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Die Stadt der Singenden Flamme - Die gesammelten Erzaehlungen - Band 1

Die Stadt der Singenden Flamme - Die gesammelten Erzaehlungen - Band 1

Titel: Die Stadt der Singenden Flamme - Die gesammelten Erzaehlungen - Band 1
Autoren: Clark Ashton Smith
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Aufmerksamkeit des Nachwuchsautors H. P. Lovecraft, während dieser zu Besuch bei seinem Freund Samuel Loveman in Cleveland weilte. Lovecraft schrieb am 12. August 1922 einen Brief an Smith, worin er dessen Zeichnungen und Aquarelle lobte: »Welch eine opiumgeschwängerte Welt der Fantasie & des Grauens wird hier offenbar, & welch einzigartige Kraft & Sicht der Dinge muss dem zugrunde liegen!« Nachdem er ein wenig von seiner eigenen schriftstellerischen Arbeit erzählt hatte, schloss Lovecraft seinen Brief folgendermaßen: »Ich würde es als eine große Ehre ansehen, von Ihnen zu hören, falls Sie denn Zeit & Lust haben, einer unbedeutenden Person zu schreiben.«
    Smith antwortete und führte schon bald einen regelmäßigen Briefwechsel mit – laut Lovecrafts eigener Selbstbeschreibung – »einem unbedeutenden Gefährten in den Gefilden des Makabren«. Es dauerte nicht lange, bis Lovecraft vorschlug, Smith solle seine eigenen Geschichten für die Amateurmagazine illustrieren, und schwärmte: »Die Großartigkeit von ›The Hashish-Eater‹ lässt sich mit Worten nicht beschreiben!«
    Oft gebrauchte Lovecraft scherzhafte Spitznamen, wenn er an seine zahlreichen Briefpartner schrieb, und bald schon redete er Smith mit »Klarkash-Ton« an, während er seine eigenen Briefe gerne lautmalerisch als »E’ch-Pi-El« unterzeichnete.
    Von Lovecraft ermutigt, trat Smith auch mit Mitgliedern des sogenannten »Lovecraft-Zirkels« in brieflichen Kontakt, dem Schriftsteller wie Donald Wandrei, August W. Derleth und Frank Belknap Long angehörten.
    Wandrei und Smith schlossen schnell Freundschaft, und als Smith 1925 noch 50 $ fehlten, um seine vierte Gedichtsammlung, Sandalwood , zu veröffentlichen, schickte Wandrei ihm unverzüglich einen Scheck, obwohl er damals selbst nur 65 $ besaß. Der Band erschien in einer signierten und nummerierten Auflage von 250 Exemplaren.
    Mit Unterstützung durch George Sterling wurde Wandreis früher Artikel über Smith, ›The Emperor of Dreams‹, 1926 in der Dezember-Nummer von The Overland Monthly publiziert. Doch erlebte Sterling die Veröffentlichung nicht mehr, da er einen Monat vorher starb – vermutlich durch eigene Hand, indem er Zyanid schluckte. Smiths Würdigung seines Freundes und Förderers erschien im März des folgenden Jahres ebenfalls in dem genannten kalifornischen Magazin.
    Die USA steckten in der Wirtschaftskrise, und obwohl Smith beträchtliche Anerkennung zuteil geworden war, wenn auch nur auf regionaler Ebene, verdiente er mit seiner Dichtkunst nicht viel. Er hielt sich mit Gelegenheitsarbeiten und einer Anzahl kleiner Stipendien über Wasser.
    Im Sommer 1927 kritisierte seine gute Bekannte Genevieve K. Sully während einer Zeltwanderung in den Bergen Smiths mangelnden Ehrgeiz und gab ihm den Rat, »etwas aus sich zu machen«. »Seine finanzielle Lage zu jener Zeit war angespannt«, erinnerte sie sich 1967, »und ein praktischer Ratschlag tat not. Dieser Anstoß führte dazu, dass Clark mit dem Verfassen unheimlicher Literatur begann.«
    Auch Lovecraft ermutigte seinen Freund, seine Visionen des kosmischen Horrors und der Fantastik in Prosa zu verwandeln und die Ergebnisse an Weird Tales zu senden. Als ein Pulp-Titel unter Hunderten seiner Art, die damals an den Kiosken auslagen, druckte das Chicagoer Magazin alle Arten fantastischer Geschichten, deren Bandbreite von übernatürlichem Horror bis hin zu Schwert-&-Magie und sogar Science-Fiction reichte. Nachdem Farnsworth Wright Redakteur des Magazins geworden war, begann Weird Tales nach Jahren finanzieller Probleme zu florieren. Während seiner 32-jährigen Erscheinungszeit zählten zu den bekanntesten Autorennamen des originalen Weird Tales (es wurde Jahrzehnte nach seiner Einstellung mehrfach wiederbelebt) unter anderem: H. P. Lovecraft, Robert E. Howard, Ray Bradbury, Robert Bloch, Seabury Quinn, C. L. Moore, Henry Kuttner, Manly Wade Wellman, Jack Williamson, Henry S. Whitehead und natürlich Clark Ashton Smith.
    Angeregt von der französischen Dekadenz-Bewegung des späten 19. Jahrhunderts – als deren vielleicht typischster Vertreter der Schriftsteller Charles Pierre Baudelaire gelten kann (der seinerseits unter dem Einfluss der Werke Edgar Allan Poes stand) – werden Smiths Protagonisten oft vom Reiz des Exotischen in Tod und Verderben gelockt. Über Smith wurde gesagt, er hätte den ennui der Dekadenten an sich gehabt, und doch brachte er sich selbst bei, Spanisch und Französisch zu lesen und zu schreiben,
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