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Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Titel: Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)
Autoren: Beverly Connor
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sollte wohl andeuten, dass es Diane und ihr Team nicht geschafft hätten, überzeugende und unwiderlegbare Beweise vorzulegen. Tatsächlich hatten sie das wirklich nicht geschafft.
    »Was genau stand denn in diesem Brief?«, blaffte er.
    Diane las ihn ihm vor.
    »Schön kurz«, sagte er. »Glauben Sie, sie will ein Geständnis ablegen?«
    »Das bezweifle ich«, antwortete Diane. »Und schon gar nicht bei mir.«
    »Natürlich liegt die letzte Entscheidung beim Gefängnisdirektor, aber ich sähe es lieber, wenn Sie nicht dorthin gingen.«
    »Das habe ich auch nicht vor. Ich wollte diese Information nur weitergeben und die begründeten Vermutungen von Fachleuten hören, warum sie mir geschrieben haben könnte.«
    Als Diane aufgelegt hatte, legte sie den Brief ab und vergaß kurz darauf die ganze Angelegenheit. Eine Woche später rief Ross Kingsley an. Sie kannte den FBI-Profiler von einem früheren Fall. Damals hatte sich die Polizei von Rosewood bei einem besonders grauenhaften Mord an ihn gewandt. Er hatte mit Diane ein längeres Gespräch geführt, nachdem der Mörder angefangen hatte, sie anzurufen und ihr sogar Blumen zu schicken.
    Jetzt befragte Kingsley gerade Clymene O’Riley, eine verurteilte Mörderin und vielleicht sogar Serienkillerin, was tatsächlich eine Seltenheit wäre, da sich in dieser Kategorie vorzugsweise Männer tummeln.
    Kingsley überraschte Diane. Er bat sie nämlich, auf Clymenes Besuchswunsch einzugehen.
    »Warum?«, fragte sie ihn erstaunt.
    »Ich würde gerne wissen, was sie von Ihnen will«, antwortete er.
    »Warum?«, fragte Diane erneut. Sie hatte gerade weit dringlichere Sorgen. Sie schaute mit gerunzelter Stirn auf eine Zeitung aus Atlanta, die ausgebreitet vor ihr auf dem Schreibtisch lag. Über einem Bild ihres Museums stand in großen Lettern: SKANDAL IM MUSEUM VON ROSEWOOD? Es war schon immer eine ihrer größten Sorgen gewesen, über ihr geliebtes Museum Schlechtes in der Zeitung lesen zu müssen. Der reinste Alptraum. Wenigstens stand der Artikel im hinteren Teil des Blattes und nicht auf der ersten Seite. Sie überflog ihn noch einmal, während sie Kingsley zuhörte.
    »Ich glaube, dass sie noch weit mehr Männer als nur ihren letzten Ehemann umgebracht hat. Wenn der arme Archer O’Riley nur gewusst hätte, wen er da ehelichte. Ich habe zwar nicht genug Beweise, um ein Geschworenengericht überzeugen zu können, aber ich bin mir sicher, dass sie auch ihren vorherigen Mann, Robert Carthwright, getötet hat. Und ich glaube, dass sie auch noch andere ermordet haben könnte – und Sie tun das auch.«
    »Sie mögen recht haben, aber was hat das alles mit mir zu tun? Ich führe doch nur Tatortuntersuchungen durch«, murmelte Diane. Der Artikel bestand nur aus Fragen, die ein offensichtlich wenig informierter Reporter zusammengestellt hatte, und er war kurz, nur drei Absätze lang. Aber das war nur der Anfang. Jetzt würden sich auch andere auf dieses Thema stürzen und sicherlich binnen kurzem weit unangenehmere Geschichten verfassen.
    »Das ist so nicht ganz richtig, und das wissen Sie auch. Sie haben doch die Unrichtigkeiten in ihrem angeblichen Hintergrund aufgedeckt. Und was Ihr Team mit diesen Fotos angestellt hat, war absolut erstaunlich.«
    »Das war alles Teil einer normalen kriminaltechnischen Untersuchung, nichts weiter. Meine Rolle in dieser Angelegenheit ist abgeschlossen.« Diane hatte Kingsley nur mit einem Ohr zugehört, während sie den Artikel überflog. Verdammt, dachte sie, als sie fertig war.
    »Ich möchte, dass Sie sie besuchen, um zu sehen, ob sie sich Ihnen gegenüber vielleicht öffnet … Ihnen etwas erzählt, vielleicht auch unabsichtlich.«
    »Sie haben bisher gar nichts von ihr erfahren?«
    »Serienmörder dazu zu bringen, sich zu öffnen, ist ein langwieriger Prozess. Sie vertrauen niemandem und verfolgen immer nur ihr eigenes Programm. Ich schicke Ihnen einen vorläufigen Bericht über sie zu.«
    »Der Staatsanwalt möchte nicht, dass ich dorthin gehe.« Diane war sich immer noch nicht sicher, ob sie Kingsley bei seiner Arbeit unterstützen sollte.
    »Ich habe bereits mit ihm gesprochen. Er hatte nur Angst, O’Riley könnte Ihnen vielleicht Informationen entlocken, die ihr helfen könnten, das Urteil anzufechten.«
    »Sie hat doch bisher nicht einmal Berufung eingelegt«, sagte Diane.
    »Das gehört auch zu den Merkwürdigkeiten. Für einen normalen Serienmörder ist sie viel zu ruhig, selbst für einen, der seine Morde aus Profitsucht begangen
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