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Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Titel: Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns
Autoren: Carl Priest
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Gleiter stehlen? Aber man sucht uns doch überall«, meinte Greeny.
    »Es ist unsere einzige Chance. Wir müssen nach Brasilien, zu Pankaldi, noch bevor Valdec Gegenmaßnahmen trifft.«
    »Also sollten wir uns endlich auf den Weg machen«, knurrte Rollo.
    David nickte. Er kletterte über einige umgerissene Bäume. Die anderen folgten ihm. Rollo bildete die Nachhut, und so entfernten sie sich von der Schneise, die ihr Gleiter in den Wald gerissen hatte.
    Durch feuchtes Laub bewegten sie sich schweigend über einige kleinere Hügel hinweg. Schließlich fanden sie einen Wildpfad und sie kamen etwas leichter voran.
    Noch immer schien der Wald kein Ende zu nehmen. Als sie sich einmal umblickten, war von der Schneise im Norden nichts mehr zu sehen. Dafür spürten sie etwas anderes, nämlich, daß sie verfolgt wurden.
    Unsichtbare Augen schienen sie aus den Nebelschwaden heraus zu beobachten, die noch immer dicht über dem Boden hingen.
    Der Wald war erfüllt von den Geräuschen kleiner Tiere und dem Gezwitscher von Vögeln. Es wirkte friedlich, aber eine leichte Bedrohung hing in der Luft, eine Drohung, die vielleicht nur Treiber mit ihrer erhöhten Fähigkeit, das Ungreifbare zu sehen und zu steuern, fühlen konnten.
    Sie sahen sich um, ohne jemals mehr zu entdecken als die schweigenden Stämme der riesigen Bäume, das feuchte Buschwerk und die hellgrünen Bodenpflanzen.
    Der Wildpfad, den sie nahmen, wurde breiter und gerader, und allmählich hatte David den Verdacht, daß es alles andere als nur ein Wildpfad war. Aber nirgends war der Fußabdruck eines Menschen zu sehen, nirgends befanden sich Hinweise, daß hier etwas anderes als wilde Tiere existierten.
    Sie erreichten eine kleine Lichtung an einem schrägen Hang. Der Pfad wurde schmal und David fragte sich bereits, ob seine Gedanken über die Existenz von Menschen in dieser Gegend nicht Unsinn gewesen waren, als plötzlich Bewegung ringsum entstand.
    Es war nicht mehr als ein leichtes Rascheln, und dann stand ein Mann fünf Meter vor David im Weg, breitbeinig, in einem grünen Jagdanzug, ein Lasergewehr, wie es zur Jagd benutzt wurde, in beiden Händen und angeschlagen. Andere Männer traten fast lautlos ringsum zwischen Bäumen hervor. Die meisten trugen moderne Kleidung, ergänzt durch einige recht primitive, selbstgemachte Dinge. Die Haare der Männer waren lang, ihre Gesichter wettergegerbt, ihre Augen kühl und wachsam. Sie strahlten Wildheit und Kraft aus, Menschen, die aus der sterilen Umwelt der Städte in die Natur, ihre frühere Heimat, zurückgekehrt waren.
    Der Mann vor David – er trug einen Umhang aus Wolfsfell über dem abgenutzten grünen Jagdhemd mit den Magnetverschlüssen – kam langsam näher. Die Hände, die die gefährliche Waffe trugen, waren vollkommen ruhig.
    Die Männer hatten die Treiber umringt, ein gutes Dutzend schweigender, wild aussehender Burschen, die David an Wölfe erinnerten. Aber er kannte diesen Menschentyp. An der Seite solcher Menschen hatte er noch vor kurzer Zeit in Ultima Thule und in Ödrödir gekämpft.
    »Wo wollt ihr hin?« fragte der Mann vor David. Er hatte das Gewehr mit dem Zielfernrohr immer noch im Anschlag, und die kleine Mündung deutete mitten auf Davids Kopf.
    David stellte vorsichtig den Beutel und den leichten Strahler, den er trug, beiseite und hob die Hände. »Unser Gleiter ist in einen Sturm geraten und abgestürzt. Einige Kilometer nördlich von hier. Jetzt wollen wir aus diesen Wäldern heraus.«
    »Ihr seid ziemlich nahe an unserem Lager. Wer seid ihr?«
    »Ihr seid Nomans, nicht wahr?« fragte David. »Ihr lebt hier in den Wäldern als Verstoßene der Gesellschaft. Mein Name ist David terGorden. Das sind meine Freunde, Rollo, Narda, Greeny, Whity.« Er zögerte kurz, bevor er fragte: »Kennst du einen Noman namens Shakram?«
    »Was weißt du von Shakram?« fragte der Noman vor David scharf. Seine ganze Haltung war gespannt.
    »Nun, eine Menge. Schließlich habe ich mit ihm gegen die Grauen gekämpft. Wir konnten ihnen entwischen. Shakram versteckt sich vermutlich noch irgendwo in Grönland.«
    »David terGorden«, sagte der andere nachdenklich. Schließlich senkte er das Gewehr. »Du bist also der Sohn von Growan terGorden, der den Nomans von Shakram Unterschlupf gewährte.« Sein Blick glitt über die anderen vier. »Sind sie vertrauenswürdig?«
    »Selbstverständlich«, meinte David.
    »Ich heiße Delwin. Ich bin der Chef einer kleinen Bande von Nomans. Ich kannte Shakram gut, bevor wir uns
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