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Die Spur des Blutes (German Edition)

Die Spur des Blutes (German Edition)

Titel: Die Spur des Blutes (German Edition)
Autoren: Debra Webb
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ein unwiderlegbarer Beweis dafür, dass sie sich auf unsicherem Boden bewegte.
    Spears hatte sie genau da, wo er sie haben wollte … sie hatte Angst.
    »Er war groß, sicher über eins achtzig.« Mit zitternder Hand nahm Mrs Wells einen Schluck Wasser. »Dunkelblondes Haar.« Sie wiegte den Kopf. »Eher blond, würde ich sagen.« Sie runzelte die Stirn. »Ich glaube, er hatte blaue Augen.«
    Während sie sprach, entstand vor Jess’ innerem Auge Eric Spears’ Bild. »Irgendwelche besonderen Gesichtsmerkmale? Narben? Muttermale?« Spears hatte keines von beidem. Jess war sich zwar sicher, dass er es war, aber sie durfte trotzdem nicht einfach davon ausgehen.
    Mrs Wells forschte einige Sekunden in ihren Erinnerungen. »Nein. Er war …«
    Obgleich sie sehr gut wusste, was als Nächstes kommen würde, wartete Jess, um ihr nichts in den Mund zu legen oder sie in eine bestimmte Richtung zu lenken.
    »Er war gut gekleidet. Wie ein teurer Anwalt oder so.« Ihr Blick begegnete dem von Jess. »Ein gut aussehender Mann. Niemand, von dem man annehmen würde, dass er so etwas Schreckliches tut.« Bei den letzten Worten schwankte ihre Stimme.
    Auch ihre eigene Hand war ganz und gar nicht sicher, als Jess in die Tasche griff und ihr Handy herausholte. Sie rief das einzige Foto auf, das sie von dem Mann, dessen Geburtsurkunde, Pass und Sozialversicherungsnummer ihn als Eric Spears auswiesen, besaß – dem Mann, von dem sie sicher wusste, dass er der Spieler war – und zeigte es Mrs Wells.
    Ihr Atem stockte. »Ja.« Sie nickte. »Das ist er.«
    Jess ließ das Handy in ihren Schoß sinken. »Was ist dann passiert?«
    Harper wurde mit jeder Frage unruhiger. Er stand nicht mal einen Meter von ihnen entfernt. Seine Objektivität war ebenso beeinträchtigt wie die von Jess.
    »Er wartete an der Tür, bis Lori da war. Als sie öffnete, hat er sich dahinter versteckt.« Mrs Wells zuckte mit den Achseln. »Ich glaube, sie war so überrascht, uns beide gefesselt zu sehen, dass sie einfach stehen blieb und guckte.« Die arme Frau tat einen zittrigen Atemzug. »Er trat hinter sie und befahl ihr, ihm ihre Waffe und ihr Handy zu geben.«
    Sie hielt inne. Ihr Gesicht war eine Maske aus nackter Angst, als sie sich an diesen aufwühlenden Moment erinnerte.
    »Zuerst hat Lori sich geweigert, aber dann warnte er sie, dass er erst mich und Terri und dann sie tötet, wenn sie nicht genau das tut, was er sagt. Ich wollte ihn anflehen, dass er mich an ihrer Stelle nimmt, aber das Klebeband …« Sie schüttelte den Kopf. »Er hat so getan, als würde er mich nicht hören.«
    Das Team der Spurensicherung traf ein, zwei Techniker packten ihre Ausrüstung aus. Mrs Wells blickte von ihnen zu Jess.
    »Das geht in Ordnung, Mrs Wells. Diese Herren sind hier, um Beweise zu sichern, die uns möglicherweise helfen, Lori zu finden.« Jess versuchte ihre Lippen zu einem passablen Lächeln hochzuziehen, doch es gelang ihr nicht. »Die machen ein bisschen Durcheinander, aber glauben Sie mir, es ist wichtig, um diesen furchtbaren Mann zu finden, der heute Morgen in Ihr Heim eingedrungen ist.«
    Sie hasste es, diese grausame Killermaschine einen Mann zu nennen. Er war ein Monster. Ein krankes, abscheuliches Monster, das Frauen zum Vergnügen folterte und tötete.
    Ihr Magen zog sich zusammen, als erneut die Panik in ihr hochstieg.
    Als die Techniker ihr Material aufgebaut hatten, drückte Jess aufmunternd die Hand der Frau. »Das machen Sie prima. Bitte fahren Sie fort. Ihre Hilfe ist für uns von entscheidender Bedeutung.«
    Mrs Wells nickte. »Lori hat ihm ihr Handy und ihre Waffe gegeben, und er hat sie gezwungen, mit ihm mitzugehen. Ich … ich …« Sie ließ das Gesicht in ihre Hände sinken und schluchzte. »Ich konnte … nichts tun.«
    Jess legte ihr den Arm um die bebenden Schultern. »Lori weiß, dass Sie nichts hätten tun können. Ich verspreche Ihnen, dass sie in diesem Moment nur an Ihre und Terris Sicherheit gedacht hat. Sie ist ein guter Detective, Mrs Wells. Sie weiß in jeder Situation, was zu tun ist. Denken Sie immer daran.«
    »Wer ist dieser Mann?« Mrs Wells starrte Jess an. »Was will er?«
    »Das wissen wir noch nicht mit Sicherheit.« Details aus dem gnadenlosen Tatmuster Spears’ preiszugeben, würde zu diesem Zeitpunkt nichts bringen, würde sie nur noch mehr in Angst und Schrecken versetzen. Leider hatte sie vermutlich bereits in den Nachrichten von dem Spieler gehört und würde irgendwann eins und eins zusammenzählen, aber von Jess
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