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Die Spur der Woelfin

Die Spur der Woelfin

Titel: Die Spur der Woelfin
Autoren: Sarah Baines
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doch als sie damit vor
Vince und Patrick eines Abends herausgeplatzt war, hatte Patrick verneint und
Vince ihn in die Bibliothek gezerrt. Laura hatte die Welt nicht mehr
verstanden. Und sie war nur noch verwirrter gewesen, als sie kaum eine halbe
Stunde später wieder im Wohnzimmer gestanden hatten und beide der Meinung waren,
dass das okay ginge. Patrick erklärte sich sogar bereit, den Flug zu bezahlen
und sie bei sich im Haus einzuquartieren, was Laura nun wirklich erstaunt
hatte. War es
    nicht die Regel, dass Menschen hier nichts zu suchen hatten? Und war es
nicht Vince gewesen, der aus der Hose gesprungen war, als Patrick für sie eine
Ausnahme gemacht hatte? Sie konnte es kaum glauben, freute sich aber, dass es
augenscheinlich keine Probleme geben würde.
    Gesche hatte so laut durch den Hörer geschrien, dass Laura noch eine halbe
Stunde danach die Ohren geklingelt hatten. Ihre Freundin war gar nicht auf den
Gedanken gekommen, die Einladung auszuschlagen, hatte sich von Laura eine
Beschreibung des Hochzeitskleides geben lassen und gemeint, dass sie ihren
Laden so lange zumachen würde, damit sie auch ja nichts verpasste. Natürlich
wollte sie dabei sein, wenn ihre beste Freundin heiratete.
    Zwei Tage vor der Hochzeit war es dann so weit, und nicht mal Vince ließ
es sich nehmen, mit zum Flughafen zu kommen, um Gesche in Empfang zu nehmen.
Laura hatte ihn im Verdacht, dass er irgendetwas im Schilde führte, konnte aber
nichts nachweisen und musste es schließlich hinnehmen, dass er sie begleitete.
    Der Flug hatte eine halbe Stunde Verspätung, und Laura spürte Ungeduld
in sich aufkommen, als sich zögernd die ersten Passagiere aus der Gepäckausgabe
in die Halle ergossen. Und bis sie Gesche schließlich entdeckte, lagen ihre
Nerven vollkommen blank. Ohne sich um das Aufsehen zu scheren, das sie damit
verursachte, machte sie sich von Patrick los und flog ihrer Freundin förmlich
in die Arme, die mit einem leisen Aufschrei ihre Koffer fallen ließ und sie
auffing.
    »Großer Gott, Laura«, entfuhr es ihr dann jedoch, und die Angesprochene
spürte, wie ihre Freundin erstarrte und sie schließlich von sich schob.
Stirnrunzelnd sah sie auf Gesche. Irgendetwas stimmte hier nicht, doch nur ganz
langsam sickerte der Fehler in ihr Gehirn. Ihre Freundin roch nach Katze, und
dabei besaß diese gar keine. Und es war auch kein anhaftender Geruch - er kam
von ihr. Doch noch bevor sie etwas sagen konnte, hatte Gesche sie auch schon am
Arm gepackt, ihre Koffer vom Boden aufgehoben und schob sie zurück zu den
wartenden Männern. Kerzengerade baute Gesche sich dort angekommen vor den
beiden auf und sah aus schmalen Augen von Vince zu Patrick. Laura konnte sehen,
wie ihr Brustkorb sich heftig hob und senkte, doch dann entspannte sich ihre
Freundin wieder.
    »Sie sind also derjenige, der meine Freundin auf dieser Seite des
Teiches behalten will«, meinte sie mit einem schiefen Grinsen, das aber nicht
ihre Augen erreichte. »Was zur Hölle haben Sie mit ihr angestellt?«, fauchte
sie kurz darauf, und Laura blieb vor Schreck der Mund offen stehen. Gesche
kannte Patrick doch gar nicht, was sollte das alles also?
    »Vielleicht sollten wir das an einem anderen Ort bereden, Miss
Burmeister«, erklärte Patrick kühl, und Laura hielt die Luft an. Doch
entspannte sie sich wieder, als er leicht lächelte. »Wir haben ihr nichts
getan.«
    Gesche zischte verärgert, nickte dann aber und ließ zu, dass Vince ihr
die Koffer abnahm.
    Patricks anderer Ort bedeutete letztlich im Wohnzimmer. In drückender
Stille fuhren sie vom Flughafen wieder zurück, nicht einer sprach ein Wort.
Laura nicht, weil sie überhaupt nicht wusste, was los war. Vince nicht, weil
der offensichtlich viel zu beschäftigt mit seinem heimlichen Witz war, und
Patrick nicht, weil er die Enge eines Wagenfonds nicht schätzte, wenn es darum
ging, wichtige Unterhaltungen zu führen.
    Laura konnte sehen, dass Gesche an ihrer Seite vor unterdrückter Wut
kochte. Ihr Rücken war steif, und ihre
    Schultern wirkten verspannt. Aber auch sie sagte kein Wort, bis sie
schließlich im Wohnzimmer ankamen. Dann allerdings hielt sie sich nicht mehr
zurück. Sie störte sich nicht mal daran, dass Steve, Miles und Daniel im
Wohnzimmer saßen und sie mit großen Augen anstarrten, sobald sie durch die Tür
kam.
    »Und jetzt werden Sie mir sagen, was passiert ist«, fauchte sie Patrick
an, der es sich in einem der Sessel bequem gemacht hatte und Gesche nun dabei
zusah, wie diese aufgebracht
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