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Die Siedler Von Botany

Die Siedler Von Botany

Titel: Die Siedler Von Botany
Autoren: Anne McCaffrey
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Stirn und massierte dann seinen Nacken.
    »Es wäre sicher eine einstimmige Entscheidung aller Botanybewohner gewesen«, erklärte Beverly mit Nachdruck.
    »Verdammt, klar«, schlossen Dowdall, Kris und Mitford sich unisono an.
    »Wer? Was?« fragte Rastancil, überrascht über Scotts Zögern.
    »Die, die von den Eosi geist-gelöscht wurden«, sagte Scott knapp. »Sie sollten Gott weiß wohin geschafft und als Sklaven verkauft werden.«
    »Mein Gott! Natürlich mußten Sie sie herbringen!« Rastancil erhob die Stimme. »Leon, Mayock, sehen Sie zu, daß die Leute schnellstmöglich rausgeschafft werden.« Dann rannte er mit dem medizinischen Personal die Rampe hinauf.
    Kris begab sich noch vor ihm auf ihren Posten an den Deckkontrollen.
    »Okay, jetzt muß alles schnell gehen«, hörte sie Bull Fetterman brüllen. »Holt den großen Schlitten hoch, die Träger mit den Bahren sollen zuerst kommen. Außerdem soll jemand Decken bereithalten, als Behelfstragen …«
    Die Türen zu den Frachtabteilen öffneten sich, und obgleich mehrere Leute ein leichtes Würgen verspürten, als eine Wolke fauligen Gestanks herauswallte, gingen sie tapfer hinein und blieben stehen.
    »Herrgott im Himmel …«, flüsterte Rastancil, starrte auf den menschlichen Müll, der kreuz und quer herumlag. Nur wenige hatten es geschafft, sich auszustrecken, ehe die Wirkung der Droge einsetzte.
    »Und ich dachte, uns wäre es richtig schlecht ergangen«, murmelte Leon, kniete sich neben dem ersten bewußtlosen Körper hin und legte prüfend einen Finger auf die Halsschlagader. Gleichzeitig ließ er seinen Bück durch den Laderaum wandern.
    Kris hatte die matte Beleuchtung eingeschaltet.
    »Bahre hierher«, sagte Leon und deutete auf den Mann, um schließlich weiter in den Laderaum vorzudringen und sich um den nächsten reglosen Körper zu kümmern. »Mayock, wir sollten am besten alle erst einmal raustragen.«
    Und damit begann die letzte Phase der Rettungsaktion.
    Sechzehnhundert Menschen, glücklicherweise nicht alle von ihnen geist-gelöscht, doch viele mit mißhandelten Körpern und kleineren Verletzungen, wurden aus den beiden Schiffen herausgeholt. Dazu zweihundert Deski, einhundertvierzehn Rugarianer, neunzig Dginish und zwölf Turs.
    Die Turs wurden auf einem der unteren Decks abgelegt, wo sie eingeschlossen wurden, für den Fall, daß sie aufwachten, ehe Raisha von ihrem Flug mit den Catteni zu ihrem neuen Lebensraum zurückkehrte. Die beiden Mannschaftsangehörigen aus der KDM waren während der Reise in ihrem tristen Schiffsgefängnis untergebracht gewesen und hatten nur Coo und Mitford in ihren Catteni-Rollen zu Gesicht bekommen. Ihnen war erklärt worden, ihr Schiff wäre beschlagnahmt worden. Einer von ihnen protestierte jedes Mal, wenn ihm das Essen gebracht wurde, gegen diese Behandlung. Er beschwerte sich sogar über die gute Verpflegung, die er erhielt, weil sie nicht dem entsprach, woran er gewöhnt war. Der andere Catteni schlief fast die ganze Zeit und stand lediglich auf, um seinen natürlichen Bedürfnissen nachzukommen und um zu essen. Ihnen wurden die Augen verbunden, ehe man sie aus der Zelle herausholte, so daß sie den Informationen, die die anderen Gefangenen haben würden, nur wenig hinzuzufügen hätten.
    Dank der zahlreichen Helfer konnte Leons Teams diejenigen unter den Passagieren sehr schnell finden, die der größten Fürsorge bedurften. Die meisten anderen brauchten nur Ruhe, etwas Anständiges zu essen und Trost. Mittlerweile hatten viele das Bewußtsein wiedererlangt, und man konnte ihnen Wasser und eine Suppe anbieten, die eilig aus der Kantine herangeschafft wurde. Sogar ohne ausdrücklichen Befehl war plötzlich bei jedem Opfer ein Helfer, der ihm einen Empfang bereitete, der Kris’ Herz erfreute. Scott hätte mehr Vertrauen in die Großzügigkeit der Gemeinschaft haben sollen. Er hatte ja bei jedem neuen Abwurf, den die Catteni durchführten, dafür entsprechende Beispiele sehen können.
    Einige wachten auf und waren völlig passiv, die leeren Gesichter ausdruckslos. Ihnen mußte beim Trinken geholfen werden, allerdings konnten sie schlucken oder essen, sobald ihre Lippen mit Nahrung in Berührung kamen. Andere erwachten schreiend oder hilflos schluchzend, und das war beinahe genauso herzzerreißend, auch wenn es andeutete, daß noch ein winziger Rest der ursprünglichen Persönlichkeit vorhanden war.
    »Redet mit ihnen, Leute«, rief Leon. »Sie sollen die englische Sprache hören, menschliche Gesichter
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