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Die Séance

Die Séance

Titel: Die Séance
Autoren: Heather Graham
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jemanden auf der Treppe hören. Sie mussten schnellstens hier raus.
    Sie stand auf und zog Angie auf die Beine. Nachdem sie so lange gefesselt gewesen war, konnte Angie sich nicht auf den Beinen halten und knickte dauernd ein, also musste Christina sie praktisch zu dem einzigen Fenster ganz hinten in dem Keller schleifen, dort wo Tonys Grundstück an einer Böschung sanft abfiel.
    Sie bekam das Fenster nicht auf.
    Sie schnappte sich einen der Golfschläger und schmetterte das Glas vollständig aus dem Rahmen, dann stemmte sie Angie hoch und schob sie zur Hälfte hindurch. “Beeilen Sie sich”, befahl sie atemlos. “Los!”
    Offenbar unempfindlich gegen die Glassplitter, krabbelte Angie hinaus. Christina wollte gerade folgen, als Finger sich in ihr Haar verkrallten und sie von dem Fenster zurückgerissen wurde.
    “Biest!”
    Sie wirbelte herum. Tony stand da. Er hatte immer noch den Bademantel an, aber der Gürtel hatte sich gelöst, und darunter war er nackt. “Verdammtes Biest!”, wiederholte er, als er seine Hand zurückzog. Er schlug sie mit solcher Kraft mitten ins Gesicht, dass sie zurücktaumelte und Sternchen sah. Sie stolperte und fiel hin, landete auf der Matratze.
    “Tony!”, keuchte sie. Er stand über ihr und blickte auf sie herab.
    “Ihr Leute habt euch immer für so verdammt talentiert gehalten, aber wer ist jetzt der beste Schauspieler, hm?”
    Sie konnte es nicht glauben. Seine Stimme klang ganz fröhlich, beinahe freundlich.
    “Tony, was hast du mit Dan gemacht?”
    Er lächelte. “Nicht mal die Hälfte von dem, was ich mit dir anstellen werde, Liebes.”
    “Sei doch kein Idiot!”, schrie sie und bekämpft die Welle nackten Entsetzens, die über sie hinwegschwappte. “Jeden Augenblick wird jemand hier vorbeikommen. Genevieve wird aus der Dusche steigen und merken, dass ich nicht mehr da bin. Sie wird die Polizei rufen, und die werden dich hier finden.”
    Er lächelte, total selbstgefällig.
    “Irgendwer kommt ständig, aber ich gewinne immer. Beau Kidd ist genau im richtigen Moment aufgetaucht. Ich fürchtete schon, ich würde erwischt werden, als ich die Leichte entsorgte, aber stattdessen wurde er erwischt.”
    “Aber dieses Mal …”
    “Diesmal bist du tot, und Dan ist tot, und ich bin da, um allen zu erzählen, wie ich versucht habe, dich vor deinem eigenen Cousin zu retten.”
    Christina hielt den Atem an. Jemand tauchte fast geräuschlos hinter Tony auf.
    Ilona. Gott sei Dank.
    “Ilona, Hilfe! Hilf mir bitte. Er kann uns nicht beide gleichzeitig aufhalten. Lauf weg und hol Hilfe!”
    Ilona stand einfach nur da.
    Und Tony fing an zu lachen.
    “Ich muss dir sagen, es ist wirklich sehr hilfreich, so ein Schätzchen an seiner Seite zu haben, wenn man kein hübscher Siebzehnjähriger mehr ist, der seinen Arm in einer Schlinge trägt. Und Ilona, na ja, sie ist mein Schätzchen, nicht wahr, Süße?”, sagte er und drehte sich zu Ilona um.
    “Ich hole die Schals”, sagte sie.
    Christina schaute sie ungläubig an. Das konnte einfach nicht wahr sein. “Diesmal werdet ihr nicht davonkommen”, sagte sie heiser. “Eines habt ihr nämlich vergessen.”
    “Was denn?”, fragte Tony.
    “Die nackte Frau, die draußen herumläuft”, sagte Christina.
    Vor dem Haus standen Polizeiwagen, und in den Polizeiwagen saßen Polizisten. Aber sie unternahmen nichts. Sie warteten nur, weil sie Tony Lowells Haus ohne Gefahr im Verzug oder Durchsuchungsbeschluss nicht betreten durften.
    “Der Beschluss noch nicht da?”, fragte Jed, aus seinem Wagen springend.
    Ein uniformierter Beamter stieg aus seinem Wagen und schüttelte den Kopf.
    Aber Killer war da, wie Jed bemerkte. Der kleine Jack-Russell-Terrier war auf der Veranda, wurde schier wahnsinnig und sprang immer wieder an der Haustür hoch. “Killer!”, rief er, und der Hund hielt inne, als er seine Stimme hörte. Er lief über den Rasen und hob den kleinen Hund hoch. Inzwischen hatte sie Genevieve erreicht, also drückte er ihr den Hund in die Arme. “Nimm ihn.”
    “Ich …”
    “Verschwinde besser von hier”, sagte er.
    Genevieve hatte Tränen in den Augen. “Sie sagen, sie dürften da nicht einbrechen.”
    “Ich schon.”
    Er war kein Cop mehr. Und es war ihm ganz egal, ob ihn jemand von jetzt bis in alle Ewigkeit verklagen würde. Aber bevor er die Tür aufbrechen konnte, klappte ihm der Mund auf.
    Eine verdreckte nackte Frau stolperte um das Haus herum auf ihn zu.
    “Da habt ihr eure Gefahr im Verzug!”, schrie Jed.
    Aber er
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