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Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Titel: Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns
Autoren: Carl Priest
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trennten. Um dieser alten Freundschaft willen und des Kampfes, den du mit Shakram geführt hast, nehmen wir euch für kurze Zeit auf. Ihr könnt einige Tage in unserem Lager bleiben. Ich werde euch zeigen, wie ihr zu einem neuen Beförderungsmittel kommen könnt. Kommt mit.«
    Delwin verließ den Wildpfad und kletterte aufwärts. David blieb mit den anderen dicht hinter ihm. Einige der Nomans bildeten die Nachhut.
    Schließlich erreichten sie den Gipfel des Hügels und marschierten einen schmalen Kamm entlang, der in unregelmäßigen Abständen mit Bäumen bewachsen war, bevor sie sich auf der anderen Seite einen mit Gestrüpp überwucherten Hang herunterarbeiteten. David blieb an Delwins Seite, der sich mit außerordentlicher Geschicklichkeit bewegte, allerdings sichtlich langsamer als sonst, damit seine Gäste Schritt halten konnten.
    »Du vertraust uns, obwohl ich dir nur den Namen von Shakram und ein paar Ereignisse nennen konnte«, meinte David.
    »Unser Nachrichtensystem funktioniert sehr gut«, entgegnete Delwin. Er duckte sich unter einem dornigen Zweig hindurch. »Ich wußte, daß Shakram gegen die Grauen kämpfte und sehr in Bedrängnis war. Weiterhin, daß er den Sohn Growan terGordens an seiner Seite hatte, und daß dieser ein hochgewachsener, schlanker, blonder junger Mann sein sollte. Also war es so gut wie sicher, daß du Growans Sohn warst; es gibt ja kaum blonde Menschen. Aber ich wollte doch sicher gehen. Wir haben euch seit einigen Kilometern ständig beobachtet, und ihr wirktet nicht gerade besonders feindselig oder gefährlich.«
     
    *
     
    Max von Valdec saß entspannt in dem weichen Sessel. Er beachtete die Wachen hinter sich nicht; sie waren ein ständiger Teil seiner Reisen, besonders in diesen unruhigen Zeiten. Schon vor ihm hatte es Attentate auf Konzilsvorsitzende gegeben.
    Auf dem Großbildschirm vor ihm, der fast die gesamte Wand einnahm, war die komplizierte Versuchsanlage für den mindestens fünfzigsten Transmittertest zu sehen. Es war eine kleinere Anlage als die, mit der zur Zeit auf der Erde, in Berlin, experimentiert wurde. Sie war ganz auf die Testverwendung von Sträflingen aus den Mondkerkern ausgerichtet.
    Denn Valdec, der sich jetzt in einem der Büros der Gefängnisverwaltung befand, war lediglich zu dem Zweck gekommen, um den letzten Versuch auf dem Mond zu sehen, der in absehbarer Zeit gemacht würde. Er hatte schon lange vorgehabt, die Versuchsanlage in Berlin zur Haupttestanlage zu machen und dieses Ziel jetzt auch erklärt. Er hatte zugestimmt, dem letzten Test auf dem Mond persönlich beizuwohnen, um dann die Anlage auf der Erde in Betrieb zu nehmen.
    Zwei Transmittertore leuchteten auf der dreidimensionalen Darstellung. Die Anlage war in Betrieb, und zahlreiche Techniker standen in etwas steifer Haltung herum, weil sie wußten, daß Valdec jede ihrer Bewegungen sah und beobachtete. Schließlich wandte sich einer von ihnen, der Verantwortliche für die Testpersonen, zum Bildschirm.
    »General-Manag«, sagte er, »wir bringen jetzt die Versuchsperson, wenn Ihr gestattet.« Valdec nickte. Er wußte, daß im Testraum ein kleinerer Schirm an der Wand lief, über den er mit den Technikern kommunizieren konnte.
    Valdec beobachtete den Sträfling, der hereingeführt wurde. Er trug die normale Gefängniskombination und stand unter dem Einfluß von Drogen, was man sofort an seinen unsicheren Bewegungen und den leeren Augen erkennen konnte. Valdec wußte, was den Mann erwartete.
    Bisher waren die meisten Versuchspersonen gestorben, andere waren verrückt geworden, nachdem sie durch die beiden Transmittertore geschritten waren, die hier etwa fünfzig Meter voneinander entfernt waren. Die Wirkung war ähnlich wie bei einem Reisenden, der bei einer Fahrt durch Weltraum II nicht im Tiefschlaf lag, während die Treiber das Schiff antrieben und steuerten. Deshalb hatte er sich entschlossen, die Versuche nur noch auf der Erde und mit Treibern durchzuführen. So würde wenigstens auf den ersten Blick keine Schädigung der Versuchsperson erkennbar sein.
    Der Sträfling ging auf das erste, intensiv strahlende Tor zu. Er zögerte trotz der Drogen einen winzigen Moment, bevor er hineintrat. Sein Körper leuchtete innerhalb des Tores kurz auf, bevor er fünfzig Meter weiter aus dem anderen Tor heraustaumelte. Die Szene war gespenstisch still. Valdec hatte den Ton ausgeschaltet, um sich auf das Geschehen zu konzentrieren und nicht durch die Geräusche der Aggregate abgelenkt zu werden. Jetzt
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