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Die Terranauten 052 - Die Irrfahrt der Somasa

Die Terranauten 052 - Die Irrfahrt der Somasa

Titel: Die Terranauten 052 - Die Irrfahrt der Somasa
Autoren: Conrad C. Steiner
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eilte, sah er die anderen auf sich zurennen. Farrell und Nordstrom hielten den Torbogen unter Feuer, aber irgendwie wurde David den Eindruck nicht los, daß die Leute vor ihm weniger waren als in dem Augenblick, wo er sie verlassen hatte.
    »Elmo und Gareyr sind tot!« rief Salman Chark, aus dessen Schulter ein abgebrochener Pfeil ragte. »Diese Mörder haben sie einfach im Schlaf umgebracht!«
    Der kleine Seemann war außer sich vor Zorn und schwang wild seinen blitzenden Krummsäbel. Die Islahami-Krieger hielten sich in unmittelbarer Nähe der beiden Laserschützen auf und schienen darauf zu warten, daß die Angreifer die Ruine stürmten.
    Es geschah jedoch nichts dergleichen. Erst als ein heller Schein das Dunkel der Nacht vertrieb und außerhalb des Gemäuers ein lautes Johlen erklang, verstand David, daß die Barbaren es nun mit Feuer versuchten. Im Nu standen die trockenen Dächer der halb zerfallenen Gebäude in Flammen. Es knisterte und knackte. Überall liefen plötzlich aufgeregte Reitvögel herum, die vor dem Feuer Reißaus nahmen. Yella stieß einen telepathischen Schrei aus, der David und allen anderen PSI-Begabten trotz der Barriere durch Mark und Bein ging.
    Als er sich umwandte, wußte er auch den Grund. Die Flammen begannen bereits, an den tief herabhängenden Ästen des Mammutbaumes zu lecken, der wie ein Koloß über ihnen aufragte.
    »Der Baum! Er brennt!«
    Während Nordstrom und Farrell unablässig schießend einen Ausfall versuchten, ging um David und die anderen herum die Ruine in Flammen auf. Die Rauchentwicklung war dermaßen stark, daß sie alle schon nach einer Minute unter starken Hustenanfällen zu leiden hatten. Einer der Reitvögel wurde von einem fallenden Balken getroffen und fiel tot zu Boden. Die anderen stießen ein hohes, verängstigtes Fiepen aus.
    Als die ersten Angreifer durch den Torbogen stürmten und David, das Amulett eng an die Brust gepreßt, hinter Farrell und einigen anderen herlief, die sich offenbar hinter einer umgestürzten Mauer verschanzen wollten, sagte ihm die Stimme der Vernunft, daß nun der Zeitpunkt nicht mehr fern sein konnte, an dem der Verräter gezwungen war, ihm sein Gesicht zu zeigen.
    Einen Tag vor seiner Abreise von Pitcairn hätte Thorna behauptet, einen Unbekannten beim Belauschen jener Konferenz beobachtet zu haben, auf der David seinen engsten Freunden bekanntgegeben hatte, er wolle nach Norden aufbrechen. Er zweifelte nicht daran, daß der Agent mit Collyns STURMVOGEL seiner Fährte gefolgt war. Wäre es ihm nicht gelungen, sich der Rettungsexpedition anzuschließen und den Untergang des Seglers zu überleben, hätte er ein schlechter Schatten sein müssen – und Stümper beschäftigte Max von Valdec in dieser Spitzelbrigade recht selten.
    Aber wer konnte es sein? Maris, Salman Chark und die vier Islahami schieden von vornherein aus, denn sie waren erst im Laufe der Reise zu ihm gestoßen. Collyns Steuermann Pethar war ein Eingeborener, der noch nie in seinem Leben Rorqual verlassen hatte. Farrell und Collyn waren bei der Konferenz selbst zugegen gewesen, außerdem war es absurd, sie auch nur theoretisch in Erwägung zu ziehen. Thorna hatte ihn vor dem Spitzel gewarnt. Blieben also noch …
    »Flieht!« rief das Mädchen Yella. »Es sind zu viele!« Der Mammutbaum stand nun in hellen Flammen. Brennende Zweige fielen krachend in den Innenhof der Ruine hinab. Nordstrom stieß einen heftigen Fluch aus, als er feststellte, daß das Magazin seines Lasers leer war. Er schmetterte den Knauf der Waffe einem plötzlich auftauchenden Angreifer an den Schädel. Die Islahami-Krieger verließen nun ihre Deckung und stellten sich zum Kampf. Ihre Krummsäbel blitzten, als sie einen Kreis bildeten und wie die Berserker um sich schlugen. Der rohen Gewalt, die sie einsetzten, fielen gleich mehrere der Barbaren zum Opfer. David hörte die heiseren Kriegsrufe der Wüstensöhne und wußte, daß sie kämpfen würden, bis sie untergingen oder der Feind die Flucht ergriff. Auch der junge Maris drosch wacker auf jeden ein, der sich ihm näherte. Als er sah, daß ein hünenhafter, halbnackter Wilder Thorna ein Bein stellte, sprang er wutschnaubend auf seinen Rücken und warf ihn zu Boden.
    »Raus hier!« rief der hagere Bradley und deutete mit ausgestrecktem Schwertarm auf den Torbogen. »Hier fällt gleich alles zusammen!«
    Die Hitze wurde unerträglich. David sprang auf, eilte auf die gestürzte Thorna zu, riß sie hoch und rannte mit ihr ins Freie hinaus. Bradley
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