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Die Soldaten

Die Soldaten

Titel: Die Soldaten
Autoren: Tobias O. Meißner
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Die Unbequemen:    
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Fergran von den Holtzenauen
    Leutnant Hobock fuhr fort zu erläutern: »Ich könnte die Leute alle in den Hof rufen, dann kannst du dir schon mal aus dem Fenster einen ersten Eindruck verschaffen. Wenn sie ihrem neuen Leutnant gegenüberstehen, werden sie natürlich alle Haltung annehmen und sich Mühe geben. Es könnte also aufschlussreicher für dich sein, dir anzuschauen, wie sie sich mir gegenüber verhalten, denn bei mir haben sie schon längst mitgekriegt, dass ich hinterher nicht für sie zuständig sein werde, und nehmen sich die eine oder andere Frechheit heraus.«
    »Hm. Was bedeutet »Scheusal« Jeo Kertz?«
    Hobock lachte auf. »Das ist sein Spitzname. So nennen ihn alle. Er ist richtig stolz darauf. Er trägt ein Gestell mit dicken Schleifgläsern auf der Nase und sieht auch ansonsten ziemlich unmöglich aus. Riecht auch streng, der Mann, egal, wie oft man ihn zum Waschen schickt. Ist aber ansonsten harmlos. Einer von den Bequemen halt.«
    »Und dieser Fergran von den Holtzenauen ist ein echter Adeliger?«
    »Verarmter Landadel, wenn du mich fragst. Von irgendwo aus dem Larnwald. Bildet sich viel ein auf seine Kenntnisse der Schmetterlingsmenschen. Schwierig zu handhaben. Einer von den Unbequemen.«
    »Und Garsid? Hat der keinen Vor- oder Nachnamen?«
    »Nicht dass ich wüsste. Das ist ein knallharter Bursche, der war schon mehrere Jahre in Galliko. Der lässt selbst mich deutlich spüren, dass ich weniger Erfahrung im Kampf mit den Affenmenschen habe als er. So jemand kann natürlich von großem Nutzen für die ganze Truppe sein, aber man muss ihn erst mal in ein disziplinarisches Geschirr zwingen, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Ja.« Fenna dachte nach. »Ich soll drei von denen aussortieren. Ihr würdet mir natürlich zu den Unbequemen raten?«
    Hobock verzog wieder das Gesicht. »Ach, das kann ich gar nicht so mit Sicherheit sagen. Wie schon erwähnt: Die Unbequemen sind schwer zu satteln, aber womöglich sind einige von ihnen die besten Pferde im Stall. Die Bequemen sind sicherlich … austauschbarer. Leichter zu ersetzen. Solche findet man in jedem Dorf. Vielleicht nicht gerade jetzt, aber in einem Jahr wahrscheinlich schon wieder. Nur die Pflichtbewussten würde ich natürlich auf jeden Fall behalten. Die machen einem als Offizier das Leben leicht.«
    »Sie müssen aber auch was draufhaben. Pflichtbewusstsein alleine genügt nicht. Was stehen mir denn für Kapazitäten zur Verfügung, um einen ordentlichen Übungsparcours im Hof aufzubauen?«
    »Ein Übungsparcours? Na ja, wir haben ein paar Geräte im Zeughaus. Hindernisse. Ein paar Holzkästen, Seile, Netze und so’n Kram.«
    »Und stumpfe Waffen?«
    »Auch das.«
    »Gut. Lement, kannst du dir so etwas wie ein Punktesystem ausdenken, bei dem man die Leute in – sagen wir – drei Disziplinen gegeneinander antreten lassen kann? Wettrennen in der Gruppe, Hindernislauf alleine und Zweikämpfe?«
    Der Schreiber, der bislang noch gar nicht zu Wort gekommen war, versteifte sich militärisch. »Es sind siebzehn Mann. Man könnte ein 16er-Zweikampfsystem benutzen mit einem Mann Überhang. Wollen wir genaue Regeln festsetzen, was erlaubt ist und was nicht?«
    Fenna dachte wieder kurz nach. »So wenig Regeln wie möglich. Ich will sehen, was die Kerle für Tricks draufhaben.«
    »Das ist kein Problem, Leutnant«, sagte Lement und nickte bekräftigend. »Ich kann auch während des Wettbewerbs Notizen machen und die Euch dann kontinuierlich vorlegen.«
    »Sehr gut. Es gibt nur eine Sache, die ich nicht so richtig begreife«, sagte Fenna, jetzt wieder an Leutnant Hobock gewandt. »Wenn es eigentlich dreißig Mann hätten werden sollen und Ihr nur siebzehn zusammenbekommen habt – warum soll ich dann drei rausschmeißen? Wäre es nicht schlauer, alle siebzehn zusammenzuhalten und im Laufe der Zeit noch dreizehn dazuzurekrutieren?«
    »Kommt das direkt vom Oberst mit dem Rausschmeißen?«
    »So sah es für mich zumindest aus.«
    Hobock grinste. »Das hat so sein System bei dem Alten. Dadurch sollen die Grünhörner merken, dass sie sich hier nicht auf einem bequemen Posten ausruhen können, sondern dass man auch jederzeit wegen Unfähigkeit unehrenhaft entlassen werden kann. Oder sterben. Deshalb sind wir auch immer noch das Zweite Bataillon, obwohl es das Erste gar nicht mehr gibt. Das Erste steht
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