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Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen

Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen

Titel: Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen
Autoren: Eva Christoff
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stehenbleiben.
    »Ihre Augen! Sieh dir ihre Augen an!« sagte Ramee in Davids Rücken. »Sind sie wahnsinnig geworden?«
    »Verwunderlich wäre es nicht«, murmelte Farrell, der über dem Anblick seine blutende, unförmige Nase vergaß.
    »Wir sind Freunde«, sagte David so sanft wie möglich und blieb in einiger Entfernung von den Frauen stehen. »Wir sind gekommen, um euch zu befreien. Wollt ihr uns dabei helfen?«
    Die Frauen blickten aus starren, glanzlosen Augen durch ihn hindurch. Sie schienen ihn nicht einmal gehört zu haben. Erst als David sich wieder in Bewegung setzte, erwachten sie zum Leben. Zwei von ihnen ließen die Gefäße fallen und rannten auf die Felswand zu, die dritte blieb stehen und ließ David herankommen. Als er nur noch wenige Schritte von ihr entfernt war, schleuderte sie ihm ihren Topf entgegen und flüchtete ebenfalls.
    David wich dem Topf aus und sah zu, wie die Gestalten die Felswand erreichten und daran emporkletterten.
    »Sie verstehen nicht«, sagte er hilflos. »Entweder haben sie tatsächlich den Verstand verloren, oder sie stehen unter Drogeneinfluß, wie Thorna es schon angedeutet hat.«
    »Aber sie können doch nicht alle so sein!« schrie Ramee plötzlich los. »Wahrscheinlich sind diese drei krank, und die anderen sind ganz normal! Los! Wir müssen nachsehen!«
    »Nein!« Davids Stimme hielt Ramee auf. »Selbst wenn es stimmt, was du sagst, sind die Frauen bestimmt völlig verängstigt. Wenn wir jetzt losstürmen, erreichen wir gar nichts. Am besten, wir setzen uns neben die Quelle und warten, bis sie von alleine zum Vorschein kommen. Was meinst du, Claude?«
    Farrell nickte. »Wir sehen ja auch nicht gerade vertrauenerweckend aus«, meinte er. »Ich kann mir schon vorstellen, daß die armen Dinger zu Tode erschrecken nach allem, was sie durchgemacht haben.«
    »Also gut. Wir laufen einzeln zu der Mulde. Haltet euch im Schatten, und beeilt euch. Es könnte sein, daß die Flieger hier Wachen aufgestellt haben.«
    Es war reichlich ungemütlich in der Mulde, in deren Mitte zwei breite Stufen zu einer Quelle hinunterführten, die mit groben Steinbrocken flüchtig überbaut worden war, um zu verhindern, daß Unrat in das Wasser fiel. Die Wölbung war gerade hoch genug, daß David gebückt darin stehen konnte.
    »Verdursten können wir wenigstens nicht«, meinte Farrell mißmutig, nachdem er sich umständlich einen einigermaßen bequemen Sitzplatz gesucht hatte. »Aber was ist, wenn sie die Bescherung in ihrem Labor inzwischen entdeckt haben?«
    »Davon hätten wir schon etwas bemerkt«, antwortete David, der vor dem Wasserbecken hockte und sich so gründlich wusch, wie es eben möglich war. Als er herauskam, war die Sonne so hoch gestiegen, daß sie eine Hälfte des Tales erleuchtete. Er blieb stehen und sah sich um. Zum ersten Mal konnte er die Größe des Raumschiffes, durch dessen unteren Abschnitt sie in das Tal gelangt waren, in vollem Umfang ermessen. Es war eine gewaltige, silbern schimmernde Halbkugel, die aufrecht stehend teilweise fest mit dem Berg verbunden worden war. Auf den ersten Blick wirkte es wie eine erstarrte Steinblase aus den Tagen, als der Fels noch flüssig gewesen war. Das Licht spiegelte sich in den Fenstern, die beinahe die gesamte sichtbare Oberfläche der Halbkugel ausmachten. Erst bei näherem Hinsehen waren die Stellen zu erkennen, an denen die bei der Landung entstandenen Schäden geschickt ausgebessert worden waren.
    »Es muß eine ungeheure Arbeit gewesen sein, den intakt gebliebenen Teil des Raumschiffes mit dem Felsen zu einer Einheit zu verbinden«, sagte David bewundernd. »Wenn man es sieht, kann man kaum glauben, daß die gleichen Wesen, die dieses Kunstwerk vollbracht haben, so tief sinken konnten, Frauen einer analeren Rasse zu rauben und für ihre grausamen Experimente zu mißbrauchen.«
    »Wenn ein Außerirdischer Terra besuchen würde, käme er wahrscheinlich auch nicht auf den Gedanken, was für nette Kleinigkeiten die vornehmen Manags sich ausdenken, um die Bevölkerung auszubeuten«, knurrte Farrell. »Wenn ich an die drei Frauen denke, die wir vorhin gesehen haben, vergeht mir alle Bewunderung für die technischen Meisterleistungen der Grünen Flieger. Du mußt die andere Felswand mal in Augenschein nehmen, der Unterschied könnte nicht deutlicher sein.«
    David drehte sich um. An der im Schatten liegenden Felswand erkannte er eine ganze Anzahl dunkler Stellen – Höhleneingänge, die durch schmale Felsrampen miteinander verbunden
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