Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch

Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch

Titel: Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch
Autoren: Andreas Weiler
Vom Netzwerk:
leicht.
    »Normalschwerkraft«, stellte Gunther fest. »Sie haben zumindest noch einen einsatzfähigen Andruckneutralisator. Das ist doch was!«
    Die Helme ließen sie geschlossen. Wer konnte schon wissen, ob es nicht doch einen plötzlichen Gaseinbruch geben konnte?
    In den Korridoren und Gängen, die die Zentrale umgaben, brannte sogar Licht. Das Schott, das zum Kontrollraum führte, war geschlossen.
    »Wenn sie irgendwo sind, werte Damen«, sagte Gunther gedämpft, »dann garantiert da drin. Ich glaube allerdings nicht, daß sie uns mit offenen Armen empfangen.«
    Larissa und Ariane nickten stumm und zogen ebenfalls ihre Waffen. Gunther betätigte den Öffnungsmechanismus, und diesmal verrichtete der Motor wirklich seine Arbeit. Langsam schwang das Schott auf.
    »Niemand da«, staunte Ariane und trat in die Zentrale hinein. Einige Gerätepulte und Konsolen summten, und auch einige Kontrollskalen flackerten. Die meisten Geräte jedoch machten zwar einen unbeschädigten Eindruck, schienen jedoch nicht unter Energie zu stehen. Gunther V. und Larissa traten nun ebenfalls ein.
    »Keine Bewegung«, sagte eine kühle Stimme in ihrem Rücken. »Oder Sie machen nie wieder eine.«
    In einem ersten Reflex wollte sich Gunther herumwerfen und feuern, doch etwas in ihm unterband diese Bewegung bereits im Ansatz.
    Er ließ die Waffe fallen.
    »Schon gut, mein Freund. Schon gut.«
    Schritte näherten sich, und dann traten drei Männer in ihr Blickfeld. Auch sie trugen Raumanzüge, aber die Helme waren zurückgeklappt.
    Scheiße! fluchte der Treiber in Gedanken, während er in die grinsenden Gesichter blickte. Sie haben die ganze Zeit gewußt, wer wir sind.
     
    *
     
    Als Onnegart Vangralen die Augen öffnete, blickte er direkt in das gezwungene Lächeln eines Mannes, der ihm bekannt erschien.
    »Schönen guten Morgen«, sagte der Mann.
    »Gunther V.!«
    »Immer noch, ja.«
    Neben Vangralen stöhnte jemand. Han Harian, Ennerk Prime und Goliath kamen nun ebenfalls wieder zur Besinnung. Rasch sah er sich um. Sie befanden sich in einem Raum ohne jede Einrichtung, der nur von dem schwachen Schein zweier Fluoreszenzkegel beleuchtet wurde. Die Luft …
    Bei Yggdrasil, er trug keinen Helm! Unwillkürlich hielt er den Atem an, aber seine Lungen brannten nicht.
    »Keine Angst, mein Junge«, sagte Gunther. »Sauerstoffatmosphäre und Normalschwerkraft. Die Gardisten halben gut für uns gesorgt. Nur mit dem Komfort ist das so eine Sache …«
    Während sie Konzentrate aus den Anzugvorräten kauten, berichtete ihnen Gunther V. von der Schlacht um OUTPOST, der Station der Grauen Garden im Norvo-System, die der von der Erde geflohene Valdec vernichtet hatte, von dem Absturz auf Arioch, den langen Wochen des Wartens.
    »Ihr scheint auch nicht gerade die ersehnte Hilfe zu bringen«, schloß er.
    »Ganz im Gegenteil«, gab Vangralen zu. Es war herrlich, wieder frische Luft zu atmen. »Eigentlich sind wir auch nur der Vortrupp. Wir sollten die Lage klären, herausfinden, warum sich die MADRID nicht mehr gemeldet hat. Gerade, als sich David, Llewellyn und Lyda mit Rettungskapseln ausgeschifft haben, ist das PSI-Netz aktiv geworden und hat uns und dieses Kaiser-Schiff ebenfalls abstürzen lassen. Es werden allerdings noch einige Wochen vergehen, bis man auf Aqua auch uns vermissen wird.« Er erzählte von dem Plan, die durch die Vereinbarung mit dem neuen Konzil der Erde freigekommenen Treiber – und insbesondere auch die siebzigtausend Stummen Treiber – auf Sarym anzusiedeln. »Die Flotte steht bereit und wartet nur auf unsere Nachricht. Aber ich schätze, daß auch so in einigen Wochen einige Schiffe auftauchen werden. Und wenn bis dahin das PSI-Netz noch immer aktiv ist …«
    »Wo ist Kuschelmutz?« fragte Goliath ernst. Das Wollknäuel war nirgendwo zu erkennen. Prime setzte zu einer bissigen Erwiderung an, doch in diesem Augenblick wurde die Tür von außen entriegelt und aufgestoßen. Helles Licht fiel in ihre Zelle und ließ sie blinzeln. Zwei Graugardisten standen im Türrahmen, mit erhobenen und entsicherten Waffen. »Rauskommen!«
    Günther V. erhob sich. »Einer solch freundlichen Aufforderung können wir uns kaum entziehen.«
    Draußen warteten noch zwei weitere Graue, darunter auch der Hauptmann, den Gunther in der Raupe ausgeschaltet hatte. Seine Augen blitzten.
    »Sie brauchen keine Angst zu haben«, sagte er ruhig. »Wir werden Sie nicht töten. Lordoberst Valdec wird Ihnen sicherlich einige Fragen stellen wollen. Was dann
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher