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Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis

Titel: Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis
Autoren: Anne Bishop
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unter ihrem stahlgrauen Blick.
»Ich sorge, dafür dass er zusammen mit den Papieren in … einer Stunde fertig ist?«
    »In dreißig Minuten.«
    Der Auktionator erbleichte. »Selbstverständlich, Lady. Ich werde mich persönlich darum kümmern.«
    Ohne eine Erwiderung entfernte sich Grizelle zusammen mit dem verdrießlich dreinblickenden Wächter, der zu ihrem Geleitschutz abgestellt war.
    Sie gaben ihm keine Möglichkeit, sich zur Wehr zu setzen. Nicht, dass er dazu überhaupt in der Lage gewesen wäre, so wie seine völlig verkrampften Beine vor Schmerzen brannten, als die Wachen ihn in die Höhe rissen. Sie machten zwei Ketten an seinem Halsband fest und fesselten ihm die Hände hinter dem Rücken. Mit einem pedantischen Lächeln verstärkte der Auktionator die Schmerzwelle, die durch den Ring des Gehorsams strömte, bis Jareds ohnehin schwache Beine nachgaben und er sich auf seine Atmung konzentrieren musste, um nicht ohnmächtig zu werden.
    Der kurze Weg zu dem kleinen Gebäude, in dem niedere Sklaven ihren neuen Besitzerinnen übergeben wurden, dauerte eine kleine Ewigkeit und endete doch viel zu schnell.
    In dem Waschraum befanden sich eine Wasserpumpe, ein hölzerner Trog, ein Holztisch, auf dem eine große Truhe stand, und zwei Eisenpfähle zu je einer Seite des Abflusses.
    In dem Augenblick, als die Wächter seine Hände losmachten, schossen Schmerzen durch den Ring des Gehorsams. Als Jared wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, war er bereits an Handgelenken und Knöcheln an die Pfähle gekettet. Ein Wächter pumpte Wasser in den Trog, während der Wächter, der ihm das Auge hatte ausstechen wollen, in der Truhe herumstöberte. Jared wurde übel, als der Wächter sich wieder umdrehte und einen breiten Lederriemen mit Schnallen an den Enden in der Hand hielt. An der Mitte des Riemens war ein lederner Ball festgenäht.
    »Mach den Mund auf, hübsches Kerlchen«, sagte der Wächter mit einem höhnischen Grinsen. Er kam auf Jared zu. »Du weißt doch, wie man das macht.«

    Jared biss die Zähne zusammen.
    Die Augen des Wächters glitzerten vor hämischer Schadenfreude, als er Jared den Knebel vor den Mund hielt. »Mach den Mund auf, oder ich schlage dir sämtliche Zähne ein.«
    Da erschien der Auktionator im Türrahmen zwischen den beiden Räumen und stieß ein verärgertes Schnauben aus. »Dafür haben wir keine Zeit. Sie wird bald hier sein. Außerdem ist er bereits verkauft. Sollte er frisch beschädigt sein, wird das Luder Schadenersatz verlangen.« Seine Stimme zitterte ein wenig und ließ keinen Zweifel daran, wie der Schadenersatz aussähe, den die Graue Lady von ihnen verlangen würde.
    Erneut schoss eine Schmerzenswelle durch den Ring des Gehorsams. Jared biss weiterhin fest die Zähne zusammen und versuchte, die Qual auszuhalten, doch die Schmerzen ließen nicht nach; sie drangen weiter und weiter und weiter auf ihn ein, bis er den Mund zu einem atemlosen Schrei öffnete.
    Mit einem zufriedenen Grunzen schob der Wächter ihm den Knebel gewaltsam in den Mund und schnallte die Riemenenden an seinem Hinterkopf zusammen.
    Das breite Lederhalsband war zu dick und steif, um seinem Kiefer nachzugeben, also hatte er den Kopf in den Nacken legen müssen, um den Mund zu öffnen. Verzweifelt versuchte er mit der Zunge zu verhindern, dass der lederne Ball zu weit nach hinten rutschte. Sein Magen krampfte sich zusammen. Er war sicher, sich übergeben zu müssen, sobald er sich verschluckte. Und sein Geist …
    Es hatte ein Vorkommnis gegeben, im Laufe seines dritten Jahres als Lustsklave, als er am Hof einer Schwarzen Witwe gedient hatte. Zwar war sie nicht hayllisch, doch sie war ein Schützling Dorothea SaDiablos gewesen und hatte deren Lektionen genossen, wie man den Geist eines Mannes am besten verstümmelte. Er hatte noch lebhaft in Erinnerung, wie es sich anfühlte, auf dem Rücken zu liegen, mit Händen und Füßen an das Bett gefesselt, und einen Knebel
wie diesen hier zu tragen. Da man ihm Safframate, ein äußerst wirksames Aphrodisiakum, eingeflößt hatte, hatte er keinerlei Kontrolle über die gnadenlosen Bedürfnisse seines Körpers gehabt. Hilflos hatte er dort gelegen, während sie mit ihm spielte und ihn ritt, bis er schrie.
    Etwas war in jener Nacht in ihm zerbrochen, und er hatte den ersten Anflug von Wildheit gespürt. Doch es hatte sechs weitere, seelenfressende Jahre gedauert, bis die Erziehung seines Vaters und das angeborene Streben nach Ehre und der Respekt, den Männer des Blutes
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