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Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch

Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch

Titel: Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch
Autoren: Andreas Weiler
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Bereiche des riesigen Kaiser-Schiffes ragten aus der gewaltigen Spalte heraus, die unter dem Wrack entstanden war. Und noch immer brüllte der Riese mit einem donnernden Ächzen.
    Der Vulkan tobte.
    Aus seinem kegelförmigen Schlund spritzten Magma und Heißgase in den blutroten Himmel. An seinen Hängen hatte es mehrere kleinere Aufbrüche gegeben, und aus diesen brodelnden Öffnungen ergossen sich unzählige kleinere und größere Ströme glutflüssigen Gesteins der Ebene entgegen.
    Der Boden unter ihren Füßen bewegte sich.
    Gunther V. suchte nach Halt, aber seine Hände griffen ins Leere. Der Boden senkte und hob sich dann abrupt wieder. Er war wie ein Katapult, das den Treiber davonschleuderte. Und genau das war seine Rettung. Ein Felsbrocken schlug wie ein Geschoß dort auf, wo er sich noch vor einer Sekunde befunden hatte. Er zersplitterte in mehrere Teile, und einer dieser Splitter schrammte über den Helm des Treibers.
    Anzugdichtungen unbeeinträchtigt, meldeten die Sensoren. Alle Systeme in Ordnung.
    »Es sind die Flundern!« brüllte Prime. Gunther V. drehte sich herum. Aus winzigen Spalten im Boden quollen dunkle Gase, die wie düsterer Nebel über Staubsand und Felsen wallten. In diesen Schwaden taumelten schemenhafte Gestalten umher.
    »Sie greifen uns an.«
    Irgendwo loderte ein greller Blitz auf und raste in den Himmel. Gunther legte den Kopf in den Nacken. Etwa hundert Meter über ihnen schwebten skurrile Geschöpfe, Rochen oder Flundern nicht unähnlich.
    Und von den Flugwesen lösten sich die Felsbrocken.
    Gunther V. sprang wieder auf die Beine und orientierte sich. Das Wrack des Kaiser-Schiffes war inzwischen noch weiter in die Spalte gesunken, und die Magmaströme waren schon bedrohlich nahe gekommen.
    Etwas stieß ihn zur Seite.
    »Wir müssen hier weg«, knurrte Goliath. »Die Kerle erledigen uns glatt!«
    Eines der Felsgeschosse traf Goliath an der Schulter, riß ihn herum und schleuderte ihn zu Boden. Der Treiber kämpfte sich wieder in die Höhe. »Alles in Ordnung, keine Sorge. Unkraut vergeht nicht.«
    Gunther stolperte über eine sich noch verbreiternde Bodenspalte hinweg, und Goliath ergriff seinen Arm und zerrte ihn weiter. Wieder zuckten Laserstrahlen auf, hüllten einige der Flieger ein. Schwingen verbrannten und verkohlten, zwei der Flugwesen stürzten ab, bohrten sich in die Magmaglut, verkochten.
    »Eine Waffe«, keuchte Gunther. »Himmel, wir brauchen Waffen.«
    Der Boden bebte erneut, und diesmal konnte sich auch Goliath nicht mehr auf den Beinen halten. Zusammen stürzten sie in den Staubsand. Immer dichter wurde jetzt der Nebel.
    Außentemperatur nimmt rasch zu. Kapazität der Kuhlsysteme erreicht, meldeten die Überwachungseinrichtungen in Gunthers Helm. Er fluchte. Eine Gestalt kroch ihm entgegen, und als sie nahe genug heran war, sah er durch die Helmscheibe das Gesicht eines Graugardisten.
    »Wir brauchen Waffen«, brachte Goliath hervor. »Oder sollen uns die Flieger wie lästige Insekten zerquetschen?«
    Der Graue hob den rechten Arm, zielte mit seinem Laser auf sie. Sein Gesicht verzerrte sich. Gunther V. wollte sich zur Seite rollen, aber in seinem Rücken war plötzlich ein stechender Schmerz.
    Ich kann mich nicht bewegen, dachte er. Und das mir!
    Durch den Nebel näherte sich ihnen etwas Dunkles, bohrte sich mit einem häßlichen Krachen in den Graugardisten hinein, sprengte das transparente Protop des Helms. Blut tropfte rot in den Staubsand.
    Goliath zögerte keine Sekunde. Er robbte vorwärts, löste den Strahler aus der rechten Hand des Toten, warf sich auf den Rücken und feuerte. Einer der Rochenähnlichen wurde getroffen, als er mit einem Felsbrocken wieder aufsteigen wollte. Das Geschoß löste sich aus den wurzelähnlichen Fortsätzen. Gleithäute verbrannten. Dieser Flieger würde sich nie wieder erheben.
    »Ich halte das nicht mehr lange aus!« brüllte Gunther. »Die PSI-Aura spielt verrückt. Dieser Druck im Kopf …«
    »Komm«, knurrte Goliath und riß den Treiber wieder auf die Beine. Sein Rücken schmerzte noch immer. »Wir müssen hier verschwinden. Oder willst du durch Magma waten?«
    »Ich kann mir was Besseres vorstellen.«
    Die Helmsensoren zeigten ihnen die Richtung an, in die die Kameraden geflohen waren. Die Funksignale reichten nur noch wenige Meter weit; damit war eine Kontaktaufnahme unmöglich. Der Vulkan tobte noch immer. Die Magmamassen hatten inzwischen den breiten Erdriß mit dem Wrack des Kaiser-Schiffes erreicht, krochen glühenden
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