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Die Séance

Die Séance

Titel: Die Séance
Autoren: Heather Graham
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und fand den Blick des älteren Mannes im Rückspiegel. Thor saß vorn neben ihm, er war zu groß, um es auf dem Rücksitz bequem zu haben. Jed war nicht sicher, ob er jemals an Geister glauben könnte, aber er war fasziniert von der Wirksamkeit, die Vorstellungskraft und Hypnose haben konnten. Er war überzeugt, Adam wusste genau, dass er nicht an das Übernatürliche glaubte, aber andererseits, nach allem, was er über ihn zusammengetragen hatte, versuchte Adam Harrison nie, jemanden davon zu überzeugen, dass eine spirituelle Welt tatsächlich existierte.
    “Das weiß ich nicht. Ich habe keine Ahnung, wie viel sie wirklich weiß. Sie kann nicht älter als zwölf oder dreizehn gewesen sein, als die ersten Morde geschehen sind. Sie glaubt ihrem Bruder blind, weil sie ihn liebt. Das muss nicht heißen, dass sie tatsächlich etwas weiß, selbst im Unterbewusstsein.”
    Als sie vor dem Haus der Kidds ankamen, hatte Katherine offensichtlich schon gewartet. Sie kam heraus, um sie zu begrüßen, wirkte dünn und angespannt, trotz der extravaganten Ohrringe und einem schreiend bunten Zigeunerrock.
    “Ich habe gerade Nachrichten gesehen. Ein Interview mit Lieutenant Tiggs. Er hat dem Reporter gesagt, die Behörden seien jetzt sicher, sie würden nach einem Nachahmungstäter fahnden!” Sie schüttelte vor Abscheu den Kopf. “Wie können die denn so was nur sagen?”
    “Sie haben keinerlei Hinweis darauf gefunden, dass Larry Atkins einen Fehler gemacht hat, als er Ihren Bruder erschoss, Katherine”, erklärte Jed. “Ich bin sicher, da gib es jede Menge internen Druck, die Geschichte weiterhin so aussehen zu lassen, solange sie das Gegenteil nicht definitiv beweisen können. Außerdem ist das auch schlau. Wenn Sie und ich recht haben und es doch wieder derselbe Mörder ist, dann ist es viel wahrscheinlicher, dass er einen Fehler macht, wenn er nicht weiß, dass sie hinter ihm her sind.”
    Sie nickte, aber ihre Aufmerksamkeit war bereits auf Adam konzentriert. Plötzlich fingen ihre Lippen an zu zittern. “Ich habe gestern Abend meinen Bruder gesehen”, sagte sie. “Ich habe ihn wirklich gesehen.”
    “Das glaube ich Ihnen”, sagte Adam ruhig.
    Sie zögerte. “Können Sie mich hypnotisieren?”
    “Wahrscheinlich schon.”
    “Ich muss dauernd denken … wenn ich mich nur an die Nacht erinnern könnte, in der er starb, könnte mir etwas einfallen, dass wir noch nicht wissen, das vielleicht helfen kann.”
    “Wissen Sie, das würde Ihren Bruder auch nicht wieder lebendig machen”, sagte Adam sanft.
    “Nichts kann meinen Bruder wieder lebendig machen. Das weiß ich. Aber ich glaube trotzdem, da gibt es etwas in der Vergangenheit, an das ich mich unbedingt erinnern muss.”
    “Schön”, sagte Adam nach einer Weile. “Dann wollen wir mal reingehen.”
    “Hier ist eine der Kisten mit der Thanksgiving-Dekoration”, sagte Christina erfreut. Sie war mit Genevieve unten im Keller, wo es kühl und angenehm war. Ihre Großmutter hatte alle Kisten immer genau beschriftet, also konnte sie ganz leicht finden, was sie suchte.
    Genevieve lachte. “Was hat dich denn darauf gebracht? Diese tolle Zeichnung von einem Truthahn vielleicht?”
    “Das hat Mike gemacht. Mike konnte immer schon gut zeichnen”, sagte Christina.
    “Okay … und was noch?”, fragte Gen.
    “Wieso schnappst du dir nicht diese Kiste da drüben, hinter dem Billardtisch? Ich glaube, da ist Porzellan für die verschiedenen Jahreszeiten und solches Zeug drin.”
    “Um deinen Keller beneide ich dich wirklich”, sagte Gen, als sie die fragliche Kiste holte. “Ich wünschte, ich hätte auch einen, aber so wie das unten in den Keys mit dem Wasser ist … keine Chance.”
    Oben stellten sie die Kisten hin, Christina sah Genevieve an und brach in Gelächter aus.
    “Was ist?”
    “Du bist komplett mit Spinnweben bedeckt. Ich glaube, ich muss da mal runtergehen und gründlich putzen.”
    “Spinnweben?”, sagte Genevieve entsetzt.
    “Plötzlich nicht mehr so neidisch auf meinen Keller, was?”
    “Vielleicht nicht”, lachte Gen. “Auf Spinnenbisse kann ich wirklich verzichten. Ich gehe mal eben hoch und unter die Dusche. Bin gleich wieder da.”
    “Ich werde mal rübergehen zu Ana, vielleicht will sie mit uns dekorieren.”
    Christina lief über Tonys Rasen zu Anas Haus. An der Tür klingelte sie und wartete. Niemand machte auf, und sie wollte schon wieder gehen. Ana musste öfter an den Wochenenden arbeiten, also war nichts Merkwürdiges daran, dass
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