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Die Séance

Die Séance

Titel: Die Séance
Autoren: Heather Graham
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wartete nicht auf die Polizisten. Die Tür war abgeschlossen, also rammte er mit der Schulter dagegen, fluchte. Eine verdammt solide Tür.
    Er rammte erneut dagegen. Aus den Augenwinkeln sah er, wie einer der Beamten Angie McDuff zu Hilfe eilte. Im Moment war ihm völlig egal, warum diese Frau plötzlich hier auftauchte. Lebendig … Ihn interessierte nur, ins Haus zu kommen und Christina zu finden.
    Er rammte ein weiteres Mal gegen die Tür, und endlich gab das Holz nach und zersplitterte. Er platzte in das Haus. Nach der Nachmittagssonne draußen kam ihm die Dunkelheit dort beinahe wie undurchdringlicher Qualm vor. Er taumelte vorwärts und wäre fast über etwas gestolpert, das auf dem Boden lag.
    Er ging in die Hocke.
    Ein menschlicher Körper.
    Mist.
    Er fühlte nach dem Puls. Er fand das Gesicht, den Hals, den Adamsapfel.
    Als seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnten, konnte er endlich etwas erkennen. Es war Dan. Ein Messer steckte zwischen seinen Rippen.
    Der Mann mochte im Sterben liegen, aber Jed musste erst herausfinden, was er wusste. Gleichzeitig versuchend, auf eine überraschende Attacke aus dem Hinterhalt gefasst zu sein, beugte er sich vor und drückte sein Ohr an Dans Lippen, der zu sprechen versuchte.
    “Tony … und …”
    Ein plötzlicher, schriller Aufschrei, und jemand kam auf ihn zu, ein Schlachtermesser hoch erhoben und kreischend wie eine Furie.
    Jed wirbelte gerade noch herum und duckte sich, und sie flog über ihn hinweg. Dann sprang er auf sie und griff nach dem Messer. Während er versuchte, sie zu überwältigen, hörte er plötzlich eine Frauenstimme hinter sich.
    Angie, eine Polizeijacke über der Schulter, schrie: “Der Keller! Runter in den Keller!”
    Jed sprang auf, und Ilona wollte sich keifend aufrichten.
    Sie schaffte es nicht, weil Angie zutrat. Mit aller Kraft.
    Jed wartete nicht länger. Er suchte bereits nach der Treppe zum Keller.
    Tony schrie wütend auf und sprang mit seinem ganzen Gewicht auf sie. Sie wollte sich verzweifelt herauswinden, aber sie wurde von seinem Körper zu Boden gedrückt, obwohl die Matratze den Aufprall etwas abgefedert hatte.
    Sofort griff er nach ihrer Kehle, aber sie konnte ihm das Knie mit aller Kraft zwischen die Beine rammen. Als sie unter ihm herausrollte und fliehen wollte, packte er sie wieder an den Haaren, um sie aufzuhalten, und sie schlug mit den Fäusten nach hinten und erwischte seine Nase.
    Sie hoffte, sie gebrochen zu haben.
    Aber er war stark, und er wusste, wie er sein Gewicht einsetzen musste, um sie unter Kontrolle zu halten, und die ganze Zeit versuchte er, ihr die Hände um den Hals zu legen. Verzweifelt tastete sie mit einer Hand die Matratze ab, und so viel von dem Fußboden, wie sie erreichen konnte; suchte nach der Heckenschere, mit der sie Angie die Fesseln aufgeschnitten hatte.
    Aber Tony erriet, was sie vorhatte. Er ließ ihren Hals los und griff ihre Hand, um ihr die Heckenschere zu entwinden. Schon hatte er sie, und hob sie hoch über seinen Kopf …
    Sie schrie auf, wich auf der Matratze so weit zurück, wie sie nur konnte.
    Aber er stach nicht zu.
    Sie konnte etwas sehen … irgendwas … irgendwer bewegte sich in der Dunkelheit hinter ihm.
    Beau Kidd war hinter ihm.
    Bevor Tony zustechen konnte, entwand ihm Beau die Heckenschere. Tony brüllte ungläubig und wütend auf, als sie ihm ganz von selbst aus den Händen zu fliegen schien. Falls er überhaupt noch einen Funken Verstand im Kopf hatte, war davon nichts zu merken, als er wie ein verwundeter Puma wieder auf Christina zuschoss, die Finger ausgestreckt, um ihre Kehle zu erwischen.
    Diesmal wurde er von einer ganz realen und sichtbaren Wucht gestoppt.
    Jed war da.
    Sein Gesichtsausdruck war wild entschlossen, und er riss Tony von ihrem Körper, als würde Tony nicht mehr wiegen als ein zwei Wochen altes Kätzchen, und schleuderte ihn gegen die Ziegelwand des Kellers.
    Tony war bewusstlos, und Jed ging neben Christina in die Hocke, strich ihr das Haar zurück, sah sie besorgt an. Sie lächelte, unfähig zu sprechen, und er stand auf, griff nach ihren Händen und half ihr hoch.
    Drei Cops donnerten die Treppe runter, zwei in Uniform, dahinter Jerry Dwyer.
    “Wo zum Teufel steckt Lowell?”, wollte Jerry wissen.
    “Da drüben”, sagte Jed und deutete mit einem Kopfnicken auf die Gestalt, die an der Wand lag.
    “Verdammter Bastard”, keuchte Jerry. “Wenn der bloß nicht wegen irgendeiner juristischen Unkorrektheit davonkommt.”
    Später sollte
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