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Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn

Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn

Titel: Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn
Autoren: Robert Quint
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der Radioseen die Gestalt in dem Raumanzug auszumachen.
    Der Terranaut lag – anscheinend bewußtlos – am Fuß einer mit Thingstein überzogenen Säule.
    »Während des Orkans«, erklärte der Graue unaufgefordert, »wurde seine Flugscheibe fortgewirbelt. Sie landete fünfzig Kilometer weiter östlich in der Orgen-Senke. Soll ich Anweisung geben, sie zu bergen?«
    »Unnötig«, winkte die Queen ab. »Haben Sie Nachricht von der Expertin Fuji?«
    »Die Expertin hält sich bereits mit Valhala 13 an Bord der Arche auf. Der Leitende Wissenschaftler ist über die Gegenwart des Terranauten informiert. Er bittet um weitere Anweisungen.«
    Ishiya überlegte. »Sagen Sie ihm, er soll seine Leute auf die Hauptbruchstelle konzentrieren und die Öffnung Zwei entblößen. Er soll sich etwas einfallen lassen, um diesen Riemenmann zur Öffnung Zwei zu locken.«
    »Ich höre und gehorche, Queen und Manag«, sagte der Graue.
    Die Queen hörte nicht mehr zu. Sie betrachtete den reglosen Mann in dem Raumanzug, der, wie ihre kritischen Blicke ihr verrieten, zu leicht für diese Höllenwelt war. Zweifellos wußte der Terranaut dies ebenfalls, und entweder war es ein Zeichen von Tollkühnheit oder von Mut, daß Llewellyn 709 es gewagt hatte, mit dieser unsicheren Schutzmontur Stonehenge II zu betreten.
    Aber, relativierte sie ihre wohlwollende Wertung, vermutlich blieb ihm keine andere Wahl. Schließlich sind diese Guerillas nicht auf Extremwelten wie diese hier vorbereitet.
    Sie dachte an Valhala 13, ihren Riemenmann, und wie schon so oft fragte sie sich, ob der Supertreiber auch psychisch die Belastung des bevorstehenden Auftrags ertragen würde. Sartyra Fuji hatte diese Frage positiv beantwortet, doch manchmal schien die Expertin zu unkritisch zu sein, was diesen Valhala anging.
    Sie will es nicht zugeben, durchfuhr es die Queen und Manag von Kaiser/Stonehenge. Sie will es nicht zugeben, aber sie hat einen Narren an diesem Kerl gefressen.
    Ishiya dachte anders darüber.
    Sie hatte Valhalas Psychogramm sorgfältig studiert, und aufgrund ihrer hohen Stellung im Kaiser-Konzern kannte sie die Achillesferse der Supertreiber zur Genüge.
    Sämtliche Supertreiber – und vor allem jene, die bei den Experimenten verunglückt waren und die PSI-blockierenden Riemen mit dem goldenen Belag aus zerstoßenen Thingsteinen tragen mußten –, sämtliche Supertreiber waren psychisch ausgesprochen instabil. Die künstliche Steigerung ihrer psionischen Potenz, die oft einhergegangen war mit einer partiellen oder umfassenden Amnesie, hatte sie aus dem seelischen Gleichgewicht geworfen.
    Das einzige Mittel, um zu verhindern, daß sie im entscheidenden Augenblick versagten, waren die Mentalblockaden und die im Unterbewußtsein verankerten Selbstmordprogramme.
    Die Queen Ishiya zuckte die Achseln.
    Dies war ein Problem Valdecs und der PSI-Forscher auf Sarym. Ihre Aufgabe war es, genügend Thingsteine zur Verfügung zu stellen.
    »Er bewegt sich, Queen«, meldete sich der Gardist leise zu Wort. Ishiya schrak aus ihren Gedanken auf. Tatsächlich, der Terranaut hatte sich aufgesetzt und lehnte nun mit dem Rücken gegen den Basaltobelisk. Dann hob er den Kopf. Durch die transparente Helmscheibe war sein Gesicht deutlich zu erkennen.
    Unwillkürlich hielt die Graue den Atem an.
    Das Gesicht war golden. Es war das eines Riemenmannes.
    Und erst jetzt war sie überzeugt, es wirklich mit Llewellyn 709 zu tun zu haben, dem Gründer der Terranauten, dem Initiator der syrtischen Superloge, dem die Flucht aus den Toten Räumen von Berlin gelang und den selbst das fehlerhafte Kaiserkrafttriebwerk der MIDAS nicht hatte umbringen können.
    Ishiya ballte die Fäuste.
    Doch jetzt, Riemenmann, hast du das Ende deines Weges erreicht, dachte sie. Denn niemand, der sich gegen das Konzil der Konzerne stellt, kann auf längere Sicht überleben.
    Sie sah den Gardisten an. »Informieren Sie den Leitenden Wissenschaftler, die Expertin Fuji und Valhala 13 davon, daß mit dem Erscheinen des Gegners in Kürze zu rechnen ist.«
     
    *
     
    »Warum sind Sie so nervös?« fragte Sartyra Fuji und runzelte die Stirn.
    Valhala 13 ging in dem wannenförmigen Raum auf und ab. Mit jedem Atemzug nahm er Sauerstoff in sich auf, aber gleichzeitig meinte er auch, das ungeheure Alter und die schmerzende Fremdheit der Arche zu riechen. Allein diese Wände …
    Fast scheu wandte er den Kopf.
    Die Wände waren grün wie die Hügel der Erde und wiesen an zahllosen Stellen flache, unregelmäßige
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