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Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott

Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott

Titel: Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott
Autoren: Eva Christoff
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kann ich den Konzern weiter auf meine Weise führen.«
    Skytha nickte.
    »Meine Leute werden jeden seiner Schritte überwachen.«
    »So ist es richtig.« Growan terGorden nahm seine Wanderung wieder auf. »Wir werden sehen, Valdec. Wir werden sehen!«
     
    *
     
    Ultima Thule. David terGorden wischte sich die feuchten Hände an dem rauhen Leder seiner Hose trocken. Auch auf seiner Stirn und der Oberlippe perlten Schweißtropfen.
    Norwy van Dyne, der den ganzen Flug über geschwiegen hatte, weil er gekränkt war und außerdem über Davids Kritik an den Zuständen auf Terra nachdachte, hob erstaunt den Kopf.
    »Ich dachte nur gerade daran«, erklärte David, »wie oft ich schon um mein Leben kämpfen mußte. Auf Pirtion gegen Eingeborene, auf Komtur geriet ich in ein Erdbeben, das die Hauptstadt in Trümmer legte, und in den letzten Tagen war ich mehrmals in Gefahr, von Grauen getötet zu werden. Aber niemals habe ich mich so schlecht gefühlt wie jetzt, wo ich meinen Vater wiedersehen soll.«
    »Wenn Ihr mir auch sonst ziemlich rätselhaft seid«, sagte van Dyne lächelnd, »das wenigstens verstehe ich.«
    Der Gleiter durchbrach die Wolkenschicht und tauchte in die stürmische Nacht, die einen wilden Eisregen über Grönland peitschte. Unter ihm lag die Stadt. David preßte sein Gesicht gegen das runde Fenster, neben dem er saß.
    Die Umrisse der bizarren, ineinander verschachtelten Gebäude schimmerten matt durch das Unwetter wie die willkürlich geschaffenen Grate, Zinnen, Türme, Bögen und Kuppeln eines ungeheuren Eisberges. Ultima Thule schwamm auf dem Wasser von drei miteinander verbundenen Seen. Im mittleren, dem Thing-Trichter, erhob sich der gewaltige Palast der terGordens, eine farbglühende Sinfonie der phantastischsten Formen.
    Dort hatte er fünfzehn Jahre seines Lebens verbracht, doch die Zeit seines Vagabundendaseins im All hatte ihn seiner Heimat entfremdet, und bei dem Gedanken, seinen Fuß erneut in die hallenden, unfreundlichen Gänge dieses beeindruckenden, aber toten Gebäudes zu setzen, brach ihm wieder der Schweiß aus. Er deutete mit dem Finger auf den Palast.
    »Sobald ich dort unten hineingehe«, sagte er bitter, »werde ich wieder fünfzehn Jahre alt sein, und mein Vater wird mir weitschweifig erklären, was meine Pflichten seien. Daß ich inzwischen ein Mann geworden bin, wird er nie begreifen.«
    »Es wird an Euch liegen, ihn davon zu überzeugen.« Van Dyne legte ihm die Hand auf die Schulter. »Aber das wird Euch nur gelingen, wenn Ihr selbst ganz genau wißt, wer Ihr seid und was Ihr wollt. Wißt Ihr das?«
    David senkte den Kopf und betrachtete seine geballten Fäuste.
    »Wenn ich auch nicht genau weiß, was ich will, weiß ich doch ganz genau, was ich nicht will, und das ist der Konzern. Ich bin gekommen, um mich um Yggdrasil zu kümmern.«
    Der Gleiter beschrieb einen weiten Bogen, um sich in die beleuchtete Schneise einzuordnen, in der noch drei weitere Maschinen auf Landeerlaubnis warteten. Die dornenartigen Auswüchse der Zentralkuppel des Palastes bohrten sich wie leuchtende Strahlen in die Dunkelheit, und dort oben, in der höchsten von ihnen allen, hatte er mit Lithe, der Tochter Merlins III, der sein Lehrmeister gewesen war, über alten Aufzeichnungen gesessen.
    »Wißt Ihr, daß es in der Frühzeit Terras auch Geschöpfe gegeben hat, die wegen ihrer, damals nannte man es so, ›Zauberkräfte‹ verfolgt wurden?« fragte er.
    Van Dyne zuckte die Schultern.
    »Ich bin kein Historiker«, meinte er verlegen.
    »Ihnen ging es wie heute den Treibern. Sie wurden gehaßt und verfolgt, nur weil sie anders waren als die Masse.«
    »Ihr müßt doch zugeben«, der Servi beugte sich vor, »daß die Treiber mit ihrer Andersartigkeit manchmal unerträglich sind. Sie glauben an Wunder und Mistelblüten, haben sich eine unsinnige Welt geschaffen, die aus Legenden, Sagen und Überlieferungen besteht. Und dann verlangen sie noch, ernst genommen zu werden!«
    David blickte ihn spöttisch an.
    »Deshalb werden ja auch alle Anstrengungen unternommen, die Treiber durch verständliche und logische Maschinen zu ersetzen, die ganz Terra in eine Gespensterwelt verwandeln können. Ist das besser?«
    Van Dyne blickte aus dem Fenster und antwortete nicht.
    Große Yggdrasil! dachte David. Und die Terranauten halten nur den Kaiser-Konzern für ihren Feind!
    Asen-Ger und seine Leute würden gegen mehr zu kämpfen haben als nur gegen die Grauen des Kaiser-Konzerns. Asen-Ger wollte David so schnell wie
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