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Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn

Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn

Titel: Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn
Autoren: Robert Quint
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Gardist hantierte an den Schaltungen.
    Die Kühle der Kontrollzentrale schien einer fiebrigen Hitze gewichen zu sein. Selbst in den Gesichtern der sonst unbeteiligt wirkenden Grauen spiegelte sich etwas von der Aufregung wider, die die Bewußtseinskonditionierung der Queen Ishiya durchbrochen hatte und ihren Atem schnell und heftig gehen ließ.
    Auf den Monitoren wirbelten Staubschwaden. Einer zeigte Set, wie sie von der Position des Stützpunktes aus wirkte, und sie sank jetzt schneller werdend hinter die Gipfel eines vom Sturm rundgeschmirgelten Höhenzugs – die Manavitschen Berge, wo der Abbau der Thingsteine mit voller Kraft weiterging.
    Auf einem anderen Bildschirm war die Eishe-Wüste abgebildet. Drei schwere Panzergleiter der Grauen Garden, deren klumpige Aufbauten verrieten, daß sie für die auf Stonehenge II herrschenden Verhältnisse umgerüstet waren, senkten sich jetzt auf die Geröllebene nieder. Nicht weit von ihnen entfernt erstreckte sich eine Sanddüne, die ungefähr im Zentrum eine halbkugelförmige Verdickung aufwies.
    Die Queen Ishiya kniff die Augen zusammen, als die Sonde tiefer glitt und ihre Objektive auf die Verdickung richtete. Hin und wieder zuckten Störungen über den Monitor – ausgelöst durch die ständigen elektrischen Entladungen in der Stickstoffatmosphäre.
    Ein Stoneman! dachte die Queen erstaunt. Er hockte direkt vor dem Landungsboot dieses Terranauten!
    Sie zog das Mikrofon an ihre Lippen und stellte durch einige rasche Schaltungen eine Funkverbindung zu dem Hauptmann her, der das Team in den drei Panzergleitern befehligte.
    Zum Glück konzentrierten sich die Staubstürme und Blitzgewitter nach Anbruch der Nacht auf die südliche Halbkugel des Planeten, und der Orkan in der Nähe des Wracks stellte nur noch ein letztes Rückzugsgefecht der bizarren Stonehenge-Natur dar.
    »Queen Ishiya spricht«, sagte sie knapp. »Hauptmann, haben Sie den Stoneman bereits entdeckt?«
    »Entdeckt und zum Abschuß vorbereitet«, meldete der Hauptmann sofort. »Wir werden ihm einige Laserstrahlen über den Kopf hinwegjagen, und wenn er klug ist, sucht er dann das Weite.«
    Die Queen verzog das Gesicht. »Er wird nicht verschwinden«, entgegnete sie. »Er baut an einem Obelisken. Sehen Sie das nicht?«
    »Ich … Oh!« Der Hauptmann wirkte irritiert. »Ihre Befehle, Queen und Manag?«
    »Sie haben doch ein Transportsystem an Bord«, sagte Ishiya. »Setzen Sie ihn in einigen hundert Metern Entfernung wieder ab.«
    »Ich höre und gehorche.«
    Ishiya schaltete ab und betrachtete schweigend das Geschehen auf dem Monitor. Einer der Gleiter stieg wieder auf, und an seiner Unterseite öffnete sich eine Klappe, aus der ein mechanischer Greifer ausgefahren wurde. Behutsam wurde der Stoneman gepackt, und nichts deutete darauf hin, daß er merkte, was mit ihm geschah, oder daß er etwas dagegen zu unternehmen trachtete.
    Das Team der Grauen führte Decoder mit sich, extrem leistungsstarke Computer, die speziell für die Manipulation anderer Rechensysteme programmiert waren. Das Schiff, das die Station am Nordpol angegriffen und das Landungsboot auf Stonehenge II abgesetzt hatte, war den Daten der Raumabwehranlagen nach ein Kaiserkraftschiff der Garden gewesen.
    Die Kapazität der Bordrechner in den Ringos, die die Schiffe der Garden mit sich führten, war hinreichend bekannt. Es bedeutete keine Schwierigkeit, den Computer des Terranauten-Schiffes zu übernehmen und bereits jetzt alles für die zweite Phase des Planes vorzubereiten.
    Was hatte die Expertin Fuji noch gesagt? Eine Laus im Pelz … Ishiya nickte amüsiert. Ein treffender Vergleich.
    Sie wandte sich wieder an den hochgewachsenen, grauhaarigen Gardisten, der noch immer an der überdimensionalen Schalttafel arbeitete. »Steht endlich die Verbindung?«
    »Einen Augenblick noch, Queen und Manag«, bat der Gardist. »Der Sturm hat durch die Blitzgewitter vorübergehend den Funkverkehr gestört. Ich … Achtung, Queen, Verbindung kommt.«
    Ishiya drehte den Kopf zu einem weiteren Monitor, dessen schwarze Bildfläche sich jetzt erhellte.
    An der Position des Wracks war Set schon untergegangen, und an dem leichten rötlichen Schimmer des Bildes konnte die Queen erkennen, daß die Flugsonde mit Restlichtverstärkern arbeitete.
    »Da ist er, Queen und Manag«, sagte der Gardist.
    »Ich sehe ihn«, murmelte Ishiya abweisend. Die Bildqualität war nicht sonderlich gut, aber es fiel ihr nicht schwer, aus dem Gewirr der Steinsäulen und den blauen Tupfern
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