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Die Söhne der Sieben

Die Söhne der Sieben

Titel: Die Söhne der Sieben
Autoren: A.C. Lelis
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rief ich teils verärgert, teils verblüfft aus „Die wissen doch noch nicht mal, was sie da zwischen ihren Beinen baumeln haben.“
    „Dann solltest du es ihm beibringen.“ antwortete mein Vater leichthin „Ich habe darüber nachgedacht, weshalb Lilium dich nicht als das erkannt hat, was du bist. Es gibt nur einen Grund, denn ich kenne ihn noch von früher: Er wollte es nicht wahrhaben und war von dir angezogen. Du siehst nun einmal zu niedlich aus für einen Dämon. Er wird gar nicht merken, wie ihm geschieht, wenn du es geschickt anstellst.“
    „Na gut.“ knurrte ich wenig begeistert.
    „Ich habe schon passende Eltern für dich ausgesucht. Ein kinderloses Ehepaar, das allein im Wald lebt. Das wird dein neues Heim.“
    Wenig später war ich wieder in der Menschenwelt. Dicht auf meinen Fersen zwei Höllenhunde, die nicht einen Funken Verstand besaßen. Sie rochen nur das Blut der Menschen auf mir, das ich meinen vermeintlichen Eltern entwendet hatte, nachdem die Hunde über sie hergefallen waren. Nun rannte ich scheinbar um mein Leben. Ich war jedoch nicht wirklich in Gefahr. Ein scharfes Wort von mir und die Hunde hätten mich erkannt. Als ich jetzt aber schrie, war meine Stimme nicht scharf sondern kläglich. Ich spielte meine Rolle gut. Verstellen war meine Spezialität, wenn ich es denn darauf anlegte.
    „Lilium!“ kreischte ich mit vor Angst zitternder greller Stimme. Aber der verdammte Engel ließ sich ziemlich viel Zeit.
    „Lilium!“ schrie ich kläglicher. Plötzlich stolperte ich versehnendlich und fiel der Länge nach auf den Boden. Ich konnte mich gerade einmal auf dem weichen Waldboden umdrehen, als schon mit einem Satz der größere der Hunde über mir war. Das verlief gar nicht nach Plan. Ich musste meine Tarnung aufgeben, wenn ich nicht zerfleischt werden wollte. Gerade wollte ich die Töle versenken, als sich plötzlich ihr Blut über mich ergoss. Jaulend fuhr das Biest herum und wandte sich damit von mir ab. Im ersten Moment erkannte ich nur seine fliegenden blonden Haare, dann sah ich sein Schwert aufblitzen. Der Kampf währte nicht lange. Mit wenigen Schwerthieben, hatte er die beiden Höllenhunde niedergestreckt. Mein Atem ging tatsächlich etwas schneller.
    „Ist dir etwas geschehen?“ wirbelte er besorgt zu mir herum, kaum dass er sein Schwert aus dem stinkenden Leib gezogen hatte. Seine Augen funkelten im Mondschein, denn mittlerweile war es auf der Erde Nacht geworden. Ich antwortete ihm nicht, sondern starrte ihn einfach nur an. Es kam mir sehr gelegen, dass es auch als Schock auslegen werden konnte. Doch das einzige, was mich schockierte, war seine Schönheit.
    „Junge!“ er trat auf mich zu und half mir sanft dabei mich aufzusetzen „Was ist geschehen? Warum haben sie dich angegriffen? Wo kamen sie her?“
    Ich antworte ihn nicht. Stattdessen ergriff ich die Gelegenheit mich in seine Arme zu werfen. Ich klammerte mich dicht an ihn und fühlte seinen muskulösen geschmeidigen Körper unter seinem dünnen Gewand. Der Gedanke ihn zu verführen, gefiel mir immer besser. Ich musste sein Mitgefühl wecken. Mühelos rollte ein Schluchzen über meine Kehle. Von dem Engel kam nichts zurück. Er war zu sehr überrumpelt. Sicherlich wurde er nicht häufig umarmt, wenn überhaupt jemals. Nach einer Weile schob er mich von sich. Seine Augen wirkten unruhig: „Was ist geschehen, Junge?“
    „Mei--- mei--- meine…“ stotterte ich hilflos und wies schließlich wortlos in die Richtung aus der ich kam. Er folgte meinem Blick: „Was ist da? Dein Zuhause? Oh…“
    Er begriff anscheinend, was das bedeutete: „Bleib hier.“
    Lilium sprang auf und ließ mich zurück. Augenscheinlich versuchte er mich dadurch zu schützen. Ich lief ihm trotzdem nach, denn schließlich kannte ich das Bild, das uns erwartete bereits. Die zerfetzten Leiber und das viele Blut, das auch an mir haftete. Lilium war wahrhaft entsetzt und ich lieferte ihm den verstörten kleinen unschuldigen Jungen, den er gewollt hatte.
    „Mutter, Vater!“ heulte ich krampfhaft „Oh nein. Steht auf! Ihr könnt nicht tot sein! Lasst mich nicht allein…“
    Wie glaubhaft ich dabei sein musste, merkte ich erst, als Lilium mich schützend in seine Arme zog und mich mit sich hinausnahm. Ich ließ mich ziehen und drücken. Ich konnte das Grauen des Engels geradezu spüren.
    „Warum haben sie das getan?“ flüsterte er erstickt.
    „Ich weiß nicht…“ murmelte ich in sein Gewand. Wir waren wieder an der frischen Waldluft. Er
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