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Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Titel: Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns
Autoren: Carl Priest
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Rorqual, jene geheimnisvolle Welt, von der es nach alten Treiberlegenden keine Rückkehr mehr gab, die aber jedem Treiber als letzte Fluchtmöglichkeit offenstand. Geh nach Rorqual, hatte Yggdrasil gesagt … nach Rorqual.
    Dunkelheit. Leere. Die grenzenlose Einsamkeit von Weltraum II. Irgendwo im Nichts fand David terGorden zu sich selbst zurück, begriff, daß er sich von dem Gemeinschaftsgeist der Treiber getrennt hatte. Er sehnte sich nach Ruhe, nach einer Zuflucht … Rorqual … würde dort die Verfolgung, der grausame Kampf gegen Valdec zu Ende sein?
    Ein Licht erschien in der Dunkelheit, flackerte, verdichtete sich und nahm die Form des Triadischen Monochords an. Es schien David, als rase er mit dem Gleiter auf das Dreieck zu. Und dann schoß der Gleiter durch das Triadische Monochord …
    Plötzlich befanden sie sich wenige Meter über dem Boden einer fremden Welt. Der Gleiter hing unbeweglich in der Luft. David starrte gebannt durch die Protopkuppel, sah unter sich violette Wiesen mit seltsamen grünlich phosphoreszierenden kleinen Bäumen, im Hintergrund riesige Berge, tausende von Metern hoch ragten schroffe Felswände in einen von einem roten Leuchten erfüllten Himmel.
    David wandte sich um und blickte nach den Gefährten. Sie schienen alle in Trance oder ohne Bewußtsein zu sein. Er tastete vorsichtig telepathisch nach ihrem Geist, aber er bekam keine Verbindung. Es schien ihm, als wäre nur ihr Körper hier und ihr Geist wäre noch irgendwo in jener rätselhaften Dimension, die man mangels besserer Erklärungen einfach Weltraum II nannte.
    Beim Umdrehen hatte David aus den Augenwinkeln etwas unglaubliches erspäht: Hinter dem Gleiter, im Rücken des Pilotensessels wuchs ein riesiger Baum aus der seltsamen Wiese. Er überragte den Gleiter, ragte hunderte von Metern in den roten Himmel. Der Baum hatte keine Ähnlichkeit mit Yggdrasil, aber David mußte unwillkürlich an den Urbaum in Ödrödir denken.
    Der Erbe der Macht griff nach den Kontrollen des Gleiters und versuchte zu landen. Er hing einfach in der Luft. Doch dann begann er, plötzlich langsam zu sinken. David wußte nicht recht, ob er diese Veränderung seinen Steuerversuchen zu verdanken hatte, oder ob hier wieder die unfaßbare Macht am Werke war, die ihn hierher geführt hatte. Wenige Zentimeter über dem Boden hörte das Absinken auf. Der Gleiter landete nicht. Er schwebte dicht über dem seltsamen violetten Gras.
    Eine Gestalt näherte sich dem Gleiter. Sie schritt ruhig und furchtlos auf das Fahrzeug zu. Es war ein junges Mädchen, fast unbekleidet, nur mit seltsamen, verdrehten Stoffetzen behangen. David schwang sich aus seinem Sitz und lief zur Luke. Mit einem Handgriff hatte er sie aufgeklappt und wollte hinausspringen, aber ein verzweifelter Ruf des Mädchens hielt ihn zurück.
    »Halt!« schrie sie. »Du darfst diese Welt nicht betreten, noch nicht!« David zuckte die Schultern. Er lehnte sich gegen den Rahmen der Luke und wartete, bis sie etwa zwei Meter von dem Gleiter entfernt stehen blieb. Sie war schön, nach menschlichen Begriffen jedenfalls. Dunkelhaarig, mit großen, grünen Augen und hohen Wangenknochen. Vielleicht ist das alles auch nur eine Vision, ein Traum, den ich habe, während uns Queen Fay Grey mit ihren Laserstrahlen verglüht, dachte David. Jedenfalls ist es ein realistischer Traum, fügte er in Gedanken hinzu. Und in einem realistischen Traum sollte man auf einer fremden Welt nicht einfach die Ausstiegsluke öffnen, ohne sich vorher zu vergewissern, mit was für einer Atmosphäre man es zu tun hat.
    Das fremde Mädchen lachte. Sie schien Davids Gedanken zu lesen. »Beinahe hättest du sogar noch einen viel schlimmeren Fehler gemacht«, sagte sie. »Wenn du diese Welt berührt hättest, müßtest du hier bleiben. Yggdrasil hat dich hergeschickt, damit du mir etwas gibst. Aber sie hat euch nur halb rematerialisiert. In eurem jetzigen Zustand kann sie euch noch jederzeit zurückholen.«
    David versuchte zu begreifen, was das Mädchen da andeutete, aber es war zu verwirrend. »Warum hat Yggdrasil mich hierher gebracht?« fragte er schließlich.
    »Du sollst mir etwas von Yggdrasil geben«, erwiderte sie. »Ich werde es hüten, denn du kannst es nicht länger vor dem Zugriff der lebensfeindlichen Mächte schützen. Dein weiterer Weg wird dich in Finsternis und Gefangenschaft führen. Aber du wirst irgendwann hierher zurückkehren, um dein Erbe zu holen.«
    Und David begriff, was er dem Mädchen geben sollte. Mit einer
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