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Die Spur des Blutes (German Edition)

Die Spur des Blutes (German Edition)

Titel: Die Spur des Blutes (German Edition)
Autoren: Debra Webb
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geschickt – ins Büro des Polizeichefs.
    Zu dem Schmerz und der Frustration, die sich in ihrer Brust breitmachten, kam Furcht.
    Der Mistkerl hatte eines seiner Spielchen begonnen …
hier
… nur für sie.
    Atme durch und konzentrier dich, Jess.
    Burnett beendete das Gespräch. »Die Telefongesellschaft bestätigt, dass Detective Wells’ Handy das letzte Mal mit einem Sendemast in diesem Gebiet verbunden war.« Er schob das Handy zurück in das Etui an seiner Hüfte. »Sieht aus, als hättest du auf Anhieb richtig gelegen, Jess. Dein Instinkt hat uns wertvolle Zeit gespart.«
    Jess dachte nach. Sie war auf der richtigen Spur. Wells hatte ihre Wohnung fluchtartig verlassen, um hierherzukommen. Diese Bestätigung milderte keineswegs ihre Sorge darüber, was sie dort drinnen vorfinden würden. Die Chancen, dass Detective Wells’ Mutter und Schwester eine Begegnung mit dem Spieler überlebt hatten, standen schlecht bis aussichtslos.
    Ob sie nun kostbare Zeit gespart hatte, wirkte sich im großen Plan des Spielers letztendlich kaum aus.
    An einem Entführungstatort hinterließ er weder Spuren, noch Zeugen, noch Leichen, niemals. Zumindest nicht, soweit die Ermittlungen des FBI es ergeben hatten. Wenn in diesem Haus noch jemand am Leben war, wäre das ein Präzedenzfall. Schon dadurch, dass er dieses verdammte Paket an Jess geschickt hatte und nicht an ein Familienmitglied, hatte er die Spielregeln geändert.
    Das konnte bedeuten, dass sich auch noch anderes an seinen sadistischen Methoden geändert hatte.
    Bitte lass sie nicht tot sein
.
    Jess wollte rein in dieses Haus … jetzt sofort. Sie wollte, dass da drinnen alle am Leben waren. Und sie wollte Detective Wells finden … bevor er fertig mit ihr war.
    »Was dauert denn so lange?«
    Burnett musterte sie mit einem langen, besorgten Blick.
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte sie, bevor er das Offensichtliche aussprechen konnte.
    Auch wenn Spears sich zweifellos längst nicht mehr im Haus der Wells aufhielt, mussten sie laut Vorschrift den Tatort mit Vorsicht betreten. Das Zugriffsteam des BPD hatte sich dem Haus über die Straße genähert, die hinter Overton entlangführte. Sobald sie in Stellung waren, konnten sie reingehen.
    Jess sah nach der Uhrzeit. Noch zwei Minuten vielleicht.
    Die Sekunden zogen sich wie Stunden.
    »Machen wir uns fertig.« Burnett öffnete seine Tür und stieg aus.
    Aufregung ließ ihren Puls im Trommelfeuer-Rhythmus hämmern, als Jess ihm folgte. Ihre Knie waren wie aus Gummi. Sie drängte die Angst zurück, es war wichtig, dass sie objektiv war und blieb. Nur so konnte sie optimal funktionieren – da waren keine Gefühle erlaubt, nichts, das sie ablenken konnte.
    Harper war schon ausgestiegen und zog seine Kevlar-Weste an. Burnett reichte Jess eine. Obwohl er einen Verwaltungsjob hatte, war er immer noch überraschend gut ausgerüstet, das musste sie ihm lassen. In seinem Luxusmercedes fuhr er ein regelrechtes Arsenal spazieren, das für alle Eventualitäten vorsorgte – Schusswaffen, alles, was zur Spurensicherung nötig war, Werkzeug und Erste-Hilfe-Utensilien.
    Alte Gewohnheiten sitzen tief, dachte sie.
    Sie legte die Weste an und schlang sich ihre Tasche über die rechte Schulter. Von wegen gut ausgerüstet: In ihrer Tasche schleppte sie selbst ein beeindruckendes Ermittlerarsenal herum, inklusive ihrer Glock Kaliber .40, die nicht unerheblich zu ihrer schlechten Körperhaltung beitrug.
    Sie und Lori hatten noch darüber gescherzt, wie schwer es für weibliche Ermittler war, allzeit bereit und trotzdem schick zu sein. Männer hatten dieses Problem nicht.
    Jess hörte, wie Burnett bestätigte, dass die Funkverbindungen standen, dann folgte sie ihm und Harper zwischen dem Haus der Wells und ihrem nächsten Nachbarn den Steilhang hoch, die dichten Hecken nutzten sie als Deckung. Die Mitglieder des Zugriffsteams waren jetzt in Position und überprüften die Fenster danach, ob irgendwo ein Einstieg möglich war.
    Der Einsatzleiter gab das Kommando, das Haus durch die Tür zu betreten. Aufregung packte Jess.
    Endlich.
    Die verdammten hohen Absätze behinderten sie. Als sie sich heute Morgen angezogen hatte, hatte sie vorgehabt, sich zu verabschieden. An ein neues Jobangebot hätte sie nicht im Traum gedacht, und schon gar nicht an
das hier
.
    Warum hatte Spears ihr nicht einfach aus der Stadt folgen können, um an einer Tankstelle irgendwo zwischen hier und Virginia zuzuschlagen? Oder gleich dort auf sie gewartet?
    Weil er wusste, dass er
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