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Die Terranauten 053 - Das Versteck des Außerirdischen

Die Terranauten 053 - Das Versteck des Außerirdischen

Titel: Die Terranauten 053 - Das Versteck des Außerirdischen
Autoren: Andreas Weiler
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die absolute sexuelle Befreiung anstrebte, aber geächtet war und deshalb nur in begrenzten Gebieten agierte, in Regionen, in denen höhergestellte Autoritäten – Polizei oder sogenannte Graue – nur beschränkt vorhanden waren und deshalb auch nur beschränkt eingreifen konnten. Röhrenbahnen zum Beispiel. Die vorderen Extremitäten der Offenherzigen wiesen lange Krallen auf, die zudem noch bunt lackiert waren. Andere Menschen schnitten sich diese Krallen sorgfältig ab. Wieder ein Rätsel.
    Der Relax hatte damit begonnen, sich zu entkleiden. Und in den Augen des Arbiters glänzte es merkwürdig, während er die glitzernden Brüste einer Offenherzigen anstarrte.
    Die Fremdwesen ekelten Gorthaur an. Er erhob sich, wurde aber von dem Mann wieder zurückgestoßen. Pfiffe ertönten von dem Gang. Sofort brachen die Offenherzigen ihren Gesang ab und stürzten aus dem Abteil hinaus. Ein paar Augenblicke später tauchte ein Uniformierter auf, in der rechten Hand eine Schockwaffe.
    »Alles in Ordnung hier?« fragte der Polizist und sah sich die Passagiere an, den Relax, der sich nun frustriert wieder anzukleiden begann, den Arbiter, dem es nicht viel anders erging, und den vermeintlichen Servis. Alle nickten. Bei Kormolan Jilith alias Gorthaur verweilte der Blick des Uniformierten jedoch ein wenig länger.
    »Dürfte ich mal Ihre ID-Karte sehen?«
    »Natürlich.«
    Schlag zu! gellte die Stimme des Taktikers in seinem Hirn. Er hat Verdacht geschöpft.
    Gorthaur zögerte keinen Augenblick. Er öffnete seinen Geist und drang in das verkümmerte, aber mißtrauische Denken des Polizisten ein. Der Feind taumelte und versuchte, seine Waffe in Anschlag zu bringen. Vergeblich.
    »Himmel!« brachte der Arbiter hervor, der einen Hauch von dem psionischen Strom gespürt haben mußte. »Jetzt weiß ich auch, wo ich diese Visage schon einmal gesehen habe. Das ist doch dieser … dieser …«
    »Ja!« brüllte Gorthaur in grenzenloser Wut und offenbarte dem Arbiter für eine Sekunde das Bild seiner wirklichen Gestalt. »Ich bin der Xaxone!«
    Der Arbiter wollte aufspringen, doch der von einem Xaxonen-Banshee übernommene Polizist schlug mit aller Kraft zu und schickte den Arbiter zu Boden. Gorthaur sprang auf. Alle Muskeln, Sehnen und Nerven seines wirklichen Körpers zitterten, und ein wenig davon zeigte auch die Körpermaske. Rache. Rache.
    Die Augen des Polizisten waren glasig, als er die Einstellung des Schockers veränderte. Dann hob er die Hand.
    Der Relax spürte nicht mehr, daß er gelähmt wurde. Sein Denken versiegte einfach von einem Augenblick zum anderen. Dann der Arbiter. Dann hinaus in den Korridor.
    Die Schockerblitze trafen eine der Offenherzigen auf dem Rücken. Die Frau hatte nicht einmal mehr Zeit, einen Schrei auszustoßen. Panik brach aus. Menschen fielen zu Boden. Andere stolperten über sie hinweg. Und hinter ihnen war Gorthaur. Der Xaxone feuerte, bis das Magazin der Waffe leer war. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits der unumschränkte Herrscher der Röhrenbahn. Er nahm einem geschockten zweiten Polizisten die Waffe ab und suchte nach Überlebenden. Es gab keinen.
    Es war ein Fehler, sagte der Taktiker bedauernd. Wenn die Röhrenbahn am nächsten Terminal hält, dann wird man wissen, wer hierfür verantwortlich ist.
    »Was macht das schon?« gab Gorthaur laut zurück. »Ich werde ohnehin sterben.«
    Das ist richtig, entgegnete der Psychologe. Aber der Techniker hat eine Möglichkeit gefunden, die Effizienz der Rache, die wir genauso wünschen wie du, zu erhöhen.
    »Wie?«
    Die Computernetze dieser Welt, meinte der Techniker. Wenige Manipulationen genügen, um das Chaos hervorzubringen.
    Gorthaur lauschte der Seelenstimme seines Xaxonenbruders. Er hatte recht. Der Plan war gut. Er konnte gelingen. Und am Ende stand ein würdiger Tod. Wenn nicht die ganze Welt des Feindes mit ihm sterben würde, dann zumindest ein großer. Teil.
    »Genf«, sagte er leise. »Das Allwelten-Stahl-Konsortium. Eine Frau namens Anlyka terCrupp.«
    Gorthaur hatte wieder ein Ziel.
     
    *
     
    MITTEILUNG VON TRANSPORT STELLAR 3. JANUAR 2502 BETRIFFT FRACHTRAUM-TARIFE
    Durch die allgemeine Verringerung des für den zivilen Handel zur Verfügung stehenden Frachtraums, insbesonders durch den Verlust der Gardenflotte Ende 2501 und die Notmaßnahmen hinsichtlich des Schutzes der Erde und erdnahen Kolonien (detaillierte Informationen und Bilanzierungen ersehen Sie bitte aus der Akte 44/17/19 A) sieht sich Transport Stellar leider gezwungen, die
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