel umgehen lassen«, sagte Vangralen.
    »Sie glauben doch wohl nicht, daß wir Ihnen unsere Ladungen zur Verfügung stellen?« lautete die Gegenfrage des Hauptmanns. Goliath knurrte böse und trat näher an den Gardisten heran.
    »Ich habe Ihnen schon einmal angedroht, Sie zu zerquetschen. Glauben Sie nicht, daß das eine leere Drohung ist, mein Lieber. Wir sitzen in einem Boot. Und Sie sind jetzt auf uns angewiesen. Hölle und Verdammnis! Sehen Sie das doch endlich ein.«
    Der Gardist streckte in einem Reflex seine Hand der Waffe im Holster entgegen. Doch auf halbem Weg stieß seine Rechte auf eine immaterielle Barriere. Er fluchte und warf dem Wollknäuel auf Oinjis Bücken
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