Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub
Autoren: Halo Summer
Vom Netzwerk:
gefährliche, seltene oder in der Reifung befindliche Stoffe, mit denen man Ungeheuerliches bewirken konnte, wenn man ein erfahrener Zauberer war. Sumpfloch war zwar nicht reich – das wusste jeder – doch der Garten brachte jedes Jahr eine wertvolle Ernte von Raritäten ein, die gegen andere Raritäten getauscht werden konnten. Und wer es wagte, in den bösen Wald zu gehen, fand dort abenteuerliche Pflanzen, Knochen, Pilze und Moose, deren Wirkung zum Teil noch gar nicht erforscht war. Viego Vandalez war in dieser Hinsicht sehr rege, erklärte Itopia Schwund der erstaunten Berry. Aber auch Estephaga Glazard betrachtete diesen Raum als ihre persönliche Schatzkammer, zu der sie Wesentliches beigetragen hatte. Wenn einer der anderen Lehrer eine Zutat aus diesem Raum haben wollte, musste er auf der Hut sein. Denn Viego und Estephaga saßen auf ihren Zauberei-Zutaten wie die Drachen auf ihren Goldbergen und wer wollte sich schon mit diesen beiden anlegen?
    Wo sich diese Wunderkammer befand, konnte Berry nicht sagen. Viego Vandalez hatte ihr die Augen verbunden, als er sie hergebracht hatte, und sie außerdem mit einem Desorientierungszauber belegt. Am liebsten hätte er sie gar nicht hergebracht, doch diese Vorratskammer schien ihm der sicherste Ort für Berry zu sein, da er ihn selbst verteidigte. Schließlich hatte er mit eigenen Augen gesehen hatte, wie wenig Berry von den Feinden gemocht wurde, darum hielt er es für angebracht, sie den Angreifern auf die gleiche Weise vorzuenthalten wie seine Zauberei-Zutaten: nämlich unter Einsatz seines Lebens. Berry war ihm sehr dankbar dafür.
    „Es sieht schon viel besser aus“, sagte Itopia Schwund, die in eine Schale mit einer dampfenden Flüssigkeit blickte. „Das Kräfte-Gleichgewicht hat sich stark zu unseren Gunsten verschoben.“
    Darüber war Berry froh, doch eigentlich wusste sie nicht, wie es mit ihr weitergehen sollte, wenn die Schlacht vorbei war. Mit Schaudern dachte sie an den Moment im Feenmaul, als sie Grindgürtel gestanden hatte, dass sie den Riesenzahn nicht bei sich hatte. Ihre Geschichte, wonach ihr der Zahn über Nacht gestohlen worden war, hatte er ihr keinen Augenblick abgenommen. Er hetzte sofort eine Wolke von Rattenkäfern auf Berry, die sich mit Eifer in ihr Gesicht verbissen. Sie schrie wie am Spieß, doch war entschlossen, Grindgürtel kein Wort zu verraten, denn dann wäre alles umsonst gewesen. Lange hätte sie nicht durchgehalten, das wusste sie, doch Hanns beendete den Spuk im wahrsten Sinne des Wortes im Handumdrehen. Seine Hand fuhr durch die Luft und im gleichen Moment löste sich die Rattenkäfer-Wolke in Luft auf.
    „Halt dich da raus!“, fuhr Grindgürtel seinen Sohn an, doch der schien Übung darin zu haben, seinem Vater zu widersprechen.
    „Wir verschenken wertvolle Zeit!“, entgegnete Hanns. „Ich weiß, wo der Dieb ist, und ich weiß, wie der Zahn aussieht. Es ist ein Knopf von ihrer Strickjacke!“
    Grindgürtel starrte Berry an, die auf dem Vorsprung in der Grotte saß, unter dem sowohl sie als auch Scarlett hindurchgetaucht waren. Grindgürtel sah, dass der oberste Knopf von Berrys Strickjacke fehlte, und nickte.
    „Sieh an, Hanns“, sagte der Zauberer. „Manchmal bin ich wirklich zu voreilig. Wohin müssen wir?“
    „Auf die andere Seite. Dahin, wo Berry auf dich gewartet hat. Sie muss den Knopf gerade übergeben haben. Wenn wir uns beeilen, finden wir den Dieb, bevor er die Geheimgänge verlässt!“
    „Dann los!“, befahl Grindgürtel und bevor Berry auch nur blinzeln konnte, waren die beiden im Wasser, zwei graue Fische von großer Geschmeidigkeit.
    Berry wollte schon aufatmen, da entdeckte sie, dass ihr Grindgürtel ein Abschiedsgeschenk hinterlassen hatte. Es war groß und zog im dunklen Wasser seine Kreise. Plötzlich tauchte es auf und packte Berrys Arm. Sie schrie um ihr Leben, aber das große Ding mit dem weichen Maul und den spitzen Zähnen kümmerte sich nicht darum. Es zog Berry gnadenlos unter Wasser und schleifte sie dort herum, offensichtlich in der Absicht, nicht mehr aufzutauchen, bis Berry zu strampeln aufhörte, weil sie ertrunken war.
    Berry glaubte in diesem Moment nicht mehr an ihre Rettung. Wasser drang in ihren Mund und in ihre Lunge ein. Dann entdeckte sie ein Licht. Es war schwach. Hätte sie es nicht besser gewusst, dann hätte sie gesagt, dass es eine große Schildkröte war, die herangeschwommen kam und smaragdgrün schimmerte. Berry wurde auf einmal herumgewirbelt, mal nach oben, mal
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher