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Die Terranauten 053 - Das Versteck des Außerirdischen

Die Terranauten 053 - Das Versteck des Außerirdischen

Titel: Die Terranauten 053 - Das Versteck des Außerirdischen
Autoren: Andreas Weiler
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Grund, warum ihre Rasse noch eine Schwellenmacht war …
    Der Vollstrecker, den die unbekannte Entität gesandt hatte, hatte offenbar versagt. Ihr Analysezentrum sagte ihr, daß die Primitiven demzufolge gefährlicher einzustufen waren, als sie bisher angenommen hatte.
    Die Mushni öffnete ihren Halbgeist, und das Schiff setzte sich in Bewegung, löste sich aus dem Orbit, drang langsam in das Sonnensystem ein. Sorgen mußte sich das Frauwesen nicht machen. Nur eine andere Schwellenmacht oder die beiden höheren Zivilisationsstufen waren in der Lage, das Schiff einer posttechnischen Zivilisation zu orten. Die Primitiven dieses Systems waren aber allem Anschein nach noch einige hunderttausend Jahre davon entfernt, auch nur den Status einer Schwellenmacht zu erringen.
    Das Frauwesen hätte sie auslöschen können, ohne daß die Intelligenzen, die sich Menschen nannten, ihren Untergang bewußt bemerkt hätten. Aber Auslöschung war nicht ihre Aufgabe.
    Sie war eine Beobachterin.
    Planeten trieben vorbei. Raumschiffe, häßliche Metallkästen. Manchmal stach etwas Schmerzhaftes in ihr Bewußtsein, und dann wußte sie, daß wieder einige Energiequanten der zerstörerischen, entropiegefährdenden Weltraum-II-Energie durch die Anwendung der sogenannten »Kaiserkraft« dem bereits angehäuften Potential hinzugefügt worden waren.
    Informationsträger und Einhalte wurden überprüft, analysiert und aufgezeichnet. Das Schiff trieb nur einige hundert Kilometer an schweren Kampfeinheiten vorbei, und erneut machte die Mushni die seltsame Erfahrung, daß die Gedanken mancher Menschen fast zerbrochen waren.
    Dann die Erde.
    Ein Planet mit einem ausgeprägten, allerdings rein technischen Kommunikationsnetz.
    Und Gorthaur.
    Das Schiff schwebte tiefer, durchdrang die unsichtbaren Bündel der Mikrowellenstrahlung, die dieser Welt die Energie spendeten, auf die eine solche primitive Kultur in der Regel angewiesen war.
    Städte, zerfallend, von Unkraut überwuchert. Nur Ruinen, in denen andere Menschen hausten, sogenannte Nomans, wie die Beobachterin wußte. Menschen, die von ihren Artgenossen gejagt und getötet werden konnten. Eine Welt, die sich zu schnell entwickelt hatte und die von einem Kulturschock in den anderen taumelte. Eine unberechenbare, gefährliche Welt.
    Eine Kultur des Wahnsinns und der kollektiven Irrationalität.
    Andere Städte, nicht zerfallen, durchglüht von bunten Lichtem.
    Das Schiff trieb weiter, immer weiter. Die Menschen hatten nicht die Möglichkeit, den Beobachter aufzuspüren. Die Möglichkeit würden sie vielleicht in einigen zehntausend oder hunderttausend Jahren erreichen. Vorausgesetzt, sie würde so lange überleben.
    Und genau das war unwahrscheinlich. Diese Kultur war ein Infektionsherd, ein einziges riesiges Krebsgeschwür, zu diesem Schluß war die Mushni bereits jetzt gekommen. Das Volk dieses Planeten würde den Wahnsinn so weit treiben, bis die Katastrophe für die Galaxis unabwendbar war. Und war erst eine gewisse Schwelle überschritten, dann konnte niemand mehr die kosmische Verzerrung aufhalten.
    Kurz glitten die Gedanken des Frauwesens in die Vergangenheit, während das Schiff weiter aufzeichnete und analysierte. Es gab Gerüchte, erinnerte sie sich, Legenden, über eine Zivilisation – falls man es so nennen konnte –, die noch mächtiger gewesen war als die rätselhaften Entitäten. Viele Legenden und Geschichten beschäftigten sich mit diesem Volk – falls »Volk« die richtige Bezeichnung war. Nur ein Name: die Uralten. Einst, so hieß es, habe es eine milchstraßen-, vielleicht sogar universumumspannende Entropie-Katastrophe gegeben, ausgelöst von einer Energieform, die mit der, die die Menschen Kaiserkraft nannten, eng verwandt gewesen sein mußte. Die Uralten errichteten daraufhin eine mysteriöse Waffe, ein Etwas, das für alle Zeiten dafür sorgen sollte, daß sich solche Katastrophen nicht wiederholen konnten. Aber selbst die Entitäten, so hieß es, wußten nicht, wie diese Waffe beschaffen sein sollte, noch wußten sie sicher, ob sie überhaupt existierte.
    Unnütze Gedanken, dachte die Mushni und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Planeten unter sich. Unnütze Gedanken, weil die Gefahr hier real ist.
    So real, daß die Entitäten eingegriffen hatten. Das Frauwesen beobachtete weiter, sondierte, analysierte, zeichnete auf, sammelte.
    Die Entität, die die Mushni als Beobachterin eingesetzt hatte, brauchte die Daten zur Entscheidungsfindung.
    Gorthaur war
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