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Die Terranauten 012 - Der Triumph des Lordoberst

Die Terranauten 012 - Der Triumph des Lordoberst

Titel: Die Terranauten 012 - Der Triumph des Lordoberst
Autoren: Robert Quint
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Ameisenhaufen verwandelte, war fast zum Erliegen gekommen. Der Führer der Terranauten runzelte die Stirn. Natürlich, die Raumfahrt war auf dem zivilen Sektor so gut wie eingestellt, aber dies konnte nicht der einzige Grund für die geringe Verkehrsdichte sein. Dann erblickte er die gelblackierten Schweber und Gleiter, sogar einige gepanzerte Bodenfahrzeuge in den Hauptstraßen – die Stadtpolizei besetzte alle wichtigen Knotenpunkte.
    Nirgendwo zeigte sich das Grau der Garde. Hatte sie sich aus Berlin zurückgezogen? Wenn ja, dann war Pankaldi Herrscher der Stadt und besaß inzwischen genügend Einfluß, um Valdec allmählich aus dem Stadtbild zu verdrängen. Zwischen Lokalpolizei und Garde gab es traditionell in Berlin Rivalitäten, und Pankaldi hatte es verstanden, sie zu seinem Vorteil auszunutzen.
    Asen-Ger wandte sich ab und musterte die Suite, die man ihm für die Dauer der Verhandlungen zur Verfügung gestellt hatte. Der Wohnraum war großzügig angelegt, mit teuren Naturteppichen versehen, die die Schritte dämpften. An den in sanften Pastellfarben gehaltenen Protopwänden hingen kostbare Aquarelle, Fluoreszenzstiche aus dem dreiundzwanzigsten Jahrhundert und einige dezente Holografiken, die allein mehrere hunderttausend Verrechungseinheiten wert waren. Die Sitzgruppe bestand aus weichen Protopsesseln, die sich der Körperform anpaßten und in denen man zu schweben schien. Ein kleiner Zimmerspringbrunnen plätscherte beruhigend im Hintergrund und verbreitete angenehme Kühle.
    Das Konzil hatte die gesamte oberste Etage des Berliner Starhotels räumen lassen und überall Beamte der Stadtpolizei postiert.
    Der Logenmeister lächelte spöttisch.
    Viel Mühe für einen Rebellen, dachte er.
    Wieder ging er zum Fenster und starrte hinauf zum Himmel. Irgendwo dort oben kreiste Max von Valdec in seiner stählernen Festung und trachtete danach, die Verhandlungen zu seinen Gunsten zu beeinflussen.
    Asen-Ger ging ruhelos auf und ab. Allmählich ergriff ihn Nervosität. Er dachte an Zoe, an die Treiber in den Grotten von B’ai Ching, die all ihre Hoffnungen auf ihn gesetzt hatten.
    Wenn Pankaldi unterlag, würde der Planet der Logenmeister im Spiltersystem bald wieder angegriffen werden. Aber dies war nicht die einzige Sorge, die Asen-Ger quälte. Auch wenn Pankaldi im Prinzip die gleichen Ziele wie Valdec verfolgte, so bestand zwischen ihm und den Treibern zumindest Einigkeit in der Ablehnung der Kaiserkraft, der mörderischen Energieform, deren Gefahren erst ansatzweise bekannt waren und für die Zukunft das Schlimmste befürchten ließen.
    Die Kaiserkraft war keine Alternative für die Treiberraumfahrt. Im Gegenteil: früher oder später würde ihre Nutzung für weite Bereiche der von Menschen besiedelten Milchstraße verheerende Folgen haben.
    Asen-Ger war sich bewußt, daß sein Paktieren mit Manag Pankaldi einen Tanz auf dem Vulkan bedeutete. Oberstes Bestreben des Konzils war immer gewesen, Einfluß und Macht der Treiber – und aller Bürger des Reiches – möglichst gering zu halten. Auch Pankaldi hatte sich nur zu Verhandlungen bereit erklärt, weil ihm im Kampf gegen Valdec keine andere Wahl blieb. Sobald sich die Lage wieder normalisierte, würde es zu weiteren Auseinandersetzungen kommen.
    Aber uns bleibt keine Wahl, dachte Asen-Ger, wenn wir die Treiberverfolgungen beenden und den Tod zahlloser Menschen verhindern wollen.
    Ein lauter Summton riß ihn aus seinen Überlegungen.
    »Ja?« sagte Asen-Ger knapp.
    Lautlos öffnete sich die unsichtbare Tür. Eine ovale Öffnung erschien in der Protopwand gegenüber der Fensterfront. Das Licht aus dem Korridor wirkte gegenüber der milden Helligkeit der Nachmittagssonne grell und aufdringlich. Eine Gestalt wurde sichtbar.
    Milton Daut.
    Der Sprecher der Konzilsversammlung trat ein. »Es wird Zeit, Asen-Ger«, erklärte er ernst. »Die Versammlung beginnt in einer halben Stunde. Folgen Sie mir bitte.«
    Asen-Ger verließ die Suite und trat auf den mit flauschigen Brücken ausgelegten Korridor. Vor den Aufzügen standen reglos vier Beamte der Stadtpolizei. Die Schocker in ihren Waffengürteln waren entsichert. Weiter hinten befanden sich noch mehr Polizisten.
    Manag Daut schenkte Asen-Ger ein unverbindliches Lächeln, während sie die Liftkabine betraten. »Pankaldi hat für alles gesorgt, wie Sie sehen«, sagte er. »Wir sind sogar in der Lage, kurze Zeit einen Angriff der Garde zu widerstehen.«
    Der Lift brachte sie zu dem Flachdach mit den
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