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Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit
Autoren: May R. Tanner
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guter Weg, endlich erwachsen zu werden, wenn man nur wieder die Flucht nach hinten antritt, Romy. Ich will lieber hier bei dir sein, wie ich es versprochen habe. – Das verstehst du doch, oder? Zeichnen ist ja eigentlich mehr ein Hobby als ein Beruf oder etwas, das man studieren sollte. Ich such mir einen vernünftigen Job und mache solange für dich und King den Papierkram. Er ist doch jetzt dein Partner, oder? Ich hab den Vertrag gefunden.“
    Darauf war Bekky keineswegs eifersüchtig. Warum auch. Ihre Schwester mochte umgewandelt sein, was aber nicht hieß, dass sie unverwundbar war. Wenn noch einmal so etwas wie die Entführungssache passierte, brauchte sie jemanden, der ihr den Rücken frei hielt. Der mit ihr kämpfen konnte und das traf auf den Chinesen ganz sicher zu.
    „Ich mag ihn. Er hat schöne Haare.“
    Es war heraus posaunt, bevor sie richtig nachgedacht oder Romys Antwort abgewartet hatte. Bekky zog erschrocken ihre Hände zurück und bat ihre Schwester erneut mit einem hilflosen Blick um Entschuldigung.
    „Ja, da kann man neidisch werden!“, stimmte Romy zu. Sie waren einfach ein Teil von ihm und Romy fand es irgendwie witzig, wie die meisten Klienten auf den ersten Anblick reagierten.
Romy erwiderte die Umarmung ihrer Schwester aus vollem Herzen, diesmal allerdings blieben begründete Zweifel zurück. Sie würde auch nicht mehr annehmen, dass das Problem sich mit einer einzigen Unterredung erledigt hatte.

    „Ich meine, er hält sicher besser Ordnung an seinem Arbeitsplatz als ich es könnte.“ Bekky deutete auf das Chaos, das sie gleich noch würde beseitigen müssen.
    „Und er ist sehr höflich zu den Kunden.“
Warum sagte sie nicht einfach, dass sie gut fand, dass Romy ihn als Mitarbeiter angeworben hatte?
    Wahrscheinlich weil sie manchmal genauso umständlich sein konnte wie ihre große Schwester, der sie dann doch letztendlich nicht so unähnlich war, wie sie beide geglaubt hatten. Bekky fiel Romy noch einmal um den Hals, sodass sich beide in zärtlich schwesterlicher Geste Stirn an Stirn berührten.
    „Würde es als Strafe reichen, wenn ich vorschlage, immer und überall vor dir zu knicksen, bis meine Dummheit vergeben wurde, werte Patrona?“
Bekky kicherte, würde aber nicht zurückziehen, sollte Romy darauf eingehen und Gefallen daran finden.
    „Oder wird nach der Verbindung vielleicht eine törichte, kleine Jungfrau zum Opfern gebraucht? Ich gebe auch eine ziemlich gute Kellnerin ab, falls beim anschließenden Dinner jemand ausfällt. Ich meine, es gibt doch ein Dinner, oder?“
    Auf der Noctis hatte es jedenfalls eins gegeben und es hatte Bekky insgeheim gefallen. Sehr sogar.
Ihre Schwester sollte einen unvergesslich schönen Tag erleben, wenn es ihr schon so viel bedeutete, Rys Harper zu heiraten. Dafür würde Bekky alles tun. Ob nun Kuchen verteilen oder Servietten falten. Ihre Versprechen zu halten, würde zwar Genüge tun, aber je mehr sie plapperte, egal wie wirr es auch klingen mochte, desto überzeugter war sie von sich selbst, es auch zu schaffen.

    „Wenn du nicht brav bist, dann lasse ich dich wirklich auf der Feier servieren!“, drohte Romy spielerisch, drückte aber die Hand ihrer Schwester ziemlich verlegen lächelnd. Sie würde sich noch eine ganze Weile lang an ihren Titel gewöhnen müssen und im Privatleben hatte der sowieso nichts verloren.
    „Das mit dem Kellnern wird nicht nötig sein, Salama hat genug Leute, die das übernehmen können. Ich will auch kein Riesenfest, aber durch die Familien der Krieger und ihre Freunde wird es genug Gäste geben…“
    Romy küsste ihre Schwester auf die Wange, nachdem sie sich aus ihrem Stuhl erhoben hatte.
    „Ich denke, weitere Einzelheiten besprechen wir oben bei einer Tasse Kaffee, ich bin irgendwie noch nicht richtig wach. Das mit dem Job findet sich bestimmt. Aber bis dahin bitte ich dich, doch die Schulbank zu drücken. Irgendwie jedenfalls. Nico gibt Nachhilfeunterricht. Wir kümmern uns gerade auch noch um eine andere Breed, die ohne das Wissen über ihren Status groß geworden ist. Und King hat selbst noch Nachholbedarf in diesem Punkt. Du kannst sicher dazu stoßen, wenn du schnell und effektiv lernen möchtest. Es gibt auch eine sehr umfangreiche Bibliothek in der Fortress, allerdings sind viele der Bücher auf Latein geschrieben und darin bin ich nicht besonders bewandert. Komm, den Papierkram können wir später sortieren. Sind ja nun nicht so viele Fälle, dass wir Stunden dazu brauchen. Haben wir
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