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Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Titel: Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns
Autoren: Carl Priest
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ist hin«, meinte er. »Aber nach unserer Position bei der Rückkehr aus Weltraum II zu schließen, müssen wir irgendwo im Norden Kanadas sein. Wir sollten uns mal draußen umsehen.« Er warf einen kurzen Blick auf ein eingedrücktes Stück der Außenhülle, das den Platz in der kleinen Kabine noch weiter beengte. Dann wandte er sich seinen Gefährten zu.
    Rollo zupfte an seinem weiten Gewand herum, das in lockeren Falten seinen hünenhaften Körper umgab und ihn noch mächtiger erscheinen ließ. Narda, das kleine Mädchen mit der hohen PSI-Begabung, betrachtete die demolierten Geräte zornig, als wären sie an der jetzigen Lage schuld. Greeny und Whity, die beiden sehr schlanken hübschen Mädchen, unterschieden sich nur durch die Haarfarbe – wirkten verwirrt. Sie alle schienen von den seltsamen Ereignissen in Weltraum II nichts bemerkt zu haben.
    David deutete auf den kleinen Schrank an der Wand. »Seht mal nach, was da an Notausrüstung zu finden ist. Ich versuche, die Außentür zu öffnen.«
    »Ich komme mit«, meinte Rollo. »Vielleicht ist ein wenig von meinen bescheidenen Körperkräften erforderlich.«
    Sie durchquerten hintereinander den schmalen Durchgang. Ein leichter Geruch nach verbrannten Isolierungen hing in der Luft.
    Die breite Stahltür des Gleiters hatte sich verzogen. Natürlich funktionierte auch der elektrische Öffnungsmechanismus nicht mehr.
    David und Rollo standen sekundenlang ratlos vor der Tür. »Wie kommen wir jetzt hier heraus?«
    »Wahrscheinlich recht schnell«, erwiderte David. »In allen Flugmodellen, ob es Gleiter oder Ringos sind, befindet sich ein Sprengmechanismus für den Notfall, mit dem man eine verklemmte Tür öffnen kann.«
    Nach einer kurzen Untersuchung des Schaltkastens neben der verbeulten Tür kam er zu dem Schluß, daß sich der Sprengmechanismus in der Steuerkabine befinden mußte. Also gingen sie zurück ins Cockpit.
    Die Zwillinge und Narda hatten inzwischen die Notausrüstung untersucht. Sie bestand hauptsächlich aus lange haltbaren Rationen. Außerdem war da noch eine leichte Energiewaffe, die höchstens zur Jagd auf Niederwild verwendbar sein mochte. Da war die kleine Taschenwaffe, die Rollo unter seinem Umhang versteckt trug, schon nützlicher.
    »Paßt auf«, sagte David, als er den Schalter für die Sprenganlage gefunden hatte. »Gleich knallt es.« Als er den Schalter drückte, ertönte eine recht bescheidene Explosion im Gang. Etwas klirrte metallisch, und es roch plötzlich nach chemischem Sprengstoff. Tageslicht fiel von draußen herein.
    Sie packten schweigend die spärliche Notausrüstung zusammen. David nahm einen Beutel und den leichten Energiestrahler, bevor er vor den anderen in den Gang hinaus trat und an der schief hängenden Stahltür stehenblieb. Durch die Öffnung sah David etwa eineinhalb Meter tiefer den Boden, der mit zerfetzten Ästen und umgerissenem Buschwerk bedeckt war.
    Er sprang hinunter. Rollo folgte ihm, und sie halfen den anderen herab. Ein kurzer Blick auf den Gleiter genügte, um zu sehen, daß er nicht mehr zu reparieren war, jedenfalls nicht mit den spärlichen Werkzeugen an Bord.
    Ein kalter Wind wehte und der graue Himmel, den sie zwischen den Zweigen sehen konnten, trug auch nicht gerade zur Besserung der Stimmung bei. Sie redeten nicht darüber, aber sie wußten alle, daß ihre Situation momentan nicht sehr aussichtsreich war. David konnte Pankaldi nicht mehr erreichen, nachdem der Gleiter schon in Kanada abgestürzt war. Sie mußten damit rechnen, daß die Grauen ihnen bald auf der Spur waren.
     
    *
     
    Der Wald dehnte sich kühl und neblig scheinbar endlos in allen Richtungen aus. Die Bäume waren hoch, der Boden weich und mit niedrigen Gräsern und vereinzelt mit Sträuchern bewachsen.
    In einem der Notausrüstungsbeutel befand sich ein guter Kompaß. David klappte den Schutzdeckel hoch und betrachtete die Nadel, die sich langsam einpendelte. Er hob den Kopf und steckte den Kompaß zurück in den Beutel. »Wir sind hier in Nordkanada. Im Grunde ist es egal, in welche Richtung wir marschieren. Ich wäre für Süden – da unten liegt nämlich Brasilien.« Rollo lachte leise, als er die grimmige Bemerkung hörte. »Wir sollten versuchen, uns irgendwo einen neuen Gleiter zu besorgen, und das können wir nur in einer Stadt. Wenn wir einen Weg hier heraus gefunden haben, sehen wir hoffentlich, in welche Richtung wir uns wenden müssen, um einen neuen Untersatz zu kriegen.«
    »Du meinst, wir müßten irgendwo einen
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