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Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit
Autoren: May R. Tanner
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war ein ziemlich tolles Auto, vor dem man wirklich keine Angst haben musste. Schon gar nicht, wenn man ihn als Beifahrer hatte. Er war dabei immer sehr, sehr gelassen.

    „Ich hätte doch deinen Lebenslauf studieren sollen… Bei den anderen weiß ich ungefähr über die Stationen ihres Lebens Bescheid, aber deinen konnte ich einfach nicht lesen.“
Nico seufzte, weil sie hatte vermeiden wollen, mehr über ihn zu erfahren. Damit hätte er sich nur noch tiefer in ihr Herz und ihre Gedanken geschlichen, was sie sowieso nicht verhindern konnte.
    Sie trat hinter ihn und beugte sich herunter, um einen kleinen Kuss auf seine Wange zu hauchen, der als Entschuldigung gemeint war. Sie richtete sich wieder auf, die Hände auf seinen Schultern, die sich total verspannt anfühlten.
    „Lehn dich zurück und schließ die Augen. Du bist hier nicht gefangen, Damon. Du kannst die Insel verlassen, wann immer du willst. Du bist nicht an den Weg über das Wasser gebunden. Ich denke, das Stück zurück kann ich auch allein rudern“, flüsterte sie mit beruhigender Stimme, die denselben Klang annahm, wie wenn sie Beschwörungen sprach.
    Sie hatte völlig andere Gedanken gehabt, ihn hierher zu locken. Sie wollte nur Zeit mit ihm verbringen, mit ihm reden, ihm nahe sein… ihn küssen …
Nico verbat sich weitere Gedanken, die sie nur durcheinander bringen würden. Sie sollte am besten gar keine Pläne mehr machen.
    Ihre Fingerspitzen legten sich vorsichtig auf seine Stirn, wo sie langsam begann, Akupressur anzuwenden, die ihn auf andere Gedanken bringen sollte. Sie war sehr geschickt darin, Kopfschmerzen zu vertreiben, wusste aber auch um andere Punkte, die dem Körper bei der Entspannung unterstützten. Sie massierte seine Schläfen und fuhr mit den Fingern durch das dichte Haar seines Oberkopfes, um dann einen neuralgischen Punkt in seinem Nacken zu stimulieren, der kleine, elektrische Schläge durch ihn hindurch jagen würde, die weitere Entspannung bringen würden.

    „Mein Lebenslauf ist nicht der Rede wert. Lies ihn, wenn du es für nötig hältst. Ich kann dir aber auch gern den Schnelldurchlauf persönlich geben... aaah, ist das gut!“
Augenblicklich leistete er ihrer nächsten Aufforderung folge. Während Nico seine Schläfen massierte, rutschte Damon auf dem Stuhl etwas weiter nach unten, damit sie bequemer an ihn heran kam und lehnte sich mit geschlossenen Augen zurück. Normalerweise mochte er es nicht, wenn man ihm irgendwo am Gesicht herumfummelte, aber Nico hatte ein Händchen dafür. Er entspannte sich merklich und jeder Gedanke an Wasser schwand mit der Berührung ihrer geschickten Finger.
    Sie machte ihn empfänglich für den Weg zurück ohne Boot, der jedoch aufgrund ihrer doch eher zarten Konstitution niemals für ihn infrage kam. Eine Lady ruderte nicht. Das bereitete ihr unnötig Muskelkater und für sie würde er seine Angst auch ein weiteres Mal überwinden.
Ihr Zusammensein fühlte sich gut und gleichzeitig so normal und selbstverständlich an, als wären sie schon Ewigkeiten zusammen und so, als hätte er Nicos kümmernde Art nicht beständig von sich gewiesen. Es war himmlisch. Nun hatte auch er ein Ohr für die wilde Natur um sie herum und fühlte sich wunderbar schläfrig. Erst als sie den bestimmten Druckpunkt in seinem Nacken fand, zuckte er wieder vollkommen bei Bewusstsein zusammen und bewegte sich mit geschlossenen Augen ungemütlich auf dem Platz.

    „Wehr dich nicht, Damon! Es wird dir gut tun“, flüsterte sie an seinem Ohr, als sie ihn zusammenzucken spürte.
Sie wandte eine Mischung aus Anregung und Entspannung an, die gut gegen Angstgefühle wirkte. Sie spürte, wie seine Ohrläppchen sich merklich erwärmten und lächelte zufrieden, weil sie ihre Fingerfertigkeit nicht verloren hatte. Schließlich legte sie ihre Handflächen auf seine Wangen und bog seinen Kopf ein bisschen weiter zurück, so dass er auf ihrer Brust zu ruhen kam.
    „Besser?“, fragte sie leise und berührte mit ihren Lippen seine Stirn. "Ich kann auch noch weiter machen...?"

    Sie ließ sich nicht beirren, fuhr weiterhin über den verhärteten Punkt und entlockte Damon schließlich ein höchst zufriedenes Stöhnen, weil er tatsächlich merkte, wie gut ihre Technik bereits auf ihn wirkte.
    Damon sah mit einem verklärt belämmerten Lächeln zu ihr auf: „Viel besser, Danke. Aber du kannst damit aufhören.“
Damon nahm ihre Hände in seine und zog sie zu sich herum, auf seinen Schoß.
„Ich will das jetzt für dich tun“,
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