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Die Stripperinnen vom Burbank und 16 andere Stories

Die Stripperinnen vom Burbank und 16 andere Stories

Titel: Die Stripperinnen vom Burbank und 16 andere Stories
Autoren: Charles Bukowski
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wie er dasaß und sagte »Tja, Hemingway ist weg vom Fenster, Dos Passos ist weg, Patchen ist weg, Pound ist weg, Berryman ist von der Brücke gesprungen … die Aussichten werden besser und besser und besser.«
Das Telefon läutete. Carl nahm den Hörer ab.
»Mr. Gantling?«
»Ja«, sagte er.
»Hätten Sie Interesse, am Fairmount College zu lesen?«
»Ja sicher. An welchem Tag?«
»Nächsten Monat, am dreißigsten.«
»Ja, ich glaube, da hab ich noch nichts vor.«
»Unser übliches Honorar ist 100 Dollar.«
»Ich kriege normalerweise hundertfünfzig. Ginsberg kriegt tausend.«
»Aber das ist auch Ginsberg. Wir können Ihnen nur hundert anbieten.«
»Also gut.«
»Schön, Mr. Gantling. Alles Nähere schreiben wir Ihnen dann noch.«
»Was ist mit Fahrtkosten? Das ist ne ziemliche Strecke zu fahren.«
»Okay, 25 Dollar für die Fahrt.«
»Okay.«
»Würden Sie gern einige Unterrichtsstunden besuchen und sich mit den Schülern unterhalten?«
»Nein.«
»Dann hätten wir noch einen kostenlosen Lunch.« »Den nehm ich.«
»Schön, Mr. Cantling, wir freuen uns auf Ihren Besuch.« »Goodbye.«
Carl ging im Zimmer auf und ab. Er sah die Schreibmaschine an. Er spannte einen Bogen Papier ein. Dann sah er draußen vor dem Fenster ein Mädchen in einem bemerkenswert kurzen Minirock vorbeigehen. Dann begann er zu tippen:
»Margie wollte mit diesem Kerl ausgehen aber der traf unterwegs einen anderen Kerl in einem Ledermantel und der Kerl in dem Ledermantel machte den Ledermantel auf und zeigte dem anderen Kerl seine Titten und der andere Kerl ging zu Margie in die Wohnung und sagte er könnte die Verabredung nicht einhalten weil ihm dieser Kerl im Ledermantel die Titten gezeigt hatte…«
Carl hob seine Bierflasche. Es war ein gutes Gefühl, wieder schreiben zu können.
ERINNERUNGEN AN PEARL HARBOR
    Man ließ uns zweimal am Tag runter auf den Gefängnishof, morgens um zehn und nachmittags um drei. Es gab nicht viel, womit man sich dort beschäftigen konnte. Was die Männer untereinander verband, hatte gewöhnlich damit zu tun, daß man vorher in der gleichen Branche tätig gewesen war. Mein Zellengenosse Taylor hatte mir gleich zu Anfang erklärt, wie die soziale Ordnung hier aussah: Kinderschänder und Exhibitionisten rangierten ganz unten, hochkarätige Gauner und Gangsterbosse ganz oben.
    Auf dem Hof sagte Taylor nie ein Wort zu mir. Er ging mit einem hochkarätigen Gauner auf und ab. Ich saß allein da. Ein paar von den Jungs rollten ein Hemd zu einem Ball zusammen und warfen sich das Ding gegenseitig zu. Es schien ihnen Spaß zu machen. Zur Unterhaltung der Gefangenen hatte man sich wirklich nicht viel einfallen lassen.
    Ich saß da. Dann fielen mir einige Männer auf, die sich zusammendrängten. Ein Würfelspiel war im Gang. Ich stand auf und ging hin. Ich hatte knapp einen Dollar in kleinen Münzen. Ich sah mir ein paar Würfe an. Der Mann mit den Würfeln gewann dreimal hintereinander den Pott. Ich spürte, daß seine Strähne gelaufen war. Ich stieg ein und setzte gegen ihn. Er verschiß seinen Wurf. Ich machte einen Vierteldollar gut.
    Sobald ein Spieler heiß wurde, hielt ich mich zurück, bis ich den Eindruck hatte, daß seine Strähne zu Ende war. Dann erst stieg ich gegen ihn ein. Die anderen dagegen setzten in jedem Spiel. Ich machte in sechs Spielen mit und gewann fünf davon. Dann ließ man uns wieder hinauf in
    Zellen marschieren. Ich lag mit einem Dollar
    Am nächsten Morgen stieg ich früher ein. Ich gewann $ 2.50 am Morgen und $ 1.75 am Nachmittag. Als wir das, Spielen einstellten, kam dieser Junge zu mir her. »Sie scheinen ganz gut drin zu sein, Mister.«
    Ich gab dem Jungen 15 Cents. Er reihte sich vor mir in die Marschkolonne ein. Ein anderer Kerl setzte sich im Gleichschritt neben mich. »Hast du dem Affenarsch was gegeben?«
    »Ja. 15 Cents.«
    »Der ist doch schon an jedem Pott beteiligt. Gib ihm bloß nicht noch was dazu.«
»Das ist mir nicht aufgefallen.«
»Yeah. Er ist am Pott beteiligt. Er sahnt bei jedem Spiel
    »Auf den werd ich morgen mal achten.«
    »Außerdem ist er ein gottverdammter Exhibitionist. Zeigt kleinen Mädchen seinen Pimmel.«
»Yeah«, sagte ich, »diese Wichser hab ich gefressen.«
    Das Essen war sehr schlecht. Eines Abends nach dem Essen erwähnte ich gegenüber Taylor, daß ich beim Würfelspiel am Gewinnen war.
    »Weißt du«, sagte er, »daß du dir hier drin auch Essen kaufen kannst? Gutes Essen.«
»Wie denn?«
»Der Koch kommt hier jeden Abend durch, wenn das Licht aus
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