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Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub
Autoren: Halo Summer
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glauben. Mit Geicko trieb sie sich vorwiegend in dem Gebäudetrakt herum, in dem der Geist angeblich gesichtet worden war. Doch ohne Erfolg. General Kreutz-Fortmann zeigte sich nicht.
    Thuna fand es sehr bedenklich, wie unkritisch Lisandra und Geicko auf Gespenstersuche gingen. Sie sollten doch froh sein, wenn ein ausgemachter Bösewicht so mausetot blieb, wie er es verdient hatte.
    „Aber wie soll er dann bereuen und seine Seele geläutert werden?“, fragte Lisandra. „Gönnst du ihm denn keine Erlösung?“
    „Als ob es dir um seine Erlösung geht!“
    „Menschen können sich ändern! Schau dir Berry an!“
    „Die lebt aber noch.“
    „Ja, zum Glück“, sagte Lisandra und bei dem Gedanken, was am Tag der Schlacht so alles passiert war, lief ihr eine Gänsehaut über den Rücken. Vor allem piekste es in ihrem Bauch, dort, wo die Wunde gewesen war. Estephaga Glazard hatte darüber gestaunt, dass Lisandra an der lebensgefährlichen Verletzung nicht verblutet war. Es war knapp gewesen, knapper als knapp. Lisandra wusste nur zu gut, dass sie Thunas Sternenstaub ihr Leben verdankte, und wie immer, wenn sie sich daran erinnerte, lenkte sie ein.
    „Weißt du, Thuna, ich kann keine Karriere als Fee machen, so wie du. Mir bleibt nur das Zaubern mit Instrumenten und das möchte ich so gründlich wie möglich lernen. Aber wenn du darauf bestehst, dass ich mir einen lebendigen und moralisch nicht ganz so verdorbenen Lehrer wie Kreutz-Fortmann suche, dann gehe ich eben Gerald auf die Nerven.“
    „Besser du übst Lesen und Schreiben, dann kannst du aus Büchern lernen.“
    Lisandra verdrehte die Augen. Immer wieder diese leidige Diskussion!
    „Bücher sind nichts für mich. Fertig, aus. Man kann aus einem Vampir keinen Blutspender machen und aus mir keinen Bücherwurm!“
     
    Für Thuna ging der Beginn des Sommers mit verwirrenden Gefühlen einher. Dass ein ehemaliger Stoffhase ihr eine eifersüchtige Szene machte, weil sie mit Lars dem Gärtnerjungen über Kuhglockenblumen geredet hatte, war nur eine der vielen Merkwürdigkeiten, die sie tagtäglich erlebte. Ihre Ausflüge in den verrückten, dunklen Wald und die Ehrfurcht, die man ihr dort als vermeintlicher Fee entgegenbrachte, kamen ihr wie ein großer, bunter und viel zu schöner Traum vor. Sehr viel realistischer waren dagegen ihre Erfahrungen mit Sternenstaub. Das Zeug eignete sich gar nicht zum Zaubern, nicht mal ansatzweise. Wäre nicht Lisandra in den Genuss einer Sternenstaub-Wunderheilung gekommen, dann hätte Thuna geglaubt, dass das ganze Sternenstaub-Theater komplett lächerlich war. Wie verrückt musste man denn sein, um mit einer Schachtel durch verlassene Zimmer der Festung zu kriechen, Staub unter Schränken zusammenzuklauben und den eingesammelten Staub über Nacht aufs Dacht zu stellen, in der Hoffnung, dass er sich mit Sternenlicht vollsog? Wenigstens konnte Geicko Thuna versichern, dass der Staub kurz geschimmert und geglitzert hatte, als er auf die verwundete Lisandra gefallen war. Das rief sich Thuna immer wieder ins Gedächtnis, wenn der Staub, den sie die ganze Zeit mit sich herumtrug, keine Anstalten machte, etwas anderes zu sein als eben nur Staub. Grauer, hässlicher Staub, von dem Maria unkontrollierte Niesanfälle bekam.
     
    Rackiné hasste Lars, den Gärtnerjungen. Der blöde Schüler aus Quarzburg war eines Mittags im Garten aufgekreuzt und hatte nichts Besseres zu tun gehabt, als die angefressenen Monster-Stiefmütter einer eingehenden Prüfung zu unterziehen. Rackiné machte sich unter seiner Stiefmutter ganz flach, aber Lars entdeckte ihn trotzdem.
    „Sieh mal einer an!“, rief der grässliche Junge. „Und ich dachte schon, wir hätten es mit einer Attacke der Unersättlichen Mammutnacktschnecke zu tun.“
    Rackiné, voller Erde und noch längst nicht satt, hatte den Jungen nur böse angeguckt und ihm dann, weil ihm gerade so danach war, die Zunge rausgestreckt.
    „Hübsche Zunge“, sagte Lars. „So schön lila!“
    Dann hatte Lars seine Schaufel gepackt und die Schubkarre, die so laut quietschte, und war losgezogen, um die Unvergessenen Verwegenen mit Regenwaldfroschkot zu düngen. Sie schluckten wöchentlich mehrere Schubkarrenladungen von dem Zeug, was einer der Gründe dafür war, warum Unvergessene Verwegene so selten angepflanzt wurden. Sie waren unverschämt anspruchsvoll.
    Rackiné aber lief in die Festung, kaum dass der grauenvolle Lars abgezogen war, und guckte in einen der Spiegel in den Jungenklos. Seine Zunge
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