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Die Spur des Blutes (German Edition)

Die Spur des Blutes (German Edition)

Titel: Die Spur des Blutes (German Edition)
Autoren: Debra Webb
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internationale Kontakte. Er konnte buchstäblich überall sein. Als Hauptverdächtiger in dem Mord an Agent Taylor und dem versuchten Mord an Dan wäre Spears ein Idiot, wenn er in die Staaten zurückkehrte.
    Sie hatte jedenfalls nicht vor, sich zur Gefangenen der Angst vor den Vielleichts machen zu lassen. Wenn das FBI ihn nicht schnappte – und sie bezweifelte stark, dass ihnen das gelang –, dann würde sie sich nicht für den Rest ihres Lebens furchtsam nach allen Seiten umblicken.
    Ihr Handy vibrierte gegen die Laminatplatte des Tisches neben dem Bett und riss sie aus ihren Grübeleien.
    Sie schlurfte hinüber und warf einen Blick auf das Display. Gant. »Harris.«
    »Spears war nicht in dem Flugzeug.«
    Obwohl sie so etwas erwartet hatte, zog sich Jess’ Magen zusammen. »Hat der Pilot irgendeine Ahnung, wo er hin ist, oder wie?«
    »Er hatte Anweisung, einen Flugplan für Richmond um zwei einzureichen. Sobald er in der Luft war, sollte er sich auf einen Privatflugplatz in Texas umorientieren. Wir hatten Agenten zu dem Piloten nach Hause geschickt, die auf ihn warteten. Anscheinend hat er vergessen, seiner Frau zu sagen, dass niemand wissen sollte, wo er landet. Er behauptet, er hat keine Ahnung, wie Spears das Gebiet von Birmingham verlassen wollte.«
    Leise Furcht beschlich sie. »Er wird doch nicht noch hier sein.« Sie warf einen Blick zur Tür. Sie hätte mit Dan zum MRT gehen sollen, doch der Techniker hatte klargestellt, dass sie auch dort nur im Wartezimmer herumsitzen könnte.
    »Das ist die nächste schlechte Neuigkeit, die ich leider überbringen muss.«
    Jess sank kraftlos auf das Bett. »Na, dann raus damit.«
    »Wir hatten alle kommerziellen Airlines in Alarmbereitschaft versetzt, aber Sie wissen ja, wie das ist, Pannen gibt es manchmal in jedem System.«
    »Wo ist er hin?« Jess rieb sich die Augen mit Daumen und Zeigefinger. Spears würde natürlich unter einem falschen Namen reisen. Leider arbeitete die Gesichtserkennungssoftware nicht immer so wie erhofft, wenn es darum ging, einen flüchtigen Kriminellen zu fassen.
    »Wir wissen bisher noch nicht, wie er von Birmingham nach New York gekommen ist, doch er hat JFK heute Abend um kurz vor sieben in Richtung Bangkok verlassen. Wir können versuchen, ihn in Shanghai abzufangen, aber Sie wissen selbst, wie das ausgehen wird.«
    »Ja.« Sie strich sich das noch feuchte Haar hinters Ohr. »Nun, hoffen wir, dass es besser läuft, falls er zurückzukommen versucht.«
    »Wir tun alles, was wir können, Jess.«
    Ihr nächster Gedanke war fast amüsant. »Dann hatte seine Sekretärin wohl doch recht mit Bangkok. Sie hat sich nur um ein paar Tage in seinen Reiseplänen geirrt.« So, wie sie Spears kannte, hatte er seiner Sekretärin befohlen, das zu sagen, damit sie sich jetzt daran erinnerten und wunderten.
    »Gruseliger Mistkerl.«
    Sie nickte. »Ja. Danke, dass Sie mich auf dem Laufenden halten.«
    Gant fragte nach Dan und war erfreut zu hören, dass er morgen aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Sie sprachen noch ein wenig länger, aber im Wesentlichen war alles gesagt. Spears war fort.
    Jess sah auf ihrem Handy nach der Uhrzeit. Dan sollte eigentlich schon zurück sein.
    Als es leise an der Tür klopfte, sprang sie auf. »Das wird aber auch Zeit.«
    Ein Wagen, auf dem eine große Friedenslilie stand, rollte quietschend ins Zimmer. Hinter der riesigen Pflanze war die Person, die den Wagen schob, nicht zu erkennen. Jess schnappte sich die Glock vom Nachttisch.
    »Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat.« Ein junger Mann in OP-Uniform trat hinter der Pflanze hervor. Seine Kinnlade klappte herunter, und seine Augen wurden groß.
    Jess holte Luft, senkte die Waffe. »Tut mir leid.«
    Der Typ stand da in einer Art von Schock. Nicht, dass sie es ihm vorwerfen konnte. Es geschah nicht jeden Tag, dass sich ein ehrenamtlicher Krankenhausmitarbeiter dem gefährlichen Ende einer Waffe gegenübersah, nur weil er eine Pflanze geliefert hatte. Sie warf einen Blick auf seinen Schritt, um sich zu vergewissern, dass er sich nicht in die Hose gepinkelt hatte.
    »Was ist das?« Sie legte die Waffe wieder auf den Nachtisch.
    »Das kam vor ein paar Stunden an, aber keine von den Frauen konnte es auf den Wagen heben.« Seine Augen waren immer noch so groß wie Untertassen, aber er hatte seine Blase unter Kontrolle.
    »Danke.«
    Er nickte abgehackt.
    Bevor er ging, sollte sie ihm wohl besser eine Erklärung geben, sonst stattete ihr der Sicherheitsdienst des
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