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Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht

Titel: Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht
Autoren: Anne Bishop
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war, dass der Kriegerprinz mit dem roten Juwel einer von Jaenelles eifrigsten Beschützern war. Es ging ihm darum, dass er, der immerhin Jaenelles Ehemann war, an diesem speziellen Morgen keine Lust hatte, sich ihr Bett mit einer verdammten Katze zu teilen!
    Seine Gefühle kochten empor, brodelten, verlangten nach einem Ventil.

    Daemon knurrte und ließ das leise Geräusch mithilfe der Kunst wie Donner durch das Zimmer grollen.
    Kaelas ließ ebenfalls ein Knurren vernehmen, bedurfte allerdings keiner Kunst, um den Raum akustisch zu füllen.
    Dann knurrte Jaenelle.
    Mit einem Schlag war er der einzige Mann im Bett.
    *Wir werden Beale Bescheid geben, dass ihr Kaffee braucht*, sagte Ladvarian, der sich eines mentalen Speerfadens bediente, damit die Bemerkung unter den Männern blieb.
    *Macht das*, erwiderte Daemon und beobachtete, wie Kaelas von einem Fuß auf den anderen trat, als sei er sich nicht sicher, ob er bleiben oder weglaufen sollte.
    Jaenelle regte sich.
    Kaelas machte einen Satz auf die Glastür des Balkons zu, der auf Jaenelles Innenhof hinausging. Er glitt durch das Glas, sprang über die Balkonbrüstung und landete zwei Stockwerke tiefer auf dem Boden des Hofes.
    Ladvarian lief direkt auf die gegenüberliegende Wand zu und glitt durch das Mauerwerk in den Gang. Ohne Zweifel hastete er auf der Suche nach Beale durch die Burg, um den Butler davon in Kenntnis zu setzen, dass die Lady erwacht sei.
    Also würde Daemon sich um seine Gattin kümmern müssen, die frühmorgens nicht unbedingt zu den freundlichsten Menschen gehörte.
    Er küsste sie auf die nackte Schulter, um ihr zu zeigen, dass er wusste, dass sie wach war. »Guten Morgen.«
    In Terreille war er jahrhundertelang Lustsklave gewesen. Er kannte sämtliche Nuancen der Spiele, die im Schlafzimmer gespielt wurden. Für einen verheirateten Mann galten andere Regeln, aber vieles, was er über Frauen gelernt hatte, traf auch im Ehebett zu. Also achtete er darauf, dass seine Stimme warm und liebevoll klang, nur mit einem heiseren Hauch von Sex – genug um ihr zu zeigen, dass sie begehrenswert war, aber nicht so viel, dass sie das Gefühl hatte, er stelle Erwartungen an sie.

    Sie bewegte sich. Drehte sich zu ihm um. In den saphirblauen Augen, die ihn anstarrten, war keine Spur von liebevoller Zuneigung oder heißem Verlangen.
    »Du hast mich aufgeweckt.«
    Ein angstvolles Zittern lief ihm den Rücken hinunter. Er hatte sie an dem nebligen Ort gesehen, an jenem Ort im Abgrund, an dem sie als das Selbst auftrat, das im Innern ihrer menschlichen Hülle lebte – ein Selbst, das deutlich erkennen ließ, dass die Träumer, die diesen Traum zu Fleisch verwoben hatten, nicht alle Menschen gewesen waren.
    Obwohl der Körper immer noch wie Jaenelle aussah, blickte ihn in diesem Moment Hexe an. Und Hexe war alles andere als zufrieden.
    »Tut mir leid«, sagte er und strich mit den Fingern über ihr kurzes goldenes Haar. »Das habe ich nicht gewollt.«
    Sie stieß ihn mit einer Hand fort.
    Er hätte ihr ohne Schwierigkeiten körperlich Widerstand leisten können, doch er hatte siebzehnhundert Jahre auf sie gewartet und war weder in der Lage, sich ihr zu widersetzen, noch aufzuhören, sie zu lieben. Folglich rollte er sich auf den Rücken, passiv; in dem Wissen, dass er sich gegen nichts verteidigen würde, was sie mit ihm anstellte.
    Sie setzte sich auf ihn. Ihre Fingernägel kratzten ihm leicht über die Schultern. Sie rieb sich an ihm – und sein Schwanz reagierte voll Lust.
    »Du hast mich aufgeweckt.«
    Sie biss ihn in die Unterlippe und gab ihm dann einen langen, langsamen Kuss, der sein Herz schneller schlagen ließ. Der Geruch ihrer Erregung, körperlich wie auch mental, erfüllte ihn, bis er nichts mehr als unersättliches Verlangen spürte.
    Dann beendete sie den Kuss, und ihre Zähne suchten seinen Hals. Es war nicht das neckende Knabbern einer Geliebten, sondern die Bewegung eines Raubtieres, das seiner Beute an die Gurgel will. Kein Druck, keine echte Bedrohung, die von ihr ausging, aber diese Geste – ihre Zähne an seiner Kehle – zerfetzten die Ketten, die einen Kriegerprinzen
gewöhnlich in den Schranken zivilisierter Selbstbeherrschung hielten.
    Seine langen Fingernägel strichen sacht über ihren Rücken und ermunterten sie, ihn zu nehmen. Einen Augenblick lang verweilten seine Hände an ihrem Gesäß. Dann zwickte er sie gerade so fest mit den Nägeln, dass sie die Hüften fester an ihn drückte.
    Fauchend hob sie den Kopf.
    »Du hast mich
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