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Die Terranauten 053 - Das Versteck des Außerirdischen

Die Terranauten 053 - Das Versteck des Außerirdischen

Titel: Die Terranauten 053 - Das Versteck des Außerirdischen
Autoren: Andreas Weiler
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unwichtig.
    Ein Vollstrecker, der versagt hatte.
    Es würden andere kommen.
     
    *
     
    »He, nun stell doch endlich diesen Mist ab«, verlangte Andras Mulin und gestikulierte wild mit den Armen. »Ich kann das nicht mehr hören. Auf vierzehn läuft im Augenblick ›Modeme Gladiatoren‹.«
    Vor Aufregung verfärbten sich die Pseudo-Gesichtsnarben des Relax ins Purpurne. Es sah scheußlich aus. Unterhalb des linken Ohres klaffte ein tiefer Riß in der Haut. Das rechte Auge war geschwollen und saß – im Vergleich zum linken – ganze zwei Zentimeter zu tief. Die Lippen waren dicke Geschwulste und blau angelaufen, als litten sie an akuter Anoxämie. Unterhalb des Kinns saß ein dicker Kröpf, der bei jeder Bewegung wabbelte und schwabbelte. Die kurzgeschnittenen Haare waren fein säuberlich in einzelne Quadrate aufgeteilt, die wiederum in verschiedenen Farbtönen gehalten waren.
    Andras Mulin sah aus wie ein materialisiertes Monster aus den Matineevorstellungen von Kanal vier (der Kanal mit »500 Jahre Horror-Film«).
    Miliim Gramis betrachtete ungerührt den großen, dreidimensionalen Multimediaschirm in der Halle des Vergnügungspalastes. Nur ein Schirm, und doch sah jeder – oder fast jeder – der mehr als einhundert anwesenden Relax ein anderes Bild. Andras, Miliim und die betörend weibliche Lyla Fertochen hätten den Fehler gemacht, nur einen gemeinsamen Anschluß zu wählen.
    »Nun laß doch mal, ist doch gleich vorbei.« Miliim Gramis sah nicht ganz so schlimm wie Andras aus, aber auch er hatte auf einen geborstenen Unterkiefer, eine aufgeplatzte Wange und eine gerissene Augenbraue nicht verzichtet. Horror-Look hieß das neue Stichwort. Schade war nur, daß die Behandlung mit pseudoorganischem Fleisch in zwei, maximal drei Tagen wiederholt werden mußte, sollten sich die modischen, gesichtskosmetischen Veränderungen nicht auflösen.
    »… sind die extraterrestrischen PSI-Invasoren vernichtend geschlagen worden«, sagte Max von Valdec gerade. Er machte den Eindruck eines gütigen, wohlmeinenden Vaters. »Besonderer Dank gebührt dabei den Grauen Garden der äußeren Verteidigungsringe, die sich tapfer geschlagen haben. Die zeitweilige Geistesverwirrung auf der Erde konnte binnen kürzester Zeit rückgängig gemacht werden. Schäden sind nicht aufgetreten. Das Psychopharmakon ›Eutil‹ wurde aus dem Verkehr gezogen, da es PSI-Suggestionen verstärkt. Personen sind nicht zu Schaden gekommen. Die Situation ist unter Kontrolle.«
    Der Konzilsvorsitzende legte eine Kunstpause ein. Einige Relax, die offenbar das gleiche Programm verfolgten, wandten sich gelangweilt ab und streichelten nackte, mit Glitzerstaub geschminkte Busen. Die Mädchen kicherten zurückhaltend.
    »Die Invasionsflotte der außerirdischen Aggressoren ist bis auf die letzte Einheit aufgerieben worden. Einem Extraterrestrier ist es allerdings gelungen, auf der Erde unterzutauchen. Er bewegt sich in der Maske eines Menschen.«
    Ein Bild wurde eingeblendet. Die Aufmerksamkeit der Relax erhöhte sich kurzfristig.
    »Der Fremde ist isoliert und machtlos. Wir werden ihn ebenso unschädlich machen wie seine Artgenossen. Auf die Grauen Garden ist Verlaß. Meldungen, die diese Person betreffen, können jeder Lokalautorität gegenüber erstattet werden.«
    Hurrarufe ertönten, als Valdec noch einmal den glorreichen Kampf der Grauen Garden in allen Einzelheiten schilderte.
    »Meldungen«, fuhr Valdec fort, »nach denen die Aggressoren menschliche Verbündete hatten, sind nach dem derzeitigen Erkenntnisstand zu dementieren. Die Untersuchungen in diese Richtung gehen jedoch weiter.« Ein gutmütiges, väterliches Lächeln. »Ich bin jedoch absolut sicher, daß die Gerüchte, die Extraterrestrier hätten von einigen Konzernen des Konzils oder gar den Terranauten Unterstützung erhalten, nicht zutreffen. Schließlich beteiligen sich die Terranauten sogar an der Suche nach dem Fremden.« Noch ein weiteres Lächeln, und die Ansprache des Konzilsvorsitzenden an die Bevölkerung der Erde war vorüber.
    »Das war ’n Ding, was?« fragte Andras Mulin, als er den Kanal wechselte. »Die Terranauten oder ein Konzern mit den Außerirdischen unter einer Decke.«
    »Du hast es doch gerade gehört«, stellte Lyla Fertochen gelangweilt fest. »Alles nur Gerüchte. Nichts Konkretes.«
    »Na, wenn es schon nötig ist, das zu dementieren.« Er kehrte den Blick nach innen. »Mann, das war wirklich ’n Ding.«
    Er erhob sich, verließ die Halle und trat an die
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