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Dubai

Dubai

Titel: Dubai
Autoren: Manfred Woebcke
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Bild: Dubai Marina
    Dubai muss man mit eigenen Augen gesehen haben. Spektakuläre Luxushotels, Mega-Shoppingmalls und utopische Bauprojekte haben aus dem arabischen Handelsplatz am Creek ein Global Village der Superlative gemacht. Das höchste Gebäude, der weltgrößte künstliche Wasserweg, vom Weltall aus sichtbare künstliche Inseln, der größte Flughafen – ständig werden weitere beispiellose Bauvorhaben angekündigt und in kürzester Zeit umgesetzt. Ganze Stadtviertel, umgeben von Seen und Marinas, sind auf Sand entstanden, erschlossen von vielspurigen Stadtautobahnen, an denen verspiegelte Wolkenkratzer Spalier stehen.
    Die Eröffnung des Sieben-Sterne-Hotels Burj Al Arab 1999 war erst der Anfang; innerhalb weniger Jahre avancierte Dubai zum spannendsten Kurzurlaubsziel, zum achten Weltwunder am Beginn des 21. Jhs. Das von einem Scheich regierte Emirat lockt die Besucher mit Sonne, Strand und der Erfindung utopisch anmutender Sehenswürdigkeiten wie ein Magnet an den Arabischen Golf. Von der Aussichtsplattform des höchsten Gebäudes der Welt, dem 828 Meter hohen Burj Khalifa, erstreckt sich das Häusermeer bis zum Horizont. Von oben betrachtet wirken selbst die Hochhäuser in der Umgebung wie niedliche Spielzeugbauten. Zu Füßen dieser prestigeträchtigsten Wohnadresse Dubais entstand eine altarabisch anmutende Wohnsiedlung. Neben Villen, die aussehen wie historische Wüstenpaläste, dem nostalgischen Souk Al-Bahar und dem opulenten Hotel „The Palace of the Old Town“ gibt es weitere Attraktionen wie einen künstlichen See und Dubai Fountain: gewaltige Wasserfontänen.
    Immer weiter drängt Dubai die Wüste zurück. 25 km außerhalb der Innenstadt liegt Dubai Marina, ein neuer spektakulärer Stadtteil, dessen Besonderheiten eine gewaltige, künstlich geschaffene Marina und (nach der Fertigstellung) rund 200 außergewöhnlich designte Hochhäuser sind. Der rasante Ausbau der Megacity resultiert u. a. aus den zur Neige gehenden Ölreserven. In 15 bis 40 Jahren, so die Prognosen, wird in Dubai kein Öl mehr fließen. Daher sorgt das Finanz- und Handelszentrum vor und erschließt neue Einkommensquellen wie den internationalen Tourismus, mit dem Dubai bereits heute über 25 Prozent seiner Einnahmen erzielt. Sonnenschein das ganze Jahr und gepflegte, hellsandige Strände machen einen Badeurlaub im Emirat zum Vergnügen. Daneben locken mehr als 40 große Shoppingmalls mit Waren aus aller Welt zu moderaten Preisen. Ständiges Wachstum, das Realisieren verrücktester Visionen nach der Maxime „Nichts ist unmöglich“ wurde zum beherrschenden Mantra des Emirats. Nirgendwo sonst auf der Welt wird eine so große Zahl an Aufsehen erregenden Bauprojekten verwirklicht.
Im Sommer muss das Wasser in den Pools gekühlt werden
    An Dubai scheiden sich aber auch die Geister: Während die einen es für die modernste und vitalste aller Städte halten, sich berauschen an der immer schnelleren Entwicklung, empfinden andere Überdruss und bemerken Großspurigkeit und Trivialität angesichts des überbordenden Luxus und Konsums, der hier zur Tagesordnung gehört. Fragt man die in Dubai arbeitenden Ausländer, so ergibt sich ein anderes Bild. Im Vordergrund der Bewertung steht nicht der von Größe und Superlativen diktierte Wachstumsrausch Dubais, sondern die im Emirat am Arabischen Golf mögliche Lebensqualität. Europäer, die in Dubai arbeiten, genießen nach der (größtenteils) überwundenen Wirtschafts- und Finanzkrise Dubais wieder die enormen Möglichkeiten, die ihnen geboten werden: die Dynamik des Scheichtums, die unzähligen Freizeitmöglichkeiten – und die permanente Sonne. An die höllisch heißen Sommermonate, in denen das Wasser in den Pools heruntergekühlt werden muss, die Stadt sich aufheizt wie ein gigantischer Backofen und das öffentliche Leben zunehmend lethargischer wird, könne man sich gewöhnen, heißt es: „Wir vergleichen die Temperaturen von über 40 Grad, die das Leben im Freien unmöglich machen, einfach mit eisigen Wintermonaten in Europa. Bei Minusgraden mag man zu Hause auch nicht ins Freie.“ Alles eine Frage der Betrachtungsweise: Mit Beginn der kühleren Wintermonate, wenn die Temperaturen wieder unter 30 Grad fallen, werden in den Boutiquen und Shoppingmalls die neuesten Winterkollektionen dargeboten, und in den heruntergekühlten Gebäuden kleiden sich modebewusste Damen stilsicher in Wollröcke und Stiefel. Tatsächlich kann es an Winterabenden auch in dieser Region stark abkühlen,
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