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Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Titel: Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)
Autoren: Beverly Connor
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wichtig für die Geschichte. So beschreibt sie sich nämlich selbst und … lassen Sie es mich erklären. Ich arbeite in der Bücherei und der Gefängniskapelle. Noel spricht mit mir, während ich dort arbeite. Sie wissen schon – was Frauen halt so reden. Vor einigen Monaten jammerte sie, dass sie kaum jemals von einem Mann eingeladen werde. Sie fragte mich dann, ob sie ihre Frisur verändern sollte, und solche Dinge – typisches Weibergeschwätz eben.«
    Diane fiel es schwer, sich Clymene bei einem »typischen Weibergeschwätz« vorzustellen. Außerdem war ihr nicht klar, was das mit der vorgeblichen Gefahr zu tun haben könnte. Sie lehnte sich nach vorne und stützte die Unterarme auf den Tisch.
    »Eines Tages«, fuhr Clymene fort, »fragte sie mich dann, wie ich so viele Ehemänner bekommen hätte, während sie nicht einmal zu einem einzigen Rendezvous eingeladen würde.« Clymene machte eine kleine Pause. »Ich erzählte ihr, dass ich nur zwei Männer gehabt habe. Da lächelte sie mich wissend an.«
    »Sie lächelte Sie wissend an?«
    »Wenn man einmal verurteilt worden ist, glaubt die ganze Welt alle Beschuldigungen, die gegen einen erhoben werden. Kein Leugnen wird die Meinung der Leute über dich ändern, vor allem nicht hier drin.« Sie hörte erneut kurz zu reden auf und lächelte. »Natürlich behauptet jeder in diesem Gefängnis, er sei unschuldig, was die Glaubwürdigkeit derjenigen von uns, die es wirklich sind, nicht gerade befördert. So freundlich Noel zu mir ist, so glaubt sie doch, dass ich nicht nur dieses eine Verbrechen begangen habe, für das ich verurteilt wurde, sondern sie hält auch die Gerüchte und Anschuldigungen für wahr, die der Staatsanwalt und andere über mich in die Welt gesetzt haben.«
    »Welche Gerüchte und Anschuldigungen?«
    »Dass ich noch viel mehr Ehemänner gehabt und sie alle umgebracht haben soll. Ich weiß, dass der Bezirksstaatsanwalt das glaubt – so wie mein Profiler«, sagte sie. »Also glaubt Noel das auch. Und in meiner Eigenschaft als Schwarze Witwe und Massenmörderin muss ich dann ja wohl wissen, wie man sich einen Mann angelt.« Clymenes Gesicht nahm einen leicht amüsierten Ausdruck an.
    »Das war es, was sie von Ihnen wollte? Irgendwelche Geheimnisse, wie man zu einem Mann kommt? Worüber machen Sie sich dann Sorgen? Dass sie sich auf die Suche nach Mr. Goodbar begeben könnte?«, sagte Diane.
    »Nein. Sie ist ihrem angeblichen Mann fürs Leben bereits begegnet. Er ist ein neues Mitglied ihrer Kirchengemeinde. Sie wollte ihn auf sich aufmerksam machen und auf ihn anziehend wirken. Deshalb gab ich einige Ratschläge aus dem weiten Bereich des Fachwissens, über das ich verfüge.«
    »Das ist hier ja wie bei einem Bewerbungsgespräch!« Diane schüttelte den Kopf. »Sie verfügen über ein besonderes Fachwissen?«
    »Zur Vorbereitung auf meinen Prozess habe ich mich über die Art von Person kundig gemacht, für die mich der Staatsanwalt hielt. Ja, ich bin dabei zu einem ziemlichen Experten auf diesem Gebiet geworden.« Sie zuckte die Achseln. »Außerdem hatte ich zwei Ehemänner und viele Freunde, deshalb dachte ich, ich könnte ihr einige gute Hinweise geben und mir dadurch ihre Gunst erhalten.«
    »Was haben Sie ihr denn erzählt?«, fragte Diane.
    »Sie solle den betreffenden Mann genau beobachten, seine Vorlieben und Abneigungen herausfinden und zu der Person werden, nach der er verlangt.« Sie zuckte erneut die Achseln.
    »Und wie könnte sie so etwas in Gefahr bringen?« Diane schaute auf die Stelle ihres Handgelenks, wo sonst ihre Uhr war. Clymene schien das nicht zu bemerken.
    »Noel wusste nicht, wie sie das anfangen sollte, und wollte, dass ich ihr bei diesem Plan helfe. Ich bat sie, mir alles zu erzählen, was sie über ihn wusste. Das war tatsächlich eine ganze Menge. Er heißt Eric Tully und ist Buchhalter. Er geht gerne zelten, wandern und Boot fahren. Überhaupt liebt er alle Arten von Outdoor-Aktivitäten. Außerdem mag er Country-Musik, Reality-Shows und Actionfilme, daneben allerdings auch Gedichte.« Clymene zog bei der letzten Bemerkung eine Augenbraue hoch. »Seine letzte Frau starb bei der Geburt seiner Tochter, die jetzt fünf Jahre alt ist. Davor verlor er eine Frau durch Leukämie, seine beiden Eltern starben, als er noch ein Teenager war. Er hatte ein sehr trauriges Leben, erzählte mir Grace.« Clymene beugte sich nach vorne. »Etwas zu traurig für meinen Geschmack.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«, fragte
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