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Die Séance

Die Séance

Titel: Die Séance
Autoren: Heather Graham
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allem.”
    “Verdammt”, sagte Jed. Der verdammte Geist hatte verstanden, was sie alle schon längst erkannt haben sollten.
    Immer noch Beau anstarrend, holte Jed sein Handy heraus und tippe Christinas Nummer.
    Niemand hob ab.
    Er ließ die anderen einfach sitzen und lief zu seinem Wagen.
    “Jed!”, rief Thor ihm hinterher.
    “Ruf die Polizei. Jerry Dwyer soll sofort zu Christina kommen”, rief er über die Schulter zurück.
    Dann saß er im Wagen und raste los, während eine Millionen Gedanken in seinem Kopf herumwirbelten.
    O’Reilly’s.
    Die einzige Schnittstelle, die alle Opfer gemeinsam hatten. Alle echten Iren gingen da hin. Und Iren sind bekannt für ihr rotes Haar.
    Das O’Reilly’s lag genau zwischen zwei Highways. Den beiden Highways, an denen die Opfer gefunden worden waren. Aber bevor sie ermordet wurden, wurden sie entführt und an einen Ort verschleppt, wo sie gefangen gehalten wurden, bis der Mörder so weit war, sie zu erwürgen.
    Sie wurden in das Auto des Mörders gelockt. Gelockt … aber wie? Plötzlich fügte sich alles zusammen.
    Eine Frau würde immer einer anderen Frau vertrauen.
    Christina war so nah dran gewesen, so nah dran. Er erinnerte sich an ihren höhnischen Vorschlag, Beau wäre zurückgekommen und würde wieder morden und Katherine dazu benutzen, die Opfer anzulocken. Beau hatte niemals jemanden ermordet. Und Katherine hatte ihm niemals ein Opfer verschafft.
    Die Personen in dieser Gleichung waren die falschen gewesen.
    Aber die Gleichung an sich stimmte bis aufs Komma.
    “Du solltest noch viel mehr Zeit haben, als ich dir geben kann”, sagte ihr Entführer.
    Angie glaubte, sich jeden Augenblick übergeben zu müssen. Sie hatte nichts gegessen, aber dieser Knebel brachte sie zum Würgen. Von dem Entsetzen, das sie überwältigte, gar nicht zu reden.
    Sie hatte ihr Zeitgefühl verloren.
    War das jetzt das Ende?
    “Hübsch, hübsch, hübsch”, sagte er. “So hübsch.”
    An der Richtung, aus der seine Stimme kam, erkannte sie, dass er über ihr stand. Dann beugte er sich hinunter und befingerte ihr Haar. Sie wollte aufschreien. Sie wollte sich wehren.
    Er schob die Binde von ihren Augen, und endlich konnte sie ein Gesicht sehen. Ihr drehte sich der Magen um. Nicht weil er so hässlich gewesen wäre.
    Weil er so verdammt gewöhnlich war. Wer hätte je vermutet …
    Und dann … die Frau! Sie hatte keine Ahnung, wo sie jetzt steckte, aber sie war genauso schlimm wie er.
    Das Licht tat ihren Augen weh, und sie blinzelte. Alles tat ihr weh. Sie lag auf einem kalten Linoleum-Fußboden, nachdem sie lange an einen Stuhl gefesselt gewesen war.
    Und jetzt …
    Irgendwo über ihnen war plötzlich ein Hämmern zu hören, und er fuhr zusammen. “Was zum Teufel war das?”, fragte er laut und blickte in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Er drehte sich wieder zu ihr um und sagte: “Keinen Mucks, hörst du? Keinen Mucks.”
    Dann ließ er sie auf dem Boden liegen und ging nachschauen.
    Christina duckte sich unter die Veranda. Sie hatte geklopft, aber niemand hatte aufgemacht, und sie überlegte, ob sie rufen sollte, in der Hoffnung, dass Tony und Ilona zu Hause waren und das Klopfen an der Tür nur nicht gehört hatten, aber sie wollte nicht, dass Dan sie hören konnte.
    Sie konnte immer noch nicht glauben, dass sie jetzt um das Nachbarhaus herumschlich und sich vor ihrem eigenen Cousin versteckte. Es war lächerlich; es musste eine logische Erklärung für das geben, was sie gesehen hatte, aber erst mal wollte sie kein Risiko eingehen.
    Die Tür war verschlossen, also ging sie zu einem Fenster. Es war offen, und erleichtert seufzte sie leise. Sie drückte das Fliegengitter nach innen und kletterte hinein.
    Drinnen war es beinahe dunkel. Tony hatte fast alle Fensterläden geschlossen, und wo sich kein Schutz vor den Fenstern befand, waren die Vorhänge zugezogen.
    Ihre Augen brauchten eine Minute, bis sie sich auf die Dunkelheit eingestellt hatten. Staubpartikel schienen in der Luft zu tanzen.
    Sie suchte nach einem Telefon. Anscheinend befand sie sich im Esszimmer. Weder hier noch im Wohnzimmer war ein Telefon zu finden.
    Vielleicht in der Küche?
    Dort wollte sie gerade hin, aber irgendetwas auf dem Kaffeetisch erregte ihre Aufmerksamkeit. Ein Ausschnitt von der Titelseite der heutigen Tageszeitung, mit einem Bericht über die Morde. Neben dem Artikel ein Foto von Beau Kidd und ein kleineres von Angie McDuff.
    Sie starrte den Zeitungsausschnitt an und fragte sich,
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